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Startseite > Rezensionen > Filmrezensionen > Indiana Jones gegen die Nazis – wie historisch korrekt kann das schon sein?
Geschrieben von: Redaktion Zukunft braucht Erinnerung
Erstellt:

Indiana Jones gegen die Nazis – wie historisch korrekt kann das schon sein?

Indiana Jones gegen die Nazis - wie historisch korrektt kann das schon sein?Henry Walton Jones jr., genannt Indiana, geboren am 1. Juli 1899 in Princeton, New Jersey als Sohn von Henry Walton Jones sr. (1872 – 1951) und Anna Mary Jones (1878 – 1912), Ehemann von Marion Ravenwood (*1909), Vater von zwei Kindern, Mutt (*1938) und Sophie (*1957), Archäologe, Historiker, Universitätsprofessor, Abenteurer und Schatzsucher (natürlich sind die genannte Charaktere, obwohl sie exakte Lebensdaten haben, fiktiv). Seine Abenteuer begeistern Kinogänger, Fernsehzuschauer, Gamer und Leseratten seit nun mehr über 40 Jahren. Der von George Lucas (*1944) und Steven Spielberg (*1946) entwickelte und primär von Harrison Ford (*1942) verkörperte Leinwandheld ist ein liebenswerter Anti-Held, ein Haudegen und Raufbold, aber im Gegensatz zu anderen Abenteurern und Schatzjägern jemand, der archäologische Funde der Nachwelt erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich machen will. Da wäre es einfach, ihm als Gegenspieler schlicht gewinnorientierte Konkurrenz entgegenzustellen, doch bei Indys Abenteurern geht es oft um Artefakte mit übernatürlicher Macht (Sankara-Steine, Bundeslade, Heiliger Gral, Kristallschädel), an denen daher dunkle Mächte interessiert sind, um sie für ihre Zwecke zu gewinnen. Da zwei der vier (bald fünf) Spielfilme in den 1930er-Jahren spielen, bieten sich natürlich die Nazis an. Kleiner FunFact am Rande: Der zweite Spielfilm „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ ist eigentlich ein Prequel und spielt 1935, ein Jahr vor „Jäger des verlorenen Schatzes“. Dieser erste Teil und Teil drei, „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“, welcher 1938 angesiedelt ist, sind die beiden Teile, die für uns unter dem Gesichtspunkt ihrer Bezüge zur NS-Zeit von gesteigertem Interesse sind.

Die Frage, die sich einem natürlich als Erstes aufdrängt, ist in diesem Zusammenhang wohl: Wie realistisch ist es, dass sich die Nationalsozialisten auf die Jagd nach irgendwelchen magischen Artefakten machten? Auch wenn die Behauptung des Geheimdienstes gegenüber Jones und Marcus Browdy (1878 – 1952; gespielt von Denholm Elliott, 1922 – 1992), Adolf Hitler (1889 – 1945; Michael Sheard, 1938 – 2005) sei besessen vom Okkulten ins Reich der Fiktion gehört, gab es durchaus einen ranghohen Nazi, der reges Interesse am Okkultismus hatte und an derlei Dinge glaubte: der Reichsführer SS Heinrich Himmler (1900 – 1945; Ronald Lacey, 1935 – 1991). Der ließ SS-Obersturmführer Otto Rahn (1904 – 1939) nämlich tatsächlich nach dem Heiligen Gral suchen, wenn auch nicht in İskenderun (früher Alexandretta), sondern in Südfrankreich. Der Grund für die andere Lokalität ist simpel: Für die Geschichte im Film ist es von großer Bedeutung, dass die Tempelritter, die den Gral fanden, ihn nie vom Fundort wegbrachten. Im Film lässt sich der Gral nämlich nicht über ein Siegel am Tempeleingang bewegen, ohne den Tempel zum Einsturz zu bringen und den Gral mit sich in die Tiefe zu reißen. Rahn glaubte hingegen, die Tempelritter hätten genau das getan und den Gral in eine Ordensburg gebracht. Als diese Burg der Katharer, von denen Rahn annahm, sie seien Teil der Templerbewegung gewesen, identifizierten er und andere Gralsforscher die Burg von Montségur. An Rahns Stelle tritt im Film SS-Standartenführer Ernst Vogel (†1938; Michael Byrne, *1943), welcher in der deutschsprachigen Synchronisation fälschlicherweise als „Obersturmbannführer“ angesprochen wird.

