Zukunft braucht Erinnerung (ZbE)

  • Startseite
  • Über uns
    • Auszeichnungen für unser Projekt
    • Grußwort von Yad Vashem
    • Liste unserer Autoren
  • Mitmachen
    • Themenliste Biographien
    • Themenliste Erinnerung und Aufarbeitung
    • Themenliste Extremismus
    • Themenliste Geschichte Deutschlands
    • Themenliste Geschichte Österreichs
    • Themenliste Nahostkonflikt
    • Themenliste NS-Völkermord
    • Themenliste Zeitalter der Weltkriege
  • Kontakt
  • Impressum
  • Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen
  • News
  • Geschichte Deutschlands
  • Geschichte Österreichs
  • Zeitalter der Weltkriege
  • NS-Völkermord
  • Geschichte der Juden
  • Erinnerung und Aufarbeitung
  • Extremismus
  • Biographien
  • Textquellen
  • Rezensionen
Startseite > Biographien > Wilhelm Keitel (1882–1946)
Geschrieben von: Hubert Beckers
Erstellt:

Wilhelm Keitel (1882–1946)

Chef des Oberkommandos der Wehrmacht (1938–1945)

Wilhelm Bodewin Johann Gustav Keitel[1] wurde am 22. September 1882 auf dem Landgut Helmscherode (bei Bad Gandersheim am Harz, im damaligen Herzogtum Braunschweig) als Sohn des Gutsbesitzers Carl Keitel (1854–1934) und dessen Frau Apollonia Vissering (1855–1888), geboren. Schon als junger Mann zeichnete er sich als ein der Obrigkeit bedingungslos gehorchender Mensch aus und galt als nur durchschnittlich intelligent. Sein sehnlichster Wunsch war es, die Bewirtschaftung des Gutes zu übernehmen und Landwirt zu werden, aber seine Mutter starb früh im Alter von 33 Jahren an Kindbettfieber (1888). Sein Vater, der 1900 zum zweiten Mal heiratete (die junge Hauslehrerin Anna Grégoire *1874), bestand darauf, selbst das Gut zu leiten, das für zwei Familien nicht genug hergab.

Nach Privatunterricht durch Hauslehrerinnen und – ab Ostern 1892 – anschließendem Humanistischen Gymnasium in Göttingen (obwohl er die Aufnahmeprüfung eigentlich nicht bestanden hatte) trat Wilhelm auf Wunsch seines Vaters am 7. März 1901 als Fahnenjunker in das Niedersächsische Feldartillerieregiment Nr. 46 (I. Batterie) in Wolfenbüttel ein; dort wurde er am 14. Oktober 1901 Fähnrich. Auch hier war Keitel gehorsam, entgegen dem eigenen Wunsch: am liebsten wäre er der Kavallerie beigetreten (das war dem Vater aber zu teuer). Im November 1901 wurde er zur Kriegsschule in Anklam abkommandiert; er kam dort in die I. Inspektion. Die drei Monate Schulzeit vergingen schnell; bei der Endprüfung gehörte er zu den Besten. Am 18. August 1902 bekam er in Wolfenbüttel sein Leutnantpatent und wurde am 1. Oktober Rekrutenoffizier bei der Braunschweigerischen 2. Batterie seines Regiments. 1904/05 absolvierte er einen Lehrgang an der Feldartillerie-Schießschule in Jüterbog, kehrte dann nach Wolfenbüttel zurück.

1906 wurde er am 1. Oktober auf eigenen Wunsch hin in die Reitschule Hannover versetzt; dort traf er zum ersten Mal Lisa Fontaine (1887–1958), mit der er sich später verlobte. Sie war die attraktive Tochter eines wohlhabenden Guts- und Brauereibesitzers aus Wülfel bei Hannover.  Am 23. November 1908 wurde er in Hannover Regimentsadjutant, eine Vertrauensstellung mit erheblicher Mehrarbeit. Er wurde hier zum ersten Mal mit dem militärischen Bürowesen und Schriftverkehr betraut und konnte als Mittler zwischen Kommandeur und Offizierskorps ein hohes Maß an Objektivität und Takt erwerben. Er kam mit jedermann gut aus und bewegte sich gern im Freien; er liebte Pferde und Jachten. Am 18. April 1909 heiratete er Lisa Fontaine; aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, drei Söhne und drei Töchter, von denen eine schon in früher Jugend starb. Ehefrau Lisa war eine starke Persönlichkeit und erwies sich als wichtiger Faktor bei der Förderung der militärischen Karriere ihres Gatten. Sie entwickelte sich später zu einer Bewunderin Hitlers. Am 18. August 1910 wurde Keitel Oberleutnant. Die Versetzung seines strengen und erfahrenen Kommandeurs Stolzenberg 1911 und die Ernennung des neuen, wenig erfahrenen Nachfolgers Imhoff brachte für Keitel eine ungeheure Änderung seiner Arbeitsführung mit sich; er lernte weitgehende Selbständigkeit, Freiheit im Handeln, sowie Eigenverantwortung.

Im März 1914 nahm Keitel an einer Vorbereitung für Generalstabsarbeit in Form einer Korps-Generalstabsreise teil. Anschließend unternahm er mit seiner Frau eine 14-tägige Urlaubsreise in die Schweiz, wo er an einem Abend im Hotel vom Attentat auf Erzherzog Franz von Österreich in Sarajewo hörte. Er konnte die Urlaubsreise noch beenden. Direkt nach seiner Rückkehr zum Dienst gab es eine allgemeine Urlaubssperre und die Mobilmachungsarbeiten begannen. Anfang August zog Keitel als Regimentsadjutant mit seinem 46. Artillerie-Regiment ins Feld an die Westfront[2]. Er kämpfte als Batterieführer in den Schlachten von Namur, an der Marne und in den Vogesen. Er wurde am 14.  September 1914 durch einen Granatsplitter schwer am rechten Unterarm verwundet und erhielt das Eiserne Kreuz I. Klasse[3]. Sofort nach seinem Genesungsurlaub in der Heimat kehrte er zu seinem Regiment zurück, wo er im November 1914 wieder Batteriechef wurde. Am 8. Oktober 1914 wurde Keitel zum Hauptmann befördert. Im März 1915 erhielt er, ohne die sonst übliche Vorbildung, eine Stellung als Hauptmann im Generalstab des X. Reservekorps. Er kämpfte an der Ostfront (Galizien und Serbien) und bei Verdun. Er lernte Major Blomberg kennen (der spätere Reichskriegsminister[4]); die beiden freundeten sich an. Später (1916/17) diente er als Generalstabsoffizier beim XIX. Reservekorps an der Westfront und dann bis zum Ende des Krieges im Generalstab des Heeres in Berlin, bzw. ab 21. Dezember 1917 als 1. Generalstabsoffizier (Ia) beim Stab des elitären Marine-Korps in Flandern, Sitz Brügge. Im November 1918 erfolgte sein 14-tägiger Rückmarsch mit 170.000 Mann, die dem Generalkommando des Marinekorps unterstellt waren, bis hinter den Rhein; am 22. Dezember war er wieder zuhause in Wolfenbüttel.

