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Startseite > Geschichte Deutschlands > Drittes Reich > Widerstand in Kunst, Literatur und Film
Geschrieben von: Martina Halak
Erstellt:

Widerstand in Kunst, Literatur und Film

Zahllose Künstler und Autoren wurden, nachdem ihre Werke als ”entartet” galten, ins Exil getrieben oder verließen Hitlers Machtbereich freiwillig. Ihre Werke richteten sich entweder gegen den Faschismus in seiner Gesamtheit, waren sozialkritisch oder ließen eine andere politische Denkweise erahnen. Viele flohen aber auch vor der Verfolgung, egal ob der des Judentums oder anderer Parteien.

Erich Kästner, Bertold Brecht, Thomas und Heinrich Mann, Alfred Polgar und Sigmund Freud sind nur einige Beispiele. Erich Kästner war als Beobachter bei einer Bücherverbrennung anwesend, andere Autoren erfuhren erst aus Tageszeitungen von “den spontanen Verbrennungen undeutschen Gedankengutes”. Der Autor Oskar Maria Graf forderte nachträgliche Verbrennung seiner Werke und war umso schockierter, seine Schriften auf der Liste der empfohlenen Bücher wieder zu finden; er schrieb einen Aufruf (“Verbrennt mich!”), einige Monate waren auch seine Bücher verboten. Einige der Vertriebenen leisteten im Ausland Widerstand, Alfred Polgar verlegte im französischen Exil die Zeitung “Le libre Autrich” und sprach sich in seiner Zeitung für ein, in jeder Hinsicht, freies und unabhängiges Österreich aus.

Bücher „entarteter“ Künstler wurden in Deutschland vom 10. Mai bis zum 21. Juni 1933 den Flammen übergeben, die Bücherverbrennungen gingen zwar nicht direkt von der Partei aus, wurden aber begrüßt und von Polizei, Feuerwehr, SS und SA begleitet. Diverse Studentenbünde sonderten die Bücher mit “zersetzendem” Gedankengut aus den Bibliotheken aus und verbrannten diese im Zuge eines Festaktes. Der Verbrennung in Berlin wohnte Propagandaminister und Gauleiter der Stadt Joseph Goebbels bei, hielt eine Rede und gab dem Ereignis eine offizielle Note. 1938 fanden auch in Österreich, wenn gleich nicht in so großer Zahl wie in Deutschland, Bücherverbrennungen statt.

 

Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Österreich

Ich möchte an dieser Stelle noch eine österreichische Autorin nennen: Irene Harand. Sie war eine entschiedene Gegnerin der Nationalsozialisten; 1933 gründete sie die Bewegung “Weltbewegung gegen Rassenhass und Menschennot”, gab die antinationalsozialistische Zeitung “Gerechtigkeit” heraus und machte mit zwei Büchern auf sich aufmerksam. 1933 erschien “So oder So? Die Wahrheit über den Antisemitismus”, und das 1938 erschienene Werk “Sein Kampf- Antwort an Hitler” wurde sofort verbrannt und ein Kopfgeld von 100.000 RM ausgesetzt. Die Autorin hielt sich aber zu diesem Zeitpunkt in England auf und floh von dort in die USA. Dort setzte sie ihr Engagement gegen Hitler fort; dafür wurde sie 1969 als “Gerechte unter den Völkern” geehrt. 1975 verstarb sie und wurde in einem Ehrengrab am Zentralfriedhof in Wien beigesetzt.

Doch nicht nur Autoren waren von der Verfolgung betroffen auch Schauspieler, Musiker, Wissenschaftler und Sportler waren nicht vor Nachstellungen sicher. Darsteller Peter Lorre und die Filme des amerikanischen Regisseurs Billy Wilder, um nur zwei bekannte Beispiele zu nennen, landeten auf den Index. Auch die Filme der weltbekannten Schauspielerin Marlene Dietrich, auf persönlichen Wunsch Hitlers (die Schauspielerin zeigte offen ihre Abneigung gegen Hitler und seine Regierung), wurden auf den Index verbannt, als sie nach Hitler Machterschleichung Deutschland verließ, in die USA ging und die US-Staatsbürgerschaft annahm. Die Werke der Philosophin Hannah Arendt wurden verboten, Albert Einstein musste aufgrund seiner jüdischen Abstammung auswandern.