Also, Nazis auf Gralssuche gab es. Nach der Bundeslade haben sie allerdings nie gesucht, widerspräche es schließlich ihrem Antisemitismus das heiligste Artefakt des Judentums überhaupt zu suchen, obgleich die Bundeslade natürlich auch Christen heilig ist. Im Film spricht Oberst Herman Dietrich (†1936; Wolf Kahler, *1940) den Archäologen Dr. René Belloq (~1890 – 1936; Paul Freeman, *1943) vor dem Öffnen der Lade auch darauf an, ob denn dieses „jüdische Ritual“ nötig wäre, das Belloq durchführen will, ehe er in die Lade sieht.

Ein weiterer Nazi, der in „Jäger des verlorenen Schatzes“ eine größere Rolle spielt, ist der Gestapo Major bzw. Sturmbannführer Arnold Ernst Toht (auch Ronald Lacey). Interessant ist der Vergleich der einzelnen Nazi-Typen untereinander: Neben den einfachen Soldaten, zu denen in beiden Filmen Schlägertypen gehören, mit denen Indiana Jones sich wahlweise vor einem Flugzeugpropeller oder auf einem Panzer prügelt, haben wir die drei genannten Offiziere: Toht, Dietrich und Vogel. Toht ist von diesen dreien der mit Abstand bedrohlichste und als Vertreter der Gestapo sehr treffend inszeniert. Er ist sadistisch, liebt es, andere einzuschüchtern und Informationen aus ihnen herauszupressen. Für die okkulten Vorstellungen von Belloq und Dietrich hat er, wie sein Gelächter beim Öffnen der zunächst leer scheinenden Bundeslade verrät, wenig übrig. Er ist ein Soziopath, dem das NS-Regime die Möglichkeit bot, seine Neigungen ganz legal offen auszuleben. Dietrich, der Wehrmachtsoffizier, macht zwar die besagte eine antisemitische Bemerkung, steht sonst jedoch für den eher unbedarften und folgsamen Soldaten, der im Dienste seines Landes steht und tut, was ihm befohlen wird. Und dann wäre da Vogel, ein zielstrebiger, nicht besonders intelligenter und opportunistischer SS-Offizier, der auch klar soziopathische Züge hat, aber anders als Toht eher zu roher, brutaler Gewalt neigt, während Toht seine Psychospielchen liebt. Alle drei repräsentieren also hervorragend ihre jeweilige Organisation im NS-Apparat: Toht die Gestapo, Dietrich die Wehrmacht und Vogel die SS.

Wir haben aber auch Nazi-Kollaborateure, Personen, die als Mittel zum Zweck mit den Nazis gemeinsame Sache machen: Im Falle von Belloq und Elsa Schneider (†1938; Alison Doody, *1966) haben wir es mit Wissenschaftlern zu tun, die sich zugunsten ihrer Forschung mit dem NS-Regime einlassen. Beide sind sichtlich keine Nazis, hält Schneider Indiana Jones doch etwa vor, sie glaube an den Gral und nicht ans Hakenkreuz. Anders liegt der Fall bei dem Multimillionär und Industriellen Walter Donovan (†1938; Julian Glover, *1935), dem es um die Macht des Grals und die damit verbundene Unsterblichkeit geht. Das macht ihn vielleicht sogar zum schäbigsten Charakter der Reihe, der sich aus purem Eigennutz und in vollem Bewusstsein dessen, mit wem er es da zu tun hat, mit Hitler selbst einlässt.

Der läuft Indiana Jones in Berlin bei einer Bücherverbrennung über den Weg, was eine eigentlich recht anachronistische und doch aussagekräftige Szene ist (Bücherverbrennungen hielten die Nazis 1933 ab, die Szene spielt 1938). Indy ist als deutscher Soldat verkleidet und will das Tagebuch seines Vaters von den Nazis zurückholen. Als er es hat, wird er in der jubelnden Menge vor Hitler gedrängt, der ihm daraufhin das Buch signiert. Anachronismen gibt es übrigens einige in den Filmen. So fliegen Indiana und sein Vater Henry sr. (Sean Connery, 1930 – 2020) etwa mit einem Zeppelin. Die zivile Nutzung der Zeppeline wurde nach dem Brand der Hindenburg bei Lakehurst am 6. Mai 1937 eingestellt. 1938 wäre also kein Zeppelin wie der im Film geflogen. Hinzukommen anachronistisch eingesetzte oder gänzlich frei erfundene Flugzeugmodelle. Doch am Ende sind die Indiana-Jones-Filme näher an der historischen Realität, als man glauben wollen würde, obwohl sie fantasievolle Abenteuergeschichten sind, die die Epochen, in denen sie spielen, tendenziell eher persiflieren, als sie dokumentieren zu wollen.

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