Im Rahmen des Versailler Vertrages wurde nach dem Kriege das Heer auf 100.000 Mann reduziert und der Generalstab abgeschafft. Dies hätte für Keitel eine ausgezeichnete Gelegenheit sein können, den Militärdienst zu verlassen und Landwirt zu werden. Er beschloss aber zu bleiben. Zuerst hat er noch an der polnischen Grenze Grenzschutzdienst getan, kam dann am 10. Januar 1919 in den Generalstab des II. Armeekorps in Stettin[5]. Mit Wirkung vom 1. Juni 1919 wurde Hauptmann Keitel I/b-Offizier bei der Reichswehrbrigade 10 in Hannover. Er setzte seinen Aufstieg stetig, aber unspektakulär fort. Zwischen 1920 und 1922 verbrachte Keitel drei Jahre als Taktiklehrer an der Kavallerieschule in Hannover; am 15. September wurde er auch Batteriechef im Artillerieregiment Wolfenbüttel und blieb dies bis 1925. Am 1. Mai 1923 wurde er – in einer Zeit seltener Beförderungen – zum Major befördert. Zwischen 1925 und 1927 machte seine Karriere einen gewaltigen Sprung, als er am 1. Februar 1925 Gruppenleiter in der Organisationsabteilung (T 2) des Truppenamtes wurde[6], wo er sich besonders mit der Schaffung von bescheidenen (und im Sinne Versailles illegalen) Reservestreitkräften des „Grenzschutzes Ost“ beschäftigte[7]. Die Arbeit bis in die Nacht hinein überlastete ihn schwer: „Er schimpft furchtbar, ist sehr schlechter Laune“, schrieb seine Frau[8]. Von 1927 bis 1929 war Major Keitel wieder zur Truppe abkommandiert und als Abteilungskommandeur II des Artillerieregiments Nr. 6 in Minden (Westfalen) tätig. Am 1. Februar 1929 wurde er zum Oberstleutnant befördert und am 1. Oktober 1931 stieg er zum Oberst auf. Vom 1. Oktober 1929 bis 1933 leitete Keitel im Truppenamt zuerst als Gruppenchef und von 1930 als Abteilungschef die Heeresorganisationsabteilung (T 2); dabei hervorragende Arbeit leistend. Er übernahm 1930 für das Reichswehrministerium die Planungen für eine im Falle eines nationalen Notstandes vorgesehene Heeresvergrößerung von zehn auf 30 Divisionen. Er reiste (als Chef T 2) mindestens einmal  zusammen mit Generalmajor Adam [9] (Chef T 1) und Oberst Brauchitsch (Chef T 4) in die UdSSR, um dort russischen Manövern in der Ukraine beizuwohnen und geheime Ausbildungslager der Reichswehr zu inspizieren[10]. Keitel erledigte seine Arbeiten solide und zuverlässig, aber seine steigende Verantwortung und die gegen die Buchstaben des Gesetzes verstoßenden Tätigkeiten belasteten ihn sehr, und mit dieser Belastung wurde er schwer fertig; sein Gesundheitszustand verschlechterte sich und er zog sich im Spätherbst 1932 eine schwere Venenentzündung im rechten Bein zu. Physische Anstrengung und psychische Belastung führten schließlich zu einer Thrombose, die durch eine doppelseitige Lungenentzündung mit schweren Herzkrämpfen noch komplizierter wurde. Er wurde beurlaubt und erholte sich mit seiner ebenfalls erkrankten Frau Lisa in dem tschechoslowakischen Sanatorium Dr. Guhr in Tatra-Westheim. Eine Reisebeihilfe des Ministeriums von 400 Mark ermöglichte dabei die Reise und den (teuren) Aufenthalt. Während sich das Paar im Gebirge erholte, übernahm Hitler am 30. Januar 1933 die Macht in Deutschland.

Im Juli 1933 begegnete Oberst Keitel in Bad Reichenhall zum ersten Mal Hitler; er war sofort vom „Führer“ begeistert und verehrte ihn bis zu dessen Todestag. Im Sommer 1933 erhielt Keitel nach seiner Genesung im Hinblick auf seine bevorstehende Frontverwendung antragsgemäß einige Truppenkommandos, darunter drei Wochen beim Artillerieregiment 5 zu Schießübungen auf dem Truppenplatz Grafenwöhr. Als Abschluss seiner Chef-Zeit im Truppenamt unternahm er noch die Prüfung seiner jahrelangen Arbeit in der Organisation eines Grenzschutzes-Ost, von der tschechischen Grenze bis zur Ostsee. Er wurde dann nach mehrtägigem Jagdaufenthalt am 1. Oktober 1933 Infanterieführer III und stellvertretender Kommandeur der 3. Infanteriedivision in Potsdam, unweit vom Familiengut Helmscherode. Als Territorialbefehlshaber im Regierungsbezirk Potsdam war er auch Vorgesetzter der Garnison Potsdam; ihm oblagen die Mobilmachungsvorarbeiten der Truppenteile und ihre Ergänzung auf den mobilen Zustand. Keitel leitete mehrere Truppenübungen für die Truppen des Standortes Potsdam, die natürlich Besucher von den Zentralstellen in Berlin stark anzogen. Am 1. April 1934 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 1. Mai 1934 hörte er Hitlers Rede zur Feier des 1. Mai auf dem Tempelhofer Feld, die über Lautsprecher auf dem Sportplatz bei Potsdam ausgestrahlt wurde; eine Rede, die ihn sehr beeindruckte.

