„Traum und Wirklichkeit“ (Sen a skutočnoct’) ist eine Ausstellung in der slowakischen Hauptstadt Bratislava betitelt, mit der die „Slowakischen Nationalgalerie“ (SNG) in den nächsten Monate an „schwerste und traumatiserendste Themen“ erinnert. Es geht um die Slowakei im Zweiten Weltkrieg, in den sie ein klerikal-nationalistisches Regime unter Jozef Tiso (1889-1947, Bild mit Hitler) in grenzenloser Unterwürfigkeit unter NS-Deutschland geführt hatte. Wie Alexandra Kusá, Generaldirektorin der SNG, erklärte, habe man „schon einige Jahre lang“ eine solche Ausstellung geplant und vor zwei Jahren mit der konkreten Arbeit begonnen.
Ausstellung an der Schmerzgrenze
Die Ausstellung bleibt bis zum 26. Februar 2017 geöffnet, und wenn sie endet, wird vermutlich mancher erleichtert sein. Ruhm oder Anerkennung waren von diesem Thema nicht zu erwarten, das zu den „allgemein verabscheutesten“ gehört, aber dennoch „in unserem Bewusstsein wie eine offene Wunde fortbesteht“ (Kusá). Warum das so ist, erklärt der slowakische Militärhistoriker Joszef Bystrický: Die Slowakei ließ sich willig von Hitler für die Zerschlagung der Tschechoslowakei einspannen, sie war von Anfang an, dem 1. September 1939 (Überfall auf Polen), der „erste aktive Verbündete der Wehrmacht“. Slowakische Soldaten beteiligten sich ab Juni 1941 im Verband der 17. deutschen Armee am deutschen Feldzug gegen die Sowjetunion, der bei Slawen ungeachtet des kommunistischen Regimes in Russland höchst unpopulär war. Sie erklärte am 12. Dezember 1941 den USA und Großbritannien den Krieg und war auf deutscher Seite aktiv bei Kriegshandlungen in zehn Ländern (Polen, Weißrussland, Ukraine, Russland, Moldawien, Ungarn, Rumänien, Österreich, Italien, Tschechien).[1] Und sie war Hitlers einziger Verbündeter, der für die Deportation und Vernichtung von insgesamt 57.627 Juden sogar die Transportkosten von 500 Reichsmark pro Person übernahm. Das „Sündenkonto“ der Slowakei war so übervoll, dass es bis zur Gegenwart den heroischen „Slowakischen Nationalaufstand“ (SNP, September/Oktober 1944) verdunkelt.
Dieses Übermaß slowakischer Unterwürfigkeit brachte den Slowaken nichts als Verluste ein. Das begann schon zu Zeiten der „zweiten tschechoslowakischen Republik“, die im „Münchner Abkommen“ (29. September 1938) das Sudetenland an Deutschland abtreten und kurz darauf der Slowakei Autonomie gewähren musste. Das ermutigte Ungarn zu massiven Territorialforderungen an die Slowakei, wogegen diese schon aus historischer Sicht machtlos war. Ungarn war vertikal, nicht horizontal geteilt, und die slowakischen Landesteile firmierten bis 1918 offiziell als Ober-Ungarn (ungarisch Feldivék). Das wurde zwar nicht völlig rückgängig gemacht, aber am 2. November 1938 verfügten Deutschland und Italien im „Wiener Schiedsspruch“, dass die Slowakei an Ungarn 10.390 km² Grenzland mit 859.885 Einwohnern abtreten musste, also ein Fünftel seines Territoriums und ein Viertel seiner Bevölkerung verlor. Zu Letzterer zählten 276.287 Slowaken, von denen Mitte Dezember 1938 bei einer ungarischen Volkszählung in den geraubten Gebieten knapp 123.000 verblieben, während sich die anderen als „slowakisch sprechende Bürger mit ungarischem Bewusstsein“ bezeichneten. Und so ging es weiter: Der „Schutzvertrag“ vom 18. März 1939 entblößte die Slowakei ihrer außenpolitischen und militärischen Kompetenz, die „Salzburger Verhandlungen“ vom 18. Juli 1940 griffen tief in ihre personalpolitische Souveränität ein etc.
