Zukunft braucht Erinnerung

  • Startseite
  • Über uns
    • Auszeichnungen für unser Projekt
    • Grußwort von Yad Vashem
    • Liste unserer Autoren
  • Mitmachen
    • Themenliste Biographien
    • Themenliste Erinnerung und Aufarbeitung
    • Themenliste Extremismus
    • Themenliste Geschichte Deutschlands
    • Themenliste Geschichte Österreichs
    • Themenliste Nahostkonflikt
    • Themenliste NS-Völkermord
    • Themenliste Zeitalter der Weltkriege
  • Kontakt
  • Impressum
  • Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen

Das Online-Portal zu den historischen Themen unserer Zeit.

  • News
  • Geschichte Deutschlands
    • Deutsche Einigungskriege
    • Deutsches Kaiserreich
    • Weimarer Republik
    • Drittes Reich
    • Deutschland unter alliierter Besatzung
    • Bundesrepublik Deutschland
    • Deutsche Demokratische Republik
    • Geteilte Stadt Berlin
  • Geschichte Österreichs
    • Österreich im Dritten Reich
    • Österreich unter alliierter Besatzung
  • Zeitalter der Weltkriege
    • Erster Weltkrieg
    • Zwischenkriegszeit
    • Zweiter Weltkrieg
  • Kalter Krieg
  • Die Welt seit 1990
    • Kriege und Konflikte seit 1990
    • Postsowjetische Kriege und Konflikte
    • Propaganda in Russland
    • Ukraine-Krieg
  • NS-Völkermord
    • Holocaust
    • Porajmos
  • Völkermorde der Neuzeit
  • Erinnerung und Aufarbeitung
    • Aufarbeitung der DDR-Zeit
    • Aufarbeitung der NS-Zeit
  • Extremismus
    • Rechtsextremismus in Deutschland
  • Geschichte der Juden
    • Antisemitismus
    • Geschichte der Juden in Deutschland
  • Biographien
  • Rezensionen
    • Ausstellungsrezensionen
    • Buchrezensionen
    • Filmrezensionen
    • Theaterrezensionen
    • Veranstaltungsrezensionen
    • Webrezensionen
Startseite > Rezensionen > Buchrezensionen > Neue Reichskanzlei und „Führerbunker“ – von Dietmar Arnold
Geschrieben von: Bernd Kleinhans
Erstellt:

Neue Reichskanzlei und „Führerbunker“ – von Dietmar Arnold

Dietmar Arnold: Neue Reichskanzlei und Führerbunker. Legenden und Wirklichkeit, Berlin 2006.

Dietmar Arnold: Neue Reichskanzlei und Führerbunker. Legenden und Wirklichkeit, Berlin 2006.Die „Neue Reichskanzlei“ im Zentrum Berlins gehört sicher nicht zu den spektakulärsten Bauten des NS-Regimes, aber hier bündelt sich auf seltsame Weise die Geschichte des Dritten Reiches: Eingeweiht im Januar 1939 sollte die Reichskanzlei in der Hauptstadt vor der einheimischen Bevölkerung wie vor den Besuchern der Stadt den Machtanspruch des NS-Regimes und seines Führers repräsentieren. Und genau hier endete im Mai 1945 die Geschichte des NS-Größenwahns: Im Bunker unter der neuen Reichskanzlei beging Hitler Selbstmord.

Grund genug also, sich mit diesem Gebäude intensiver zu beschäftigen. Dietmar Arnold rekonstruiert die Geschichte der „Neuen Reichskanzlei“ in dem Band aus dem Verlag Christoph Links detailgenau. Hitlers „Neue Reichskanzlei“ hatte dabei eine Vorgeschichte, die bis in das 18. Jahrhundert zurückreicht. Das Gebäude der später sogenannten „Alten Reichskanzlei“ war 1738–1739 von Carl Friedrich Richter erbaut worden. 1869 wurde das Palais von Otto von Bismarck für die preußische Staatsregierung angekauft. Nach der Reichsgründung ging es dann in den Reichsbesitz über und wurde als Wohn- und Amtssitz des Reichskanzlers genutzt. Mehrfach wurde es umgebaut und den jeweiligen aktuellen Bedürfnissen angepasst. Seit 1932 diente das Reichskanzlerpalais als Dienstwohnung des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Bald nach der Machtergreifung übernahm Hitler als neuer Reichskanzler die Reichskanzlei als Dienstsitz. Bereits 1934 und 1935 fanden umfangreiche Umbauarbeiten statt.