Am 10. Mai 1934 starb Keitels Vater an den Folgen eines Schlaganfalls im Januar und Wilhelm erbte das Familiengut, musste dabei Verwandte abfinden und Schulden übernehmen[11]. Er sah jetzt seine Chance, in die geliebte Landwirtschaft zurückzukehren und reichte, gegen den Willen seiner Frau, zum 1. Oktober 1934 sein Abschiedsgesuch ein. OBH Fritsch ließ ihn aber wissen, er wolle ihn nicht verlieren und deshalb erklärte er sich bereit, ihm das Kommando einer der neuen Divisionen zu übertragen, die demnächst aufgestellt werden würde; außerdem würde Keitel sein Kommando selbst wählen dürfen. Diese Chance konnte Keitel sich nicht entgehen lassen und suchte sich die 22. Infanteriedivision in Bremen aus. „So entscheiden sich menschliche Schicksale“, schrieb er später; sein Schicksal war von nun an untrennbar mit der Reichswehr/Wehrmacht verbunden, im Guten wie im Bösen.

Den Aufbau der Bremer Division befehligte er dann nicht einmal ein Jahr. Im August 1935 berief Reichskriegsminister Blomberg ihn auf Empfehlung des OBH Fritsch zum Chef des Wehrmachtsführungsamtes im Reichskriegsministerium[12]. Keitel wäre am liebsten in Bremen geblieben, er hatte genug von politisch gefärbten Wehrmachtsangelegenheiten. Aber seine willensstarke Frau drängte ihn, die Ernennung anzunehmen und so trat er im September 1935 sein Amt an; er arbeitete dort als engster Mitarbeiter Blombergs. Er versuchte als Frage des Prinzips diesem als Oberbefehlshaber Geltung zu verschaffen. Bei seiner Tätigkeit im Ministerium kam er bald einem Neben- und Gegeneinander der verschiedenen Abteilungen auf die Spur und beseitigte dieses auf tatkräftige Weise; es trug ihm viel Ärger, Missstimmung und Feindschaft ein, aber er setzte sich durch. Er schlug Minister Blomberg eine bessere Koordinierung zwischen Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe vor; Blomberg stimmte im Prinzip zu und beauftragte Keitel, einen Plan auszuarbeiten. Keitel zur Seite stand Oberstleutnant Alfred Jodl[13], zwischen diesen beiden Männern entwickelte sich eine Zusammenarbeit, die bis zum Ende des Krieges andauerte. Aufgabe Jodls als Chef Landesverteidigung (Chef L) war es, die operativen, strategischen Richtlinien nach den Befehlen Keitels und Blombergs zu bearbeiten. Am 1. Januar 1936 wurde Keitel zum Generalleutnant befördert, am 1. August 1937 zum General der Artillerie. Sein Gehalt samt Aufwandsentschädigungen machten Ersparnisse möglich, mit denen die auf Helmscherode lastenden Schulden abgebaut werden konnten (1940 war das Gut schuldenfrei); gesunde Wirtschaft und gute Ernten halfen dabei.

Im Wehrmachtsführungsamt gerieten Keitel und Jodl mit ihren Ideen in Konflikt mit Generalstabschef Ludwig Beck[14], und zwar über die von ihnen angestrebte (siehe oben) einheitliche Koordinierung und Führung der Wehrmacht unter dem Oberbefehl des Reichskriegsministers Blomberg. Keitel bevorzugte – wie Jodl – die Errichtung eines Oberkommandos, das wirkliche Befehlsgewalt über das Heer, die Kriegsmarine und die Luftwaffe haben sollte. Keitel, der Organisator, empfand dabei diese Angelegenheit als mehr technisch-bürokratisch, Jodl vermengte Sachrichtigkeit mit idealistischer Begeisterung für das „Genie des Führers“[15]. Als Ziele schwebten Keitel ein strategisch-operativer Führungsstab der Gesamtwehrmacht und eine Oberleitung der ministeriellen Koordination der Wehrmachtteile vor. Aber: kein Überministerium und keinen Wasserkopf. Für den Winter 1936–1937 hatte Blomberg ein Wehrmacht-Kriegsspiel angeordnet. Es sollte dem Studium der Wehrmachtführung im Krieg dienen und die Probleme der Rollenverteilung in der obersten Führung organisatorisch klären. Der Effekt war eine grenzenlose Empörung beim OBH Fritsch, der sich Keitel gegenüber in spontanem Ärger und größter Entrüstung ausließ. Auch Göring (OBL) und Raeder (OBM) widersetzten sich vehement diesen Ideen. Fritsch hätte sich nur vereinnahmen lassen, wenn das Heer die absolut entscheidende Stimme in einem solchen Oberkommando hätte. Ein interner Memorandenkrieg führte zu nichts und Blomberg ließ darauf das Konzept fallen.