Alle diese Dinge sind natürlich längst bekannt, und diese Kenntnis kontrastiert maximal zu der Politik und Propaganda, die die aktuelle Ausstellung dokumentiert: Fast alles war höchst unterschieden von dem, was damals in Bratislava als letzte Wahrheit verkündet wurde. Mehr noch: Mit beinahe boshafter Beiläufigkeit erwähnen SNG-Direktorin Kusá und ihre drei Kuratorinnen – die Kunsthistorikerin und frühere SNG-Chefin Katarína Bajcurová und die Medienwissenschaftlerinnen Petra Hanáková und Bohunka Koklesová – den Versuch von 1959/60, die politische Lage in der Slowakei nach 1939 in ihr diametrales Gegenteil umzudeuten. Die Rede ist von dem Film „Přerušená píseň“ (Das unterbrochene Lied), für den weiland die Propaganda in unfreiwilliger Komik warb: „Diese tschechoslowakisch-georgische Koproduktion verhehlt nicht, dass slowakische Soldaten im Zweiten Weltkrieg an der Seite der Hitler-Armeen gegen die Sowjetunion kämpfen mussten, obwohl viele von ihnen zur Roten Armee überliefen, weil sie wussten, wo ihr Platz ist. Ohne größere Schwierigkeiten gewannen sie Vertrauen und halfen ihren einstweilen noch schwankenden Kameraden, ihre Augen zu öffnen und gleichfalls zur richtigen Seite zu wechseln. Dort findet der Hauptheld sogar die Liebe seines Lebens. So entstand eine ungeschönte Idylle von der Frontlage, die reale Verhältnisse nicht übergeht“. Tatsächlich entstand eine kitschige Darstellung der Fronterlebnisse des jungen slowakischen Lehrers Michal Zvar und seiner Romanze mit der georgischen Ärztin Eliko, eingebunden in Kriegsberichte im Wochenschau-Stil.
Tschechen, Slowaken, Juden
Viele Details, die die jetzige Ausstellung präsentiert, waren uns von „Zukunft braucht Erinnerung“ schon aus früheren Zeiten bekannt, als wir noch „Shoa.de“ hießen. Besonders das Schicksal der slowakischen Juden hat uns schon vor einem Jahrzehnt interessiert.[2] Wir haben detailliert an Deportationen erinnert[3] und anderes mehr, wobei uns wohl nur gewisse Eigenheiten der tschechoslowakischen Bevölkerungsstatistik nicht völlig aufgingen. In der Tschechoslowakei waren die Slowaken mit 2.250.116 Angehörigen (Zensus 1930) zweite Staatsnation, obwohl sie amtlich nur im Zusammenhang einer inexistenten „tschechoslowakischen“ Nation auftauchten. Wobei die tschechische Arroganz gegenüber Slowaken wahrhaft atemberaubend war.[4] Staatsgründer Tomáš Masaryk höhnte: „Hirsebrei ist keine Speise und der Slowake ist kein Mensch“. Noch im Zweiten Weltkrieg bekannte Präsident Edvard Beneš: „Mich kriegt ihr niemals dazu, dass ich ein slowakisches Volk anerkenne (…) ich bleibe bei der Ansicht, dass die Slowaken Tschechen sind und dass die slowakische Sprache nur ein Dialekt der tschechischen Sprache ist“.
Solche „Argumente“ entsprangen dem Bemühen, den großen Bestand der nationalen „Minderheit“ der Deutschen (3.231.688 Angehörige 1930) numerisch dadurch zu verhüllen, dass die Tschechen (Böhmen) Mährer, Schlesier und Slowaken in ihr Ethnikum vereinnahmten. Demselben Zweck diente die offizielle Zulassung einer „jüdischen Nationalität“, welche die Juden von ihrem traditionellen mehrheitlichen Bekenntnis zur deutschen Volksgruppe abbringen sollte. Deshalb verzichtete man auch auf das allgemein obligatorische Merkmal einer bestimmten Muttersprache. Das sorgte für Chaos in den demographischen Befunden. Hinzu kamen noch gesonderte Zahlen für „jüdische“ bzw. „israelische Religion“, woraus ein bis zur Gegenwart spürbarer Wirrwarr resultierte. Laut slowakischen Angaben[5] gab es 1930 in der Slowakei 76.678 Angehörige der „jüdischen Nationalität“, aber 136.737 des „israelischen Glaubensbekenntnisses“. Dieses Chaos steigerte sich nach dem 9. September 1941, als in der Slowakei ein „Judenkodex“ (Židovský kódex) erlassen wurde, der formal den Nürnberger Rassegesetzen in Deutschland glich, tatsächlich aber getaufte Juden vor Verfolgung größtenteils schützte, weswegen diese massenhaft zum Katholizismus konvertierten. Den Slowaken war vor allem an jüdischem Eigentum gelegen – 12.300 Betriebe vorwiegend der Holz-, Textil- und Nahrungsmittelindustrie, 6.000 jüdische Häuser, zahlreiche Arzt- und Rechtsanwaltspraxen etc.-, und als sie dieses geraubt hatten, ließen sie die Juden mehr oder minder in Ruhe, lieber noch auswandern.