Für Hitler stand aber bald fest, dass das Gebäude seinen Bedürfnissen nach Repräsentation nicht genügen konnte. Hitler selbst entwarf das Konzept und beaufsichtigte persönlich immer wieder den Fortgang der Planungs- und Bauarbeiten. In diesem Zusammenhang entlarvt Arnold auch eine der hartnäckigsten Legenden um das Gebäude, die von der Rekordbauzeit. Demnach wurde der Bau – natürlich auf persönlichen Befehl Hitlers – zwischen März und Dezember 1938 innerhalb von nur rund neun Monaten fertiggestellt. Tatsächlich war dies nichts weiter als eine Propagandalüge, mit der der Bevölkerung eine enorme Leistungsfähigkeit des NS-Systems suggeriert werden sollte. Tatsächlich zogen sich die Bauarbeiten vom Abriss der ersten Häuser im Jahr 1936 bis zur Einweihung im Januar 1939 rund drei Jahre hin. Umso erstaunlicher, dass selbst in einem ZDF-Beitrag 2004 über den Architekten Albert Speer aus der Guido-Knopp-Reihe „Hitlers Manager“ die Lüge von der Rekordbauzeit unkritisch wiederholt wurde.

Als Regierungssitz wurde die „Neue Reichskanzlei“ von Hitler aber tatsächlich kaum genutzt. Viel häufiger hielt sich Hitler auf seinem „Berghof“ bei Berchtesgaden auf und während des Krieges wechselte er zwischen den „Führerhauptquartieren“ in Frontnähe. Die „Neue Reichskanzlei“ war vor allem ein Repräsentationsbau, der die Stärke und Gewalt des NS-Regimes demonstrieren sollte. Die riesigen Flure, das überdimensionierte Arbeitszimmer Hitlers, in dem er übrigens nie gearbeitet hatte, alles das diente der Einschüchterung. Auf diesen Effekt wurde wohl auch kalkuliert, als der tschechische Staatspräsident Hácha am 15. März 1939 in die Reichskanzlei geladen wurde und man ihn dort zwang, der Besetzung der Rest-Tschechei durch die Wehrmacht zuzustimmen. Es ist ein Vorzug des Buches, dass die politischen Zusammenhänge immer wieder hergestellt werden. Anstelle einer reinen Baugeschichte wird so die Funktionalisierung der Architektur im NS-Regime deutlich.

Im Gegensatz zu vielen Gebäuden in der Umgebung hatte die „Neue Reichskanzlei“ den Krieg relativ wenig beschädigt überstanden. In den ersten Monaten nach Kriegsende wurde das Gebäude sogar zu einer regelrechten touristischen Attraktion, vor allem für alliierte Militärangehörige. 1949 wurde dann damit begonnen, das Gebäude abzureißen. Der „Führerbunker“ unter der Reichskanzlei hatte zuvor schon mehreren Sprengversuchen widerstanden und wurde einfach mit Schutt verfüllt, so gut es ging. Heute erinnert oberflächlich nichts mehr an die „Neue Reichskanzlei“. In ihrer unmittelbarer Nähe befindet sich jetzt das Denkmal für die ermordeten Juden Europas.“

Der Band über die Reichskanzlei ist Teil einer Reihe im Verlag Chr. Links, die sich mit der „Topographie deutscher Geschichte“ befasst. So sind bereits Bände über das Nürnberger Reichsparteitagsgelände, über das Seebad Prora oder über Görings Präsentationsvilla Carinhall erschienen.

Autor: Bernd Kleinhans

 

Dietmar Arnold: Neue Reichskanzlei und Führerbunker. Legenden und Wirklichkeit