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Startseite > Biographien > Günther von Kluge (1882–1944)
Geschrieben von: Redaktion Zukunft braucht Erinnerung | Erstellt: 14. Juli 2024

Günther von Kluge (1882–1944)

Generalfeldmarschall Hans Günther von Kluge: Ein Heerführer zwischen Pflichterfüllung und Widerstand

Biographie eines Militärs im Dritten Reich

Günther von Kluge um 1939/40

Günther von Kluge um 1939/40. Bundesarchiv, Bild 146-1973-139-14 / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 146-1973-139-14, Günther v. Kluge, CC BY-SA 3.0 DE.

Günther von Kluge, geboren am 30. Oktober 1882 in Posen, war einer der prominentesten deutschen Heerführer des Zweiten Weltkriegs. Seine militärische Karriere begann in der Kaiserzeit, führte durch die Weimarer Republik und erreichte ihren Höhepunkt – und ihr tragisches Ende – im Dritten Reich unter Adolf Hitler. Als Generalfeldmarschall und zeitweiliger Oberbefehlshaber West spielte von Kluge eine entscheidende Rolle in den militärischen Operationen der Wehrmacht, geriet aber auch in den Sog des Widerstands gegen Hitler.

Frühe Jahre und Aufstieg in der Reichswehr

Hans Günther von Kluge, wie sein vollständiger Name lautete, entstammte einer preußischen Offiziersfamilie. Sein Vater Max Kluge war ebenfalls Offizier. Der junge Günther trat am 22. März 1901 als Leutnant in das Feldartillerie-Regiment Nr. 46 ein und begann damit seine militärische Laufbahn. Bereits früh zeigte sich sein taktisches Geschick, das ihm den Spitznamen „der kluge Hans“ einbrachte – eine Anspielung auf das berühmte „Rechenpferd“ Kluge Hans.

Im Ersten Weltkrieg diente von Kluge als Generalstabsoffizier und wurde bei Verdun schwer verwundet. Nach dem Krieg wurde er in die Reichswehr übernommen. Sein Aufstieg verlief stetig:

  • 1913: Beförderung zum Hauptmann
  • 1927: Beförderung zum Oberstleutnant
  • 1930: Ernennung zum Chef des Stabes der 1. Kavallerie-Division in Frankfurt (Oder)
  • 1932: Beförderung zum Oberst

Karriere in der Wehrmacht und im Zweiten Weltkrieg

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 und der darauffolgenden Aufrüstung der Wehrmacht beschleunigte sich von Kluges Karriere weiter:

  • 1934: Beförderung zum Generalmajor
  • 1936: Ernennung zum Kommandierenden General des VI. Armeekorps und Beförderung zum General der Artillerie

Beim Überfall auf Polen 1939 führte von Kluge das VI. Armeekorps. Für seine Leistungen während des Westfeldzugs 1940 wurde er zum Generaloberst befördert. Im Dezember 1941 erhielt er den Oberbefehl über die 4. Armee an der Ostfront.

Am 19. Dezember 1941 wurde von Kluge zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte ernannt, nachdem Fedor von Bock aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit Hitler abgelöst worden war. In dieser Position war von Kluge für einen der wichtigsten Abschnitte der Ostfront verantwortlich.

Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte

Als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte stand von Kluge vor enormen Herausforderungen. Die deutsche Offensive war ins Stocken geraten, und die sowjetischen Gegenangriffe wurden immer heftiger. Von Kluge versuchte, eine flexible Verteidigung zu organisieren, geriet aber oft in Konflikt mit Hitlers starren „Halte“-Befehlen.

In seiner Funktion als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte äußerte sich von Kluge mehrfach kritisch über die militärische Führung Hitlers. In einem Gespräch mit Generalfeldmarschall Erich von Manstein soll er gesagt haben: „Wir Generale müssen endlich den Mut aufbringen, dem Führer die Wahrheit zu sagen. Der Krieg ist verloren.“

Trotz seiner wachsenden Skepsis gegenüber Hitler blieb von Kluge zunächst loyal. Für seine Verdienste wurde er am 1. Juli 1943 zum Generalfeldmarschall befördert und erhielt eine Dotation in Höhe von 250.000 Reichsmark.

Verwicklung in den Widerstand

Im Laufe des Jahres 1943 wurde von Kluge zunehmend in die Pläne des militärischen Widerstands eingeweiht. Sein Stabschef, Generalmajor Henning von Tresckow, war eine der treibenden Kräfte hinter den Attentatsplänen auf Hitler.