Die slowakische Führung wusste, dass sie nicht mit nationalsozialistischer Brutalität gegen die Juden vorgehen konnte, weil ihr das die eigene Bevölkerung verübelt hätte. Mitte August 1942 hat das Tiso (Bild mit Slowakinnen in Tracht) mehr oder minder eingeräumt: „Ich möchte noch eine Frage berühren (…), und zwar die Judenfrage. Man fragt, ob das, was hierbei getan wird, christlich und menschlich sei und ob das kein Raubzug sei. (…) dass das jüdische Element das Leben der Slowaken bedrohte, davon glaube ich, muss niemand erst überzeugt werden.(…) Slowake, entledige dich deines Schädlings“.
Anders hielten es die Tschechen, solange sie ihre Bevölkerungsstatistiken ungestört gestalten konnten[6], wobei ihr Bestreben unverkennbar war, möglichst alle Juden als Tschechen zu vereinnahmen. Dabei gingen Volksgruppe und Konfession, Global- und Regionalzahlen wild durcheinander, so dass man zum Bestand der Juden von 1930 Zahlen wie 37.093, 186.642, 356.830 etc. offeriert bekommt und bald keiner einzigen mehr glaubt.
Krieg, Kunst und Künstler
Die derzeitige Ausstellung in Bratislava stellt laut SNG-Chefin Kusá die Besucher vor eine doppelte Herausforderung, da sie zugleich Kunstexposition und Propagandaschau mit fließenden Grenzen zwischen beiden ist. Da gibt es z.B. ein großformatiges Bild des Malers Andrej Kováčík (1899-1953), das einen deutschen SA-Mann und sein slowakisches Pendant, einen Angehörigen der Hlinka-Garde, zeigt, zweisprachig eingerahmt als Garanten „untrennbarer Freundschaft“. Ähnliche Werke gibt es weitere im Eingangsbereich der Ausstellung, der provokant „Na stráž“ benannt ist. Das heißt „Auf Wacht“ und war ursprünglich der Gruß der slowakischen Pfadfinder, bis er von den extremen Nationalisten als Parteigruß okkupiert wurde. Radikale Nachfolgegruppen möchten immer noch oder wieder den Gruß gern für sich nehmen, was regelmäßig Gerichtsverfahren auslöst, deren Ausgang stets ungewiss ist.
Ganz allgemein war bemerkenswert, dass in der Slowakei nach 1939 eine aufdringliche Zweisprachigkeit um sich griff: Wochenblätter erschienen plötzlich in bilingualer Aufmachung „Nové Slovensko – Die neue Slowakei“ und zeigten auf dem Titelblatt deutsche Panzer, die durch slowakische Ortschaften fuhren und ähnliches mehr. Das war nur der Reflex des Umstands, dass sich die überwiegend agrarische Slowakei mehr und mehr in die deutsche Kriegswirtschaft einfügte und so eine „Fortsetzung“ des „Protektorats Böhmen und Mähren“ wurde, welches Deutschland im März 1939 gewaltsam gebildet hatte.
Gewichtiger sind die Kunstaspekte der Ausstellung, denn hier lebt der Geist des legendären „Slowakischen Bauhauses“ wieder auf. So wurde die 1928 gegründete „Schule für Kunsthandwerke“ (Škola umeleckých remesiel) genannt, da sie sich in Geist und Gestalt ganz nach dem deutschen „Bauhaus“ in Dessau richtete. Gründungsrektor war der Kunsttheoretiker Josef Vydra (1884-1959, Bild), der die Abteilungen der Schule – Malerei, Graphik, Fotografie, Werbung, Keramik, Holzschnitt, Kunstschmieden etc. – 1937 um eine Filmabteilung erweiterte, die nach ähnlichen Institutionen in Rom und Moskau die dritte ihrer Art in Europa war.
