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Startseite > Biographien > Karl Maria Wiligut (1866–1946)
Geschrieben von: Redaktion Zukunft braucht Erinnerung | Erstellt: 9. August 2022

Karl Maria Wiligut (1866–1946)

Himmlers Rasputin: Das Leben des Okkultisten und SS-Standartenführer Karl-Maria Wiligut. Karl Maria Weisthor, Erben, Mythos Schwarze Sonne, Geheimnis der Wewelsburg.

Es wird Adolf Hitler (1889 – 1945) nicht zuletzt wegen Filmen wie „Jäger des verlorenen Schatzes“ oder „Hellboy“ gerne ein Hang zum Okkulten nachgesagt, doch obgleich Hitler eine Faszination für deutschtümelnde Sagen und nordische Mythen hatte, war es vor allem Heinrich Himmler (1900 – 1945), der einen Hang zu okkulten Riten hatte. Sein Ratgeber in Fragen des Übernatürlichen war Karl Maria Wiligut (1866 – 1946), ein SS-Offizier und Okkultist aus Österreich.

Karl Maria Wiligut kam am 10. Dezember 1866 in Wien zur Welt, wurde römisch-katholisch getauft und trat im Alter von 14 Jahren in die Kadettenschule seiner Heimatstadt ein. Er diente für Österreich-Ungarn bei den Infanterietruppen des serbischen Verbündeten Milan I. Obrenović (1854 – 1901), wo er 1888 zum Leutnant befördert wurde. 1889 trat Wiligut der Vereinigung Schlaraffia bei. Der in Prag gegründete und weltweit deutschsprachige Bund will bis heute Freundschaft, Kunst und Humor pflegen, sollte also nicht wegen Wiliguts Mitgliedschaft in eine Reihe mit anderen Vereinen und Bünden gestellt werden, in denen Wiligut später Mitglied wurde. Wiligut veröffentlichte 1903 sein erstes Buch und heiratete 1907. Aus der Ehe gingen zwei Töchter und ein Sohn hervor, der jedoch im Kindesalter verstarb, was den Vater, der sich nach einem männlichen Erben sehnte, dem er sein Wissen vermitteln könne, besonders hart traf.

Himmlers Rasputin

Ab 1908 bewegte Wiligut sich in okkultistischen, völkisch-nationalen und ariosophischen Kreisen wie dem Neutemplerorden von Jörg Lanz von Liebenfels (1874 – 1954; eigentlich: Adolf Joseph Lanz) oder der Edda-Gesellschaft von Rudolf John Gorsleben (1883 – 1930; eigentlich: Rudolf John). Die Ideologie, die Wiligut in dieser Zeit entwickelte, ist vergleichbar mit der Ariosophie von Guido von List (1848 – 1919). Der glaubte an die altnordischen Götter und die Edda, was an sich nicht problematisch gewesen wäre, hätte er aus seinem Wuotanismus nicht eine Feindschaft zum Christentum hergeleitet und überdies die Wurzelrassentheorie vertreten, nach der die „Arier“ die aktuell höchstentwickelte Rasse wären, die den rückschrittigen „Atlantiern“ überlegen wäre.

Atlantis, Mythos Schwarze Sonne

Im Ersten Weltkrieg kämpfte Wiligut an der Süd- und Ostfront, wo er für seine Tapferkeit ausgezeichnet und 1917 sogar zum Oberst befördert wurde. Danach verlor Wiligut sich gänzlich in seinen Wahnideen, er sei der letzte Überlebende des untergegangenen Atlantis und sei als Seher und Wahrsager auserwählt, ein Mittler bei der Verbreitung des neuzeitlichen Atlantismythos, der nun besagte, die Arier seien aus der Zivilisation des untergegangenen Atlantis hervorgegangen, obgleich die Atlantier ja angeblich die minderwertige Vorgängerrasse wären. Wenig überraschend landete Wiligut im November 1924 zur Behandlung einer paraphrenen Psychose in der Salzburger Nervenklinik. Seine Frau ließ ihn 1925 wegen missglückter Geldgeschäfte entmündigen. Zu dieser Zeit behauptete Wiligut gerade, er habe eine prähistorische Fundstelle entdeckt, die die Welteislehre von Hanns Hörbiger (1860 – 1931) beweise. Erst Anfang 1927 wurde Wiligut entlassen. Wiligut floh 1932 vor seiner Familie und dem geschädigten Ansehen ins Deutsche Reich, wo schon bald die Nationalsozialisten die Macht ergreifen sollten.