Am 1. Oktober 1937 bildete Keitel das Wehrmachtsamt um; aus den bisherigen Abteilungen schuf er Ämter bzw. Amtsgruppen. So entstanden das Wehrmachtsführungsamt (bisher Abteilung L), das Amt Wirtschaft/Rüstung, das Amt Abwehr und das Allgemeine Wehrmachtsamt, ein erster Schritt zum späteren OKW. Nach der Blomberg-Fritsch-Krise Anfang 1938[16] und den erzwungenen Rücktritten des Reichskriegsministers und des Oberbefehlshabers des Heeres, machte sich Hitler selbst im Kader eines großen Revirements zum Oberstbefehlshaber der Wehrmacht und strukturierte die Wehrmachtführung im Zuge einer Kriegsvorbereitung um [17]. Auf Betreiben Keitels und Jodls ernannte Hitler als Nachfolger Fritschs General Brauchitsch[18]. An die Stelle des nicht neu besetzten Reichskriegsministeriums trat nun das „Oberkommando der Wehrmacht“ (OKW), als dessen Chef am 4. Februar 1938 Keitel berufen wurde. Vielleicht könnte man besser sagen, er war ein „Chef de bureau“; seine Position war zwar dem Range nach die eines Reichsministers und ging in der Praxis über eine bloße militärische Beratung Hitlers hinaus, doch entbehrte sie jeglicher Befehlsgewalt. Auf Papier eindrucksvoll, in Wirklichkeit ohne viel Einfluss. Das OKW umfasste drei Abteilungen: strategische Planung, Landesverteidigung und militärische Führung. Das Amt war zuständig für den gesamten militärischen Nachrichtendienst, für das militärische Fernmeldewesen und für administrative Aufgaben. Hoch qualifiziert durch seine Erfahrungen im Reichswehr- und Reichskriegsministerium war Keitel als fleißiger und routinierter Organisator durch seinen bedingungslosen und fast servilen Opportunismus der richtige Bürogeneral für Hitler. Er war dabei nicht der Mann, Hitler zu kritisieren oder ihn zu bremsen; er führte Hitlers Befehle buchstäblich und ohne Fragen zu stellen aus, sich dabei seiner hohen Stellung nie gewachsen fühlend. Hitler nutzte Keitels Treue aus und setzte ihn geschickt in den Vorkriegskrisen ein. Zusammen mit Jodl wurde Keitel im März 1938 in die Arbeiten zum Anschluss Österreichs einbezogen, obwohl der Einmarsch selber nicht Sache des OKW, sondern des Heeres (OKH) war. Am 21. April 1938 wurde Keitel allein zu Hitler befohlen. Dieser wies ihn an, generalstabsmäßige Vorbereitungen für eine Auseinandersetzung mit der Tschechoslowakei einzuleiten: Fall Grün[19]. Keitel nahm dies wortlos zur Kenntnis und ließ eine vorläufige Weisung vorbereiten[20]. Eine Gegendenkschrift Becks vom 5. Mai 1938 wurde Hitler am 12. Mai gezeigt, aber negiert. Am 30. Mai 1938 unterzeichnete Hitler auf Grund von Besprechungen am 28/5 eine neue Weisung Grün („Zweifrontenkrieg“ mit Schwerpunkt Südost)[21], komplettiert am 7. Juli. Am 10. November 1938 erfolgte Keitels Beförderung zum Generalobersten. Er erhielt 1939 das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP.

Als Ende August 1939 der Krieg mit Polen auszubrechen drohte, ließ Keitel am 23. August Alfred Jodl nach Berlin beordern um dort die Stelle des Chefs des Wehrmachtsführungsamtes zu übernehmen; laut Jodls Mobilmachungsbestimmung war dieser bis zum 30. September dazu vorgesehen[22]. Am 26. oder 27. August 1938 traf Jodl in Berlin ein und nahm seine Arbeit auf; Keitel wies ihn in die während seiner Abwesenheit entstandene Lage ein. Als im September 1939 der Krieg dann wirklich ausbrach, bestanden Keitels Pflichten im Wesentlichen darin, die Verbindung zwischen Hitler und seinen Generälen aufrechtzuerhalten. Nach dem Sieg über Polen wünschte das OKH mehr Zeit für die Vorbereitung einer Westoffensive; Keitel war damit einverstanden und legte Hitler etwa im Oktober 1939 seine Meinung dar. Dieser reagierte wütend und warf Keitel vor, die Opposition gegen ihn zu unterstützen. Keitel, tief beleidigt, bat um seine Ablösung, aber Hitler lehnte seine Truppenverwendung ab: Keitel wäre zu empfindlich, er hätte ihm sein Vertrauen nicht entzogen; Keitel blieb[23]. Er wurde in Folge des Polenfeldzuges am 27. Oktober mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. 1940 erfolgte der Höhepunkt in Keitels Laufbahn, als er im Wald von Compiègne die Kapitulationsverhandlungen mit den geschlagenen Franzosen führte. Nach dem Sieg im Westen bekam er am 19. Juli seine Ernennung zum Generalfeldmarschall, zusammen mit anderen; wieder ein einzigartiges Erlebnis in seinem Leben. Ende Juli trat er einen zehntägigen Urlaub an; am 10. August war er wieder zurück.