An der Schule wirkten auch prominente tschechische Fotografen und Maler, die bis zur Gegenwart ein guter Begriff sind (J. Funke, Z. Rossmann, F. Tröster u.a.). Daran änderte auch der Umstand nichts, dass die Schule 1939 im Zuge der slowakischen „Souveränität“ geschlossen wurde und die Tschechen das Land verlassen mussten. Ihr Werk lebte partiell in der Fotoabteilung der Slowakischen Presseagentur (STK) weiter, die der geniale Jurist, Kunsthistoriker und Illustrator Dr. Jozef Cincík (1909-1982) leitete und den ehemaligen Studenten der Schule neue Wirkungsfelder eröffnete. Auf diesen bewegte er sich selber als Frontberichterstatter im Verband mit 60.000 slowakischen Soldaten, deren Aktionen an der deutschen Ostfront er 1943 in dem dreisprachigen Buch (slowakisch, deutsch, italienisch) „Von der Tatra zum Kaukasus“ schilderte. Bereits 1942 hatte er den Film „Von der Tatra zum Asowschen Meer“ herausgebracht, und Film wie Buch sind ungeachtet ihrer propagandistischen Färbung bis heute geschätzte Zeugnisse aus Kriegszeiten.[7]
Kuratorin Koklesová hat sich zum Bildmaterial der Ausstellung kundig geäußert.[8] Zum einen gab es in der Slowakei so gut wie keine eigene Filmtradition, selbst die aufstrebende tschechische Filmproduktion mit Stars wie Lida Baarová, Adina Mandlová u.a. gelangte nicht zum slowakischen Publikum. Das hatte, so Koklesová, wenigstens den Vorteil. dass die Slowaken nach dem Krieg keinen Ärger mit Filmgrößen hatten, die zuvor mit Deutschen kollaboriert hatten. Deutsche und italienische Filme kamen langsam in die Slowakei, wo sie vor allem zur Anschauung dienten, wie man filmen soll. Nach diesem Muster entstanden zumeist Natur- und Kulturfilme ohne politischen Tiefgang.
Bedeutsamer war der Bildjournalismus, der ständig begründen musste, warum die slowakische Armee zusammen mit der deutschen gegen die Sowjetunion Krieg führen musste. In der jetzigen Ausstellung wird gerade diesem Aspekt viel Raum gewidmet, etwa mit dem nebenstehenden Plakat: „Sieg oder Bolschewismus“, das eine strahlende slowakische Bäuerin mit Kind neben einem Schlächter unter dem Roten Stern zeigt.
Generell haben die slowakischen Fotografen viel gelernt aus der Schule Cincík, die handwerklich bestes Rüstzeug vermittelte. Dass die Bilder in Komposition, Perspektive und Ansicht unter einem gewissen Einfluss der deutschen NS-Fotoschule standen, schadete ihnen im Grunde nicht weiter. Im STK-Archiv sind 25.000 Fotografien aufbewahrt, die historische Anschauung vermitteln.
Bezeichnend ist, was kaum oder gar nicht im Bild festgehalten wurde. Beispielsweise haben slowakische Fotoreporter an der Ostfront nie gefallene Slowaken aufgenommen, wohl aber getötete Russen. Bilder von Kampfhandlungen waren in der Regel konstruiert, desgleichen Aufnahmen von der „Freundschaft“ slowakischer und deutscher Soldaten, was alles später als authentisches Bildmaterial veröffentlicht wurde. Wohl nur durch Zufall blieben zwei Bilder erhalten, die der regionale Korrespondent Anton Baník im westslowakischen Nitra aufnahm, als dort von März bis Oktober 1942 ca. 7.000 Juden in Vernichtungslager deportiert wurden.
Sommer 1944: Ende vor dem Ende
Ab Sommer 1944 war nicht mehr zu übersehen, dass die Slowakei einem bitteren Ende entgegen ging. Die Rote Armee näherte sich der slowakischen Ostgrenze, in Südosteuropa wurden Rumänien und Bulgarien zum Frontwechsel auf die alliierte Seite gezwungen, in Jugoslawien eilten Titos Partisanen ohne jegliche auswärtige Unterstützung von Sieg zu Sieg. In der Slowakei brach am 29. August 1944 der Slowakische Nationalaufstand aus, der zwar letztlich nicht siegreich war, aber doch das wahre Empfinden der Slowaken ausdrückte.
In dieser Lage griff Verteidigungsminister General Ferdinand Čatloš zu einem verzweifelten Rettungsversuch. Seit 1939 im Amt, war er den Deutschen stets treu ergeben, und auf nebenstehendem Bild dekoriert er 1939 slowakische Soldaten, die als deutsche Kombattanten (durch Hakenkreuzbinde ausgewiesen) am Überfall auf Polen beteiligt waren. 1944 musste er auf deutschen Befehl gegen den slowakischen Aufstand agitieren: „Die Partisanen sind die größten Feinde der freien und ruhigen Slowakei (…) Mit Hilfe der deutschen Armee möge jeder tapfere Slowake heldenhaft gegen sie ziehen“.