1933 nahm Wiligut an einer Konferenz der Nordischen Gesellschaft teil, wo ein befreundeter SS-Offizier und Neutempler ihn mit Himmler bekannt machte. Im Oktober 1934 ernannte man Wiligut zum Leiter des Archivs im Rasse- und Siedlungshauptamt (RuSHA), wo er vor allem das Departement für Vor- und Frühgeschichte stark beeinflusste. Unter dem Pseudonym Karl Maria Weisthor trat Wiligut in die Schutzstaffel (SS) ein und wurde Himmlers persönlicher Okkultismusratgeber. Als solcher führte er für den Reichsführer SS prähistorische Studien durch. Wiligut stieg in den Rängen der SS wegen Himmlers Wohlwollen rasch auf: Am 20. April 1934 wurde er entsprechend seinem militärischen Rang des Obersts ehrenhalber zum SS-Standartenführer ernannt, am 9. November desselben Jahres beförderte man ihn zum SS-Oberführer und auf den Tag genau zwei Jahre später zum SS-Brigadeführer.

Geheimnis der Wewelsburg

Schon 1933 suchten Himmler und der SS-Obergruppenführer Richard Walther Darré (1895 – 1953; eigentlich: Ricardo Walther Oscar Darré) nach einem Sitz für die SS in Westfalen, einer zukünftigen Ordensburg. Da ein altehrwürdiges Gebäude gesucht wurde, lenkte der Architekt Hermann Bartels (1900 – 1989) die Aufmerksamkeit auf die Wewelsburg bei Paderborn. Wiligut wurde mit der Entwicklung der Rituale der SS betraut und war auch an der Gestaltung der künftigen Ordensburg beteiligt. SS-Obersturmbannführer Manfred von Knobelsdorff (1892 – 1965), ein Freund Wiliguts, wurde zum Burghauptmann der Wewelsburg auserkoren. Das Duo Wiligut-von-Knobelsdorff belebte den Glauben an Irmin wieder, eine sächsische Gottheit, die der historiographischen Schrift „Die Sachsengeschichte“ von Widukind von Corvey (925 – 973) entspringt. Wahrscheinlich handelt es sich beim Irmin um eine lokale Variation des nordischen Gottes Tyr. Wiligut entwickelte „germanische“ Hochzeitszeremonien für die SS-Führer und ihr jeweiligen Bräute und alljährliche Sonnenwendfeiern, d. h. heidnische Zeremonien für die SS und die Dorfleute von Wewelsburg zur Sommersonnwende und zum Julfest (Wintersonnwende, also Weihnachten). Totenkopfring und andere SS-Symboliken gehen großteils auf Wiligut zurück, der sich ganz in seiner Studie der Runen, Heraldik und Symbolkunde verlor und davon überzeugt war, hellseherische Fähigkeiten zu haben. Das und etwa auch die astrologische Beratung Himmlers brachten Wiligut den Spitznamen „Himmlers Rasputin“ ein (Grigori Jefimowitsch Rasputin, 1869 – 1916, russischer Mönch, Wanderprediger und Wunderheiler aus dem Umfeld von Zar Nikolaus II., 1868 – 1918). Als Himmlers okkultistischer Ratgeber legte Wiligut das gesamte Zeremoniell, die Rieten rund um Reinheit der Rasse und den Anspruch auf Territoriumsgewinn fest. Von sich selbst behauptete Wiligut vom nordischen Göttergeschlecht der Asen abzustammen.

Das war dann vielleicht doch etwas zu dick aufgetragen, denn 1939 wurde Himmlers einstigem Liebling der Austritt aus der SS nahegelegt. Medikamenten- und Alkoholsucht dürften ihr Übriges getan haben. Auch Wiliguts Vorgeschichte wurde bekannt und Hitler sprach sich nun öffentlich gegen den Okkultismus aus, was Himmler jedoch nicht daran hinderte, an Wiligut, der sich in Goslar niedergelassen hatte, und dessen Lehren festzuhalten. Der Chef der SS suchte weiter den Rat des Okkultisten, ließ ihn Grabzeichen für gefallene SS-Mitglieder entwerfen und untersuchte auf seinen Hinweis hin im Tal des Kleinen Zabs, Erbil, Irak archäologische Funde aus dem Neolithikum, die laut Wiligut aus Atlantis stammten. Er selbst stamme nämlich auch von einem atlantischen Zauberer ab. Wiligut starb am 3. Januar 1946 in Arolsen.

 

Werke und Literatur

Seyfrieds Runen. Friedrich Schalk Verlag, Wien 1903.

Neun Gebote Gôts. 1908

Darstellung der Menschheitsentwicklung aus der Geheimüberlieferung unserer Asa-Uana-Sippe Uiligotis. (Bundesarchiv Berlin NS 19/3671).

Mythos Schwarze Sonne bei Google Books.

 

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