Im Zweiten Weltkrieg standen der Chef OKW Keitel und der Chef des Wehrmachtsführungsamtes Jodl im Mittelpunkt der Auseinandersetzung zwischen Hitler und der Wehrmachtführung. Aus unbedingter Loyalität stellten beide sich dabei prinzipiell auf die Seite Hitlers. Keitel war an allen militärischen Planungen des Krieges beteiligt, konnte aber mangels Befehlsgewalt nur geringen Einfluss auf die operativen Abläufe nehmen; seine Funktionen waren ministerieller, nicht generalstabsmäßiger Art. Trotz vereinzelter militärischer Kritik an Hitlers Entscheidungen unterwarf er sich ganz dessen Genie und prägte sogar nach dem Sieg im Westen den Ausdruck vom „größten Feldherr aller Zeiten“ (spöttisch Gröfaz genannt); er handelte sich dabei im Offizierskorps den Spottnamen „Lakaitel“ ein. Doch: die vielen negativen Urteile über den Charakter Keitels, besonders nach dem Kriege, sind doch etwas einseitig und schnell dahingesagt, auch um sich selber zu schonen und Keitel mit vielem zu belasten. Aber: aus Keitels Bereitschaft, Hitler völlig unkritisch zu dienen und so zu handeln wie er glaubte, dass es Hitlers Wünschen entsprach, erfolgten von ihm unterzeichnete Befehle und Weisungen, die eine totale Gleichgültigkeit gegenüber dem Verlust von Menschenleben unter eigenen Frontsoldaten bedeuteten, z. B. die zahlreichen Durchhaltebefehle [24]. Dabei war er aber nicht der einzige unter den Generalskameraden! Der Überfall auf die UdSSR („Unternehmen Barbarossa“) wurde ursprünglich von Keitel abgelehnt, doch Widerspruch äußerte er kaum. Er verfasste in der zweiten Hälfte August 1940 eine Denkschrift mit seinen Bedenken und überreichte sie in der ersten Septemberhälfte Hitler, der sich mit harter Kritik und hartem Ton nicht überzeugt zeigte. Keitel bot dann erneut seinen Rücktritt an und bat um eine Frontverwendung, – von Hitler in schärfster Weise zurückgewiesen[25]. Keitel sorgte für die reibungslose Durchführung von völkerrechtswidrigen Weisungen und Befehlen für die Kriegführung wie Kommissarbefehl, Kugelerlass und Nacht/Nebelerlass[26], diese wurden für ihn gerechtfertigt mit der Begründung „Rücksichten seien ein Verbrechen gegen das eigene Volk“, obwohl sie klare Verletzungen der Genfer Konventionen waren. Als Hitlers Instrument im militärischen Bereich gab er bedenkenlos Terrorbefehle weiter. Da er nie wirklich Befehlsgewalt ausübte, war er dabei in gewissem Sinne eher Komplize als Täter; er gab verbrecherische Befehle ohne Proteste unterzeichnet weiter und billigte so auch Maßnahmen, die zu Massenmorden führten. Keitel hatte – zusammen mit den übrigen hohen Offizieren der Wehrmacht – am 22. August 1939[27] schweigend zur Kenntnis genommen, wie Hitler die Polen zu behandeln gedachte. So handelte er faktisch auch am 30. März 1941[28], als Hitler seine Absichten und tiefer liegende politische Zielsetzungen zum Falle Barbarossa erläuterte: es ging ihm um einen rassenideologischen Vernichtungskrieg. Auch am 13. Mai 1941 [29], als er den Erlass über die Ausübung der Kriegsgerichtsbarkeit im Gebiet Barbarossa unterzeichnete. Auch am 6. Juni 1941 [30], als der Kommissarbefehl angab, die zu Kriegsgefangenen gemachten Kommissare der Roten Armee zu erledigen. Auch am 16. Juli 1941[31], als die brutale Politik im besetzten Osten festlegt wurde. Auch am 8. September 1941[32], als die Anordnungen für die Behandlung sowjetischer Kriegsgefangener drakonische Maßnahmen befahl. Auch am 16. September 1941[33], als befohlen wurde, in den besetzten Gebieten mit der größten Schärfe vorzugehen. Und das waren nicht alle.

Zu seinem 60. Geburtstag 1942 empfing Keitel von Hitler eine Dotation von 250.000 RM[34]. Es gelang ihm später (1944), diesen Betrag auf über eine Million aufzustocken, um sich dafür Landbesitz (Arrondierung seines Gutes Helmscherode) kaufen zu können; es blieb ja im Herzen die Sehnsucht zur Landwirtschaft. Etwa ab 1943 machten sich bei Keitel Kreislaufstörungen bemerkbar, die mit einem Lungen-Emphysem und der Überarbeitung zusammenhingen. Sein Blutdruck war aber gut und sein Herz war organisch in Ordnung[35]. Nachdem Keitel am 20. Juli 1944 Hitler nach dem Stauffenberg-Attentat aus den Trümmern der Baracke half, stellte er nie mehr einen Führerwunsch oder -befehl in Frage und tat nur sein Bestes, um seinen geliebten Führer zu schützen, sich dabei immer mehr vom Offizierskorps entfremdend. Er blieb seinem Eid sklavisch treu, noch über das Ende hinaus. In den letzten 3 bis 4 Monaten des Krieges erschienen zur nächtlichen Lagebesprechung in der Reichskanzlei weder Keitel noch Jodl; lediglich jüngere Generalstabsoffiziere des OKW und OKH trugen die jüngsten Meldungen vor[36]. Am 22. April 1945 erstattete Jodl während der letzten großen Lagebesprechung zum letzten Mal dem Führer Bericht über die militärische Lage. Hitler saß abgezehrt und äußerst erregt da, als seien seine Gedanken woanders. Nach Erhalt der Hiobsbotschaft, dass seine dringenden Befehle Berlin zu entsetzen nicht befolgt werden könnten und überhaupt nicht stattgefunden hatten, ersuchte er alle Anwesenden, ausgenommen Keitel, Jodl, Krebs, Burgdorf, Bormann und zwei Stenographen, den Lageraum zu verlassen. Dann ließ er sich gehen, völlig von Sinnen; er schleuderte hemmungslos Vorwürfe der Feigheit und Treuelosigkeit, er schmähte die Wehrmacht, sprach vom allgemeinen Verrat, Versagen, Korruption und Lügen und endete in einem Heulkrampf. Er befahl Keitel, Jodl und Bormann nach dem Süden zu fliegen um dort die Gesamtoperationen weiterzuführen. Die Durchführung dieses Befehls wurde aber von allen drei abgelehnt. Dann verließ er todesbleich den Besprechungsraum und zog sich in sein Zimmer zurück[37].

Als in den letzten Kriegstagen das OKW schließlich die operative Führung übernahm, war es bereits längst zu spät. Keitel hastete persönlich im Vorfeld Berlins von Gefechtsstand zu Gefechtsstand und hatte dabei jeden Realitätssinn verloren. Am 23. April 1945 hielt er, nach Berlin zurückgekehrt, Hitler zum letzen Male Vortrag; seine späteren Versuche, zur Reichskanzlei zu kommen, schlugen wegen der Frontlage fehl; nur Funksprüche und telefonische Meldungen an Hitler und Jodl blieben ihm möglich. Am 30. April 1945 fuhr Keitel von seinem damaligen Standort Neustadt zum Quartier von Dönitz in Plön (zwischen Kiel und Lübeck); am 1. Mai wurde er dort zu Dönitz gerufen, der ihm über den Tod Hitlers und die diesbezüglichen Funksprüche von Bormann und Goebbels berichtete. Dönitz hatte zuerst Keitel als OKW-Chef durch GFM Manstein ersetzen wollen, diese Ernennung kam aber nicht zustande, auch weil Jodl sich mit Keitel solidarisch erklärt hatte und dann ebenfalls gehen wollte. Dönitz wollte nicht auf Jodls Mitarbeit verzichten und akzeptierte damit auch den wenig erwünschten Keitel[38].

Am 3. Mai folgten Keitel und Jodl dem Großadmiral zu dessen neuem Hauptquartier in Flensburg-Mürwick an der dänischen Grenze. Ein reines Fachkabinett unter Großadmiral Dönitz als Nachfolger des Staatsoberhauptes Hitler wurde am 5. Mai 1945 in Flensburg gebildet und „geschäftsführende Reichsregierung“ benannt. Am 8. Mai wurde Keitel nach Berlin geflogen; kurz nach Mitternacht, also schon am 9. Mai, unterzeichnete er in Berlin-Karlshorst, als Bevollmächtigter des neuen Staatsoberhauptes Dönitz, die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht gegenüber der Roten Armee. Dann flog er zurück nach Flensburg. Am 13. Mai wurde Keitel dort von den Alliierten in Kriegsgefangenschaft genommen; Jodl übernahm stellvertretend seine Aufgaben. Keitel wurde nach Bad Mondorf geflogen, wo im „Palace Hotel“ ein Sammellager errichtet worden war. Keitel schrieb am 15. Mai aus diesem Interniertenlager den Offizieren, Beamten, Soldaten und Angestellten des OKW und drückte seinen Dank gegenüber jedem einzelnen für die Leistungen der Arbeit und für die ihm erwiesene Treue und Hingabe aus[39]. Am 12. August wurde Keitel, zusammen mit anderen, nach Nürnberg geflogen. Im November 1945 klagte ihn dort das Internationale Militärgericht an, zusammen mit 23 weiteren Personen. In der Gefangenschaft entstanden seine unkorrigierten Aufzeichnungen, ohne Unterlagen und daher mit Irrtümern und zeitlichen Verschiebungen[40].

Bei seinen Aussagen blieb Keitel Hitler treu und sagte aus, er sei ein überzeugter Anhänger und Werkzeug Adolf Hitlers. Er entzog sich, mit seiner Verantwortung konfrontiert, nicht der moralischen Teilhaberschaft. Er bekannte sich freimütig zu seiner Rolle als Hitlers Chef OKW. In seiner Verteidigung vertrat er aber doch die Auffassung, nur Befehle befolgt zu haben; das reichte aber nicht aus: mildernde Umstände lagen nicht vor. Am 1. Oktober 1946 wurde er, in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen, zum Tode durch Erhängung verurteilt. Am 16. Oktober wurde er im Kriegsverbrechergefängnis in Nürnberg durch den Strang hingerichtet; seine Bitte um Erschießung als Soldat war abgelehnt worden. Seine Asche wurde, wie die der anderen gehenkten Verurteilten, in die Isar gestreut.

Autor: Hubert Beckers

Literatur

Görlitz, Walter: Keitel; Verbrecher oder Offizier ?, Göttingen 1961

Görlitz, Walter: in Barnett (Hrsg.): Hitler“s Generals, New York 1989

Heiber, Helmut: Hitlers Lagebesprechungen. Stuttgart 1962 Maser, Werner: Keitel; Mein Leben. Berlin 1998

Mitcham, Samuel: in Ueberschär (Hrsg.): Hitlers Militärische Elite Bd. 2.. Darmstadt 1998

Mueller, Gene: Forgotten Field Marshal Keitel, Durham 1979

Mueller, Gene: in Smelser/Syring (Hrsg.): Die Militärelite des Dritten Reiches. Berlin 1995 Band X, Nuernberg 1948, S. 528-529 Neue Deutsche Biographie Bd. 11, Berlin 1983, S. 412-413

Salewski, Michael u.a.: Handbuch zur deutschen Militärgeschichte Bd. VII. München 1978 Scheurig, Bodo: Alfred Jodl. Berlin 1991 Schneller, Helmut: Hitler and Keitel. Fort Hayes 1970.

Anmerkungen

[1]. Zu Wilhelm Keitel siehe die in diesem Artikel verwendete Angaben in: – Handbuch Mil.gesch. Bd. VII, S. 170; – Heiber Lagebesprechungen im FHQ S. 37 Nr. 10; – Hermann Weiß Biogr.Lex. zum Dritten Reich S. 259-260; – IMG Band. X, S. 528-529; – Christian Zentner/Friedemann Bedürftig Lex.Dritten Reiches S. 306; – Christian Zentner Nürnberger Prozess S. 54-55; – Werner Maser (Hrsg.): Keitel, Mein Leben S. 132, 137-138 und 152; – Neue Dt. Biogr. Bd. 11 S. 412-413 – Walter Görlitz Keitel – Gene Mueller in Smelser/Syring Militärelite S. 251-269; – Walter Görlitz in Barnett Hitler“s Generals S. 139-154; – Samuel Mitcham in Ueberschär Hitlers Mil. Elite Bd. 2, S. 112-120. Auch: – Mueller Forgotten Field Marshal Keitel; – Schneller Hitler und Keitel.

[2]. Für die militärische Karriere Keitels während des Ersten Weltkrieges siehe Maser Keitel Leben S. 137.

[3]. Für die Orden und Ehrenzeichen Keitels während des Ersten Weltkrieges siehe Maser Keitel Leben S. 138.

[4]. BLOMBERG, Werner (1878 – 1946); Generalfeldmarschall; Reichskriegsminister 1933/38 und Oberbefehlshaber der Wehrmacht 1935/38. Personalangaben in Handbuch Mil.gesch. VII, S. 15; Weiß Biogr.Lex.Dr.R. S. 44/5; IMG Bd. XL Dok. Keitel-18, S. 400; Zentner/Bedürftig Lex.Dr.R. S. 78; Wistrich Wer/wer S. 29/0; Neue Dt. Biogr. Bd. 2 S. 313/14; Kursietis Wehrmacht S. 294. (Kurz-)biograpien in Ueberschär/Mitcham Mil.elite I S. 28-36; Smelser/Syring Militärelite S. 50-65; Barnett Hitler“s Generals S. 129-138; Huebsch Blomberg.

[5]. Zum militärischen Laufbahn Keitels in den Jahren 1919-1932 siehe Maser Keitel Leben S. 152.

