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Startseite > Geschichte Österreichs > Österreich im Dritten Reich > Das KZ Ebensee
Geschrieben von: Wolfgang Quatember
Erstellt:

Das KZ Ebensee

Das KZ Ebensee wurde als Außenkommando des KZ Mauthausen errichtet. Am 18. November 1943 trafen die ersten Häftlinge in Ebensee ein. Bis zur Fertigstellung der ersten Baracken wurden sie in einer Lagerhalle der Weberei untergebracht. Um die Existenz des Lagers zu verschleiern, benutzte die SS die Tarnnamen „Zement“, „Kalk“, „Solvay“ und „Kalksteinbergwerk“.

Zweck der Errichtung des SS-Arbeitslagers war der Bau riesiger unterirdischer Fabrikhallen zur Forschung und Entwicklung der A9/A10 Interkontinentalrakete durch den rücksichtslosen Arbeitseinsatz von KZ-Häftlingen. Der ursprüngliche Plan musste später aufgrund der Priorität anderer kriegswichtiger Produktionen aufgegeben werden. Fertige Teile der Stollenanlagen wurden zur Erzeugung von Treibstoff (Stollenanlage A) und Fertigung von Motorteilen für Panzer und LKW der Steyr-Daimler-Puch- und Nibelungenwerke (Stollenanlage B) genutzt. Die Treibstoffproduktion aus Rohöl startete am 4.2.1945 im Rahmen des „Geilenberg Programms“.

In ca. 16 Monaten wurden unter Häftlingseinsatz insgesamt 7,6 Kilometer unterirdische Anlagen errichtet.

Die Häftlinge

Bis auf wenige Ausnahmen wurden alle Lagerinsassen im Hauptlager Mauthausen registriert und dann in das Außenkommando Ebensee weitertransportiert. Zwischen 18. November 1943 und 6. Mai 1945 wurden laut Lagerstandsbuch insgesamt 27.278 männliche KZ-Häftlinge in das Lager Ebensee eingewiesen. Rund 1.500 Häftlinge davon wurden zwischenzeitlich in andere Außenkommandos, etwa nach Redl-Zipf („Schlier“) oder Wels überstellt und bei ihrem Rücktransport nach Ebensee ein zweites Mal in das Lagerstandsbuch eingetragen. Ab Jänner 1945 führten die eintreffenden Transporte aus evakuierten Konzentrationslagern zu katastrophaler Überbelegung und völligem Zusammenbruch der Versorgung. Am 23. April 1945 erreichte das Lager mit 18.509 Insassen seinen Höchststand. Durch gezielte Maßnahmen versuchte die SS-Leitung den Tod der meist jüdischen Neuankömmlinge herbeizuführen und somit den Häftlingsstand zu minimieren.

Die Häftlingsgesellschaft setzte sich aus über 20 verschiedenen Nationalitäten zusammen. Polen, Russen, Ungarn, Franzosen, Deutsche, Italiener, Jugoslawen, Griechen und Tschechen bildeten dabei die größten nationalen Gruppen. Der Anteil der aus den verschiedenen Ländern deportierten Juden betrug rund 30 Prozent. Die Arbeits- und Lebensbedingungen eines Inhaftierten waren wesentlich von der nationalen Zugehörigkeit und der Kategorisierung gemäß der Kriterien der NS-Rassenideologie bestimmt. In Abstufungen schlechter behandelt wurden Bürger der Sowjetunion sowie Polen, auf der untersten Stufe der Hierarchie standen Roma, Sinti und Juden. Hinzu kommt, dass viele jüdische Insassen nach tagelangen Evakuationstransporten in offenen Viehwaggons oder durch Fußmärsche absolut entkräftet hier ankamen und dadurch geringe Überlebenschancen hatten. Mit einem der schlimmsten Transporte trafen 2.059 jüdische Häftlinge aus Wolfsberg, einem Außenlager von Groß-Rosen, am 3.3.1945 ein. Auf Anordnung des Lagerkommandanten Anton Ganz wurde den Juden trotz Schneefall und Kälte fast 2 Tage lang der Einlass in die schützenden Baracken verweigert. Hunderte kamen bei diesem Transport ums Leben.

Mit einem der letzten Transporte kamen die Häftlinge des „Fälscherkommandos“ der „Aktion Bernhard“ aus dem KZ Nebenlager Redl-Zipf („Schlier“) nach Ebensee.

Das KZ Ebensee wurde am 6. Mai 1945 von der 3rd Cavalry Reconnaissance Squadron befreit. Trotz medizinischer Versorgung durch die US Feldhospitäler und Versorgung durch die UNRRA, starben rund 750 Häftlinge noch nach der Befreiung.

Von Juli 1945 bis Jänner 1946 wurde das ehemalige KZ von der US-Army als Gefangenenlager für deutsche SS-Angehörige der „Panzerdivision Hohenstauffen“ genutzt, anschließend diente es als „DP“-Camp („Displaced persons“).

Mit dem Bau der heute auf dem Lagergelände bestehenden Wohnsiedlung wurde 1949 begonnen.

Der Opferfriedhof

Rund 8.200 Häftlinge kamen hier während der KZ-Haft ums Leben. In der ersten Phase des Lagers überstellte die SS die Leichen zur Verbrennung ins Hauptlager Mauthausen. Zahlreiche arbeitsunfähige und kranke Häftlinge wurden ebenfalls dorthin rücktransportiert, wo sie vermutlich ums Leben gekommen sind. Ab Ende Juli 1944 fand die Einäscherung der Toten im fertig gestellten Krematorium des Lagers statt. Im März und April 1945 legte die SS aufgrund der hohen Sterberate 2 Massengräber an. Über einem davon ließ die Italienerin Hilda Lepetit 1948 das erste Denkmal errichten. Der heute bestehende Opferfriedhof wurde von der oberösterreichischen Landesregierung im Jahr 1952 rund um das Lepetit-Denkmal angelegt. In den Massen- und Einzelgräbern sind insgesamt rund 3.600 KZ Opfer bestattet.

Autor: Dr. Wolfgang Quatember, Leiter der Gedenkstätte

Gedenkstätte KZ Ebensee
Kirchengasse 5
A-4802 Ebensee
Tel.: (0043) (0)6133 5601
Email: museum@utanet.at
www.memorial-ebensee.at

Für Überlebende und Angehörige von Opfern sowie für wissenschaftliche Forschungen stehen Datenbanken zur Verfügung. Die Gedenkstätte gibt zudem gerne Auskunft über Verbleib, Sterbedatum u.a. ehemaliger Häftlinge. Das Foto und Dokumentenarchiv ist ebenfalls öffentlich zugänglich.

Literatur

Freund, Florian: Arbeitslager Zement. Das KZ Ebensee und die Raketenrüstung, Wien 1989. (vergriffen)

Quatember/Felber/Denkinger: KZ Ebensee, Ausstellungskatalog zur Dauerausstellung in der KZ-Gedenkstätte (Ausgaben in dt./engl. und ital./franz. Mit 90 Fotos) Preis: 7,00 (exkl.Versand)

Freund, Florian: KZ Ebensee, hrsg. vom DÖW Wien (Kurzfassung des vergriffenen Textes ca. 80 Seiten; Ausgaben in Deutsch Preis: 5,00 (exkl. Versand) Ausgabe in Englisch 7,00

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