Von Kluge zeigte sich anfangs zögerlich. In der „Neuen Deutschen Biographie“ wird er mit den Worten zitiert: „Ich kann mich nicht dazu entschließen, der erste Soldat des Reiches zu werden, der seinem Obersten Befehlshaber die Treue bricht.“

Dennoch war er über die Pläne informiert und stand in Kontakt mit anderen Verschwörern wie Carl Goerdeler. Seine genaue Rolle im Widerstand bleibt umstritten. Einige Historiker sehen in ihm einen aktiven Unterstützer, andere beschreiben ihn als zögerlichen Mitwisser.

Oberbefehlshaber West und das Attentat vom 20. Juli 1944

Am 2. Juli 1944 wurde von Kluge nach einem schweren Autounfall von Generalfeldmarschall Erwin Rommel zum Oberbefehlshaber West ernannt. In dieser Position war er für die Verteidigung gegen die alliierten Invasionstruppen in der Normandie verantwortlich.

Als am 20. Juli 1944 das Attentat auf Hitler scheiterte, befand sich von Kluge in einer prekären Situation. Er zögerte, sich den Verschwörern anzuschließen, obwohl er von den Plänen wusste. Stattdessen versicherte er Hitler in einem Telefonat seine Loyalität.

In seinem Buch „Hitlers militärische Elite“ schreibt der Historiker Gerd R. Ueberschär: „Von Kluge schwankte zwischen Loyalität zum ‚Führer‘ und Sympathie für die Verschwörer. Seine Unentschlossenheit trug wesentlich zum Scheitern des Aufstands im Westen bei.“

Das Ende eines Generalfeldmarschall

In den folgenden Wochen geriet von Kluge zunehmend unter Druck. Die alliierte Offensive gewann an Momentum, und Hitler verdächtigte ihn der Mitwisserschaft am Attentat. Am 17. August 1944 wurde von Kluge von Generalfeldmarschall Walter Model als Oberbefehlshaber West abgelöst.

Auf der Heimfahrt nach Deutschland nahm sich von Kluge am 19. August 1944 das Leben. In seinem Abschiedsbrief an Hitler schrieb er: „Wenn das Schicksal dazu bestimmt ist, unser Volk zu vernichten, dann hat es die Vorsehung so gewollt.“

Beurteilung und Nachwirkung zu Günther von Kluge

Die Beurteilung von Günther von Kluges Rolle im Zweiten Weltkrieg und im deutschen Widerstand bleibt umstritten. Einerseits war er ein fähiger Militär, der bis zuletzt versuchte, seine Pflicht zu erfüllen. Andererseits zögerte er in entscheidenden Momenten, sich aktiv gegen das NS-Regime zu stellen.

Der Militärhistoriker Johannes Hürter schreibt in der „Neuen Deutschen Biographie“: „Von Kluge verkörperte den Typus des pflichtbewussten, aber auch opportunistischen Offiziers, der zwischen Gehorsam und Gewissen schwankte.“

Sein tragisches Ende spiegelt die Zerrissenheit vieler hochrangiger deutscher Offiziere wider, die zwischen ihrer Loyalität zum Eid und ihrem Gewissen hin- und hergerissen waren.

Fazit: Generalfeldmarschall Günther von Kluge

Generalfeldmarschall Günther von Kluge war eine komplexe Persönlichkeit, deren Leben und Wirken die Widersprüche und Tragik der deutschen Militärführung im Zweiten Weltkrieg exemplarisch verkörpert. Als hochdekorierter Offizier diente er dem NS-Regime bis zuletzt, haderte aber zunehmend mit Hitlers Führung und den Aussichten des Krieges. Seine Unentschlossenheit in Bezug auf den militärischen Widerstand und sein tragisches Ende machen ihn zu einer kontroversen, aber faszinierenden Figur der deutschen Militärgeschichte.

Von Kluges Leben und Wirken werfen wichtige Fragen auf über Pflichterfüllung, Verantwortung und moralisches Handeln in Zeiten der Diktatur und des Krieges. Seine Geschichte bleibt ein mahnendes Beispiel für die Herausforderungen, denen sich Militärs in totalitären Systemen gegenübersehen.

 

Literatur

Johannes Hürter: Hitlers Heerführer. Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941/42. R. Oldenbourg, München 2007, S. 638 f. (Kurzbiographie)

Gene Mueller: Generalfeldmarschall Günther von Kluge. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Hitlers militärische Elite, Bd. 1. Primus Verlag, Darmstadt 1998, S. 130–137.

Dieter Ose: Generalfeldmarschall von Kluge im Westen – Das Ende eines Heerführers. In: Europäische Wehrkunde, 1, 1980, S. 30–34.

Janusz Piekałkiewicz: Unternehmen Zitadelle. Kursk und Orel: die grösste Panzerschlacht des 2. Weltkrieges. Pawlow Verlag, Herrsching 1989.

Thilo Vogelsang : Kluge, Günther von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980,, S. 141 f. (Digitalisat).

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