[6]. So nannte sich damals der durch den Versailler Friedensvertrages verbotene Generalstab. Das Truppenamt bestand aus vier Abteilungen: Operation (T 1), Organisation (T 2), Fremde Heere (T 3) und Ausbildung (T 4). In einem Brief Ende Januar 1925 teilte Keitel seinem Vater mit, er werde nicht in die T 2 versetzt, sondern in eine „leitende Stelle“ unmittelbar im engsten Stab des Chefs des Truppenamtes General Wetzell; dieser hatte ihn dorthin geholt. Görlitz Keitel S. 39 in Nt. 27.

[7]. Zum Grenzschutz Ost (Grenze mit Polen und der Tschechoslowakei) siehe Mueller-Hillebrand Das Heer Bd. I, S. 17/8. Auch Carsten Reichswehr and Politics S. 220, 231/32 und Saur Mobilmachung Gewalt in Bracher/Saur/Schulz NS. Machtergreifung S. 781.

[8]. Brief vom 23. Januar 1926 an Keitels Vater in Görlitz Keitel S. 40.

[9]. ADAM, Wilhelm (1877 – 1949); Generaloberst. Personalangaben in Handbuch Mil.gesch. VII, S. 293; Weiss Biogr.Lex.Dr.R. S. 16/17; Wistrich Wer/wer S. 12/3; Neue Dt. Biogr. Bd. 1 S. 53/4; Kursietis Wehrmacht S. 280. Memoiren Erinnerungen Adams in Benz Miscellanea S. 32-62. Kurzbiographie in Ueberschär/Stahl Mil.elite I/ S. 1-8.

[10]. Zwischen 10. und (mit Rückreise) 29. September 1931; siehe Görlitz Keitel S. 47 und S. 48/9; Maser Keitel Leben S. 152.

[11]. Keitel – im Grunde Landwirt mit Leib und Seele – zeigte sich später sehr stolz, dass er den Betrieb durch gesunde und vernünftige Wirtschaftsführung schuldenfrei machen konnte: siehe Görlitz Keitel S. 67 und Nt. 42.

[12]. Siehe Görlitz Keitel S. 79/0. Das damalige, sehr locker geführte Wehrmachtsamt war eine Schöpfung von Keitels Vorgänger, Reichenau; es war eigentlich noch Führungsamt, noch Ministeramt (Görlitz Keitel S. 82/3).

[13]. JODL, Alfred (1890 – 1946); Generaloberst; Chef des Wehrmachtsführungsstabes im OKW 1939/45. Personalangaben in Handbuch Mil.gesch. VII, S. 325; Heiber Lagebespr. im FHQ S. 37 Nr. 12; Weiß Biogr.Lex.Dr.R. S. 242; IMG Bd. XXXI Dok. 2865-PS, S. 248; Wistrich Wer/wer S. 191; Zentner Prozess S. 50/1; Neue Dt. Biogr. Bd. 10 S. 449/50. Selbstdarstellungen in Jodl Diensttagebuch (in IMG Bd. XXVIII und in WaG 1952/53); Luise Jodl Jenseits des Endes; Beckers (Annotationen): DTB Jodls. (Kurz-)biographien: Ueberschär/Macksey Mil.elite 2 S. 102-111; Smelser/Syring Militärelite S. 236-250; Barnett Hitler“s Generals S. 154-162; Just Jodl; Scheurig Jodl; Beckers in www.shoa.de/p_alfred_jodl.html.

[14]. BECK, Ludwig (1880 – 1944); Generaloberst; Chef des Generalstabes des Heeres 1934/38. Personalangaben in: Handbuch Mil.gesch. VII, S. 20; Weiss Biogr.Lex.Dr.R. S. 33/4; Zentner/Bedürftig Lex.Dr.R. S. 64; Wistrich Wer/wer S. 24/5; Neue Dt. Biogr. Bd. 1 S. 699. Selbstdarstellungen in Foerster Beck(papiere); Beck Studien. (Kurz-)biographien in Ueberschär/Müller Mil.elite I S. 9-19; Hoffmann in „Für Deutschland“ S. 26-41; Barnett Hitler“s Generals S. 19-42; Buchheit Beck; Müller Beck; Reynolds Beck/Treason was no crime.

[15]. Siehe Janssen/Tobias Sturz der Generäle S. 135f.

[16]. Siehe Janssen/Tobias Sturz der Generäle passim.

[17]. Schon am 27. Januar hatte Hitler, der sich entschieden hatte selbst die Führung der Wehrmacht zu übernehmen, Keitel über seine (d.h. ursprünglich Blombergs) Absichten informiert: Janssen/Tobias Sturz Generäle S. 126/27; Kershaw Hitler Bd. 2, S. 100/01.

[18]. BRAUCHITSCH, Walther von (1881 – 1948); Generalfeldmarschall; Oberbefehlshaber des Heeres 1938/41. Personalangaben in Löffler Brauchitsch S. 304/16; TWC Bd. X, S. 54/5; Handbuch Mil.gesch. VII, S. 207; Weiß Biogr.Lex.Dr.R. S. 56/7; Zentner/Bedürftig Lex.Dr.R. S. 86; Wistrich Wer/wer S. 39/0; Neue Dt. Biogr. Bd. 2 S. 540; Kursietis Wehrmacht S. 274. (Kurz)-biographien: Smelser/Syring Militärelite S. 83-98; Barnett Hitler“s Generals S. 75-100; Ueberschär/Mueller Mil.elite I S. 45-52; Janssen/Tobias in Sturz Generäle und Löffler Brauchitsch passim.

[19]. Siehe IMG Bd. XXV S., Dok. 388(2)‑PS, 415/18; Freund Gesch. 2. Weltkr. in Dok. Bd. I in Dok. 10, S. 23/7; ADAP Serie D Bd. II, Dok. 133, S. 190/91; auch Below Adjutant S. 100; Kershaw Hitler Bd. II S. 1117, Nt. 207; Görlitz Keitel S. 182/83 und Nt. 46/a (falsch datiert 20/4); IMG Bd. X S. 570; Celovsky Abkommen S. 157/59; Umbreit Mil.verwalt. S. 38; Maser Keitel Leben S. 222.

[20]. Siehe IMG Bd. XXV, Dok. 388(11&12)‑PS, S. 421/27; Freund Gesch. 2. Weltkr. in Dok. Bd. I, Nr. 12, S. 27/8; ADAP Serie D Bd. II, Dok. 175, S. 236/40.

[21]. Siehe IMG Bd. XXV, Dok. 388(22)‑PS, S. 434/39; Freund Gesch. 2. Weltkr. Dok. Bd. I, Nr. 23, S. 48/4; ADAP Serie D Bd. II, Dok. 221, S. 282/85; Jodl-DTB in IMG Bd. XXVIII S. 373 und in Beckers Jodl-TB-Annotationen.

[22]. Görlitz Keitel S. 214/15; IMG Bd. XXVIII S. 389: Jodl-DTB Notiz vom 23/8.

[23]. Siehe IMG Bd. X, S. 584/85 und a.a.O.; Görlitz Keitel S. 223/24; Maser Keitel Leben S. 259/60.

[24]. Siehe Mitcham Keitel, in Ueberschär Hitlers mil. Elite Bd. 1, S. 118.

[25]. Die Denkschrift ist leider nicht erhalten geblieben; inhaltlich waren die Hauptpunkte: deutsches Potential zu schwach / Kräftezersplitterung / Zweifrontenkrieg unmöglich. Siehe IMG Bd. X, S. 590; Görlitz Keitel S. 243/45.

[26]. Siehe Mitcham Keitel, in Ueberschär Hitlers mil. Elite Bd. 1, S. 117.

[27]. Siehe Baumgart 22/8 S. 120‑149 (auch Boehm in: Vjh.f.Zg. 1971‑3 S. 294/04); ADAP Serie D, Bd. VII, Dok. 192, S. 167/72 und im Anhang S. 467/69; IMG Bd. XXVI, Dok. 798‑PS, S. 338/44 (Teil I) und Dok. 1014‑PS, S. 523/24 (Teil II); IMG Bd. XLI, Dok. R‑27, S. 17/5; KTB-OKW Bd. 1 Dok. 1, S. 947/49; Jacobsen 1939/45 Dok. 7, S. 115/18; Halder KTB Bd. 1 S. 23/6 u.v.a.

[28]. Siehe Halder KTB Bd. 2, S. 335/38; IMG Bd. VII S. 396 und Bd. XX S. 634/35; KTB‑OKW Bd. I S. 225 E; Görlitz Keitel S. 257/58; Warlimont In HQ, S. 175/77; Hillgruber Strategie S. 504, 526/27; auch Förster in DR2WK Bd. 4, S. 127/28.

[29]. Mit der Bestimmung, dass Straftaten der Zivilbevölkerung nicht von deutschen Kriegs‑ und Standgerichten abgeurteilt werden sollten, blieb für die Einwohner der UdSSR nicht einmal ein Rest an Rechtssicherheit. Siehe IMG Bd. XXXIV Dok C 50(3), S. 252/55; Jacobsen in Anatomie 2, S. 181/4; Moll Führer-Erlasse Dok. 87, S. 172/74; auch Warlimont In HQ, S. 176 ff; Förster in DR2WK Bd. 4, S. 430/31; siehe Krausnick in Vjh.f.Zg. 1977-4, S. 682-738; Hartmann Verbrech.Krieg S. 54/7.

[30]. Siehe Jacobsen Komm.befehl in Anatomie des SS-Staates Bd. 2, S. 143/55 und Dok. 12, S. 188/91; Jacobsen Chronik S. 571/73.

[31]. Siehe ADAP Serie D Bd. XIII‑1, Dok. 114, S. 127/31; IMG Bd. XXXVIII, Dok. 221‑L, S. 86/4; Dallin Herrschaft S. 87, 123, 201, 207, 215, 243, 266f.; Breitman Architect Genocide S. 181/83 und S. 293 Nt. 59.

[32]. Siehe Jacobsen in Anatomie des SS-Staates S. 156 und Dok. 31, S. 218/20

[33]. Siehe IMG Bd. XXXVII, Dok. 554‑F, S. 258/59.

[34]. Zu Hitlers Dotationen allgemein siehe Ueberschär/Vogel Dienen und verdienen. Zu Keitels Dotationen siehe dort S. 160/64 und die Dokumente 19 und 20, S. 221/22.

[35]. Siehe Keitels Brief an seiner Frau in Görlitz Keitel S. 325 und Nt. 15.

[36]. Siehe KTB-OKW Bd. IV‑2, S. 229E.

[37]. Siehe KTB-OKW Bd. IV‑2, S. 1453f, 1692 und 1696ff; auch in Maser Keitel Leben S. 382/84; Görlitz Keitel S. 346/59; Below Adjutant S. 411; Lange Sekretär S. 329; Trevor-Roper Tage S. 131/34; Joachimsthaler Ende S. 148/59.

[38]. Siehe Steinert 23 Tage Regierung Dönitz S. 92f.

[39]. Siehe den Text dieses Schreibens in Görlitz Keitel S. 381/82.

[40]. Daher musste der Herausgeber seiner Erinnerungen, Walter Görlitz, den Text gründlich korrigieren. Siehe GFM Keitel, Verbrecher oder Offizier? Erinnerungen, Briefe, Dokumente des Chefs OKW, Göttingen 1961. Später hat Werner Maser die Aufzeichnungen wieder benutzt in seinem Buch Mein Leben. Pflichterfüllung bis zum Untergang. Hitlers Generalfeldmarschall und Chef des OKW in Selbstzeugnissen. Berlin 1998.

Print Friendly, PDF & Email

Ähnliche Artikel:

  • Männer von Ehre? Die Wehrmachtgeneralität im…
  • Den‘ Pobedy – Victory Day - von Sergei Loznitsa
  • Der Erste Weltkrieg - Ein Krieg der Dichter und Denker
  • Der Fotograf von Auschwitz. Das Leben des Wilhelm…
  • Kaiser Wilhelm II. (1859 – 1941)

Suche

Auszeichnungen

Danke

Wir bedanken uns für die tatkräftige Mithilfe bei:
  • kakoii Berlin
  • Netzkommune
  • Thomas Tröndle
  • Startseite
  • Über uns
  • Mitmachen
  • Kontakt
  • Impressum
  • Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen
Diese Website benutzt Cookies. mehr