Bei der tschechoslowakischen Exilregierung in London sprach man nur von „slowakischen Quislingen“, und zu Čatloš befand Präsident Beneš bei seinem Moskau-Besuch im März 1945 kategorisch: „Der muss auch hängen“. Tatsächlich hat Čatloš Beneš um ein knappes Vierteljahrhundert überlebt, weil er durch sein „Memorandum“ von Anfang August 1944 für Verwirrung bei den Alliierten sorgte. Er schlug den Sowjets vor, in der Slowakei eine Militärdiktatur zu bilden, um der Roten Armee den Einmarsch ins Land zu erleichtern. Diesen Vorschlag wollte er persönlich in Moskau überreichen, wofür er die slowakischen Kommunisten als Fürsprecher gewann. Auch Moskau war interessiert, obwohl es mit Beneš vereinbart hatte, keinerlei Kontakte mit dem Tiso-Regime in Bratislava anzuknüpfen.
Natürlich kam es zu keinen Kontakten. Čatloš wurde am 13. September 1944 festgenommen und in die Sowjetunion verbracht. 1947 verurteilte ihn der tschechoslowakische Volksgerichtshof zu fünf Jahre Haft, bereits 1948 wurde er wieder begnadigt. Danach arbeitete er jahrelang als Verwaltungsbeamter im slowakischen Martin.
Autor: Wolf Oschlies
Literatur
Glaser; Kurt: Czecho-Slovakia – A Critical History, Caldwell (Idaho) 1961
Hradská, Katarína: Život v Bratislave 1939-1945 (Leben in Bratislava), Bratislava 2006
Nakládal, Břetislav; Kliment, Charles: Slovenská Armáda 1039-1945 (Die slowakische Armee), Prag 2006
Mičko, Peter; Šmigel’, Michal (Hrsg.): Slovenská republika 1939-1945 očami mladých historikov (Die slowakische Republik 1939-1945 mit den Augen junger Historiker), Banská Bystrica 2005
Perzi, Niklas: Die Beneš-Dekrete – Eine europäische Tragödie, Wien 2003
Smetáček. Zdeněk: Od Mnichova k válce (von München zum Krieg), Prag 1945
Schwarz, Michael: Die Slowakei – Der jüngste Staat Europas, Leipzig 1939
Tönsmeyer; Tatjana: Kollaboration als handlungsleitendes Motiv? Die slowakische Elite und das NS-Regime, in: Christoph Dieckmann et. Al. (Hrsg.): Kooperation und Verbrechen – Formen der „Kollaboration“ im östlichen Europa 1939-1945, Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus Bd. 19, Göttingen 2003, S. 25-54
Tóth, Dezider, et. al. (Hrsg.): Nezopovedané otázky – K spochybňovaniu odboja a SNP v našich národných dejinách (Unbeantwortete Fragen – Zur Bezweiflung des Widerstands und des SNP in unserer Nationalgeschichte), Kongressmaterialien Banská Bystrica 1996
Anmerkungen
[1] Detailliert Peter Jašek: Nemecko a Slovenská armada 1939-1944 – Nacrt problematiky (Deutschland und die slowakische Armee 1939 – 1944, Problemskizze), in: Historické rozhl’ady Nr. VI/2010, S. 75-118
[2] Wolf Oschlies: Die slowakischen Juden im Zweiten Weltkrieg, in: Shoa.de (Zukunft braucht Erinnerung) 15. Januar 2007
[3] Wolf Oschlies: „Aktion David“ – Vor 65 Jahren wurden aus der Slowakei 60.000 Juden deportiert: In: Shoa.de (Zukunft braucht Erinnerung) 12. April 2007
[4] Hogo Ignotus (= Hugó Veigelsberg, ungarischer Publizist, 1869-1949): Ungarn, Czechen und Slovaken, in: Die Weltbühne Nr. 7. 12.2.1920, S. 198-207
[5] Infostat: Obyvatel’stvo Slovenska 1918-1938 (Bevölkerung der Slowakei), Bratislava 2002, S. 10 ff.
[6] Milan Kučera: Populace České Republiky 1918-1991 (Die Bevölkerung der Tschechischen Republik), Prag 1994
[7] Detailliert Lukáš Beer: Od Tater po Kavkaz (Von der Tatra zum Kaukasus), in: Náš směr (Blog: nassmer.cz) 13,5.2012
[8] Interview in: Lidové noviny (Prag) 21.12.2016