Die Schauspieler, Autoren und Wissenschaftler arbeiteten im Exil weiter, viele blieben auch nach Kriegsende dort. Man darf annehmen, dass die Flüchtigen die Nachrichten und die Kriegsentwicklung gespannt verfolgten, denn einige wollten sicher nicht für immer in der “Wahlheimat” bleiben und zurück nach Deutschland und Österreich gehen um ihr Leben da fortzusetzen, wo sie hinausgerissen wurden.

Das Bild Hitlerdeutschlands hatte im Exil eindeutig verloren, denn die Vertriebenen berichteten ohne Umschweife von der Wahrheit, die solange hinter einer freundlichen Fassade versteckt war. Auch wurden Texte veröffentlicht, die die Flüchtlinge verfassten, die sich deutlich gegen Hitler und sein Regime richteten.

Auch im Ausland setzten manche Künstler mit ihren Werken Zeichen. Ein bemerkenswertes und kunstgeschichtlich bedeutendes Werk schuf Pablo Picasso mit seinem Gemälde ”Guernica”, das sich mit dem, von deutschen Bombern verursachten, Gräueltaten in einer spanischen Kleinstadt auseinandersetzt.

Auf einer anderen Ebene, aber nicht minder ansprechend, Charlie Chaplins filmisches Meisterwerk ”Der große Diktator”, eine Parodie auf Hitler, Nazideutschland, Hitlers Paladine und das faschistische Italien. Obwohl Chaplin in seinem Film die Komik vorherrschen lässt, bleibt der tragische Ernst hinter seiner Geschichte nicht verborgen, zum Beispiel die fehlgeschlagenen Attentate und das Leid der Juden im Ghetto. Chaplin übernahm sämtliche Kosten, war Regisseur, spielt sowohl die Rolle des Diktators Hynkel als auch die eines jüdischen Barbiers. Tatsächlich ist heute belegt, dass Chaplin ein ähnliches Projekt schon um 1935 plante, den entscheidenden Anstoß gab ein Buch aus Joseph Goebbels‘ Ministerium, in dem Chaplin als ”jüdische Marionette” bezeichnet wird. Die Wirkung des Films ließ nicht auf sich warten; in der freien Welt gefeiert, in der nationalsozialistischen verboten. Vor einigen Jahren wurden Dokumente gefunden, dass Hitler den Film anforderte und es ziemlich sicher ist, dass er ihn sah.

Neben Kunst, Literatur und Filmen existierte natürlich auch noch die Musik. Die ”Niggermusik” Swing wurde zwar nicht verboten, aber öffentlich gebrandmarkt. Auch das Nichtvorhandensein eines Verbots hinderte die Gestapo (Geheime Staatspolizei) nicht daran Swingliebhaber zu verhaften. Trotz der Verfolgung durch den Polizeiapparat lebten zahlreiche Jugendliche einen ”englischen” Lebensstil mit Vorliebe für Swing. Auch russische Lieder landeten auf dem Index, der ab 1933 in unglaubliche Ausmaße anschwoll.

Wurde trotz des Verbots ein bestimmtes Buch oder Aufzeichnungen eines verbotenen Liedertextes gefunden, führte dies zumindest zu einem Verhör durch die Gestapo, was nicht selten Folterungen oder sogar die Verschickung in ein Konzentrationslager zur Folge hatte. Durch diese ”Mundpropaganda”, die die Methoden der Gestapo preisgab, schreckten wohl viele davor zurück, ”Entartetes” zu lesen, zu sehen oder zu hören.

Seit Kriegsbeginn, aber speziell als der Krieg die entscheidende Wende zu Ungunsten Deutschlands genommen hatte, war das Abhören ”feindlicher” Sender wie zum Beispiel der englischen BBC lebensgefährlich, denn es wurde als Landesverrat betrachtet und mit sofortiger Erschießung geahndet.

Autorin: Martina Halak

 

Literatur

Chaplin, Charlie: Die Geschichte meines Lebens, Frankfurt/M. 1998.

Chaplin, Charlie: Der große Diktator“ DVD mit Zusatz-Doku „The Tramp and the Dictator“ The Chaplin Collection, 2007.

Treß, Werner: Wieder den undeutschen Geist. Bücherverbrennungen 1933, Berlin 2003.

Zwerin, Mike: Le Tristesse de Saint Louis: Swing unter den Nazis, München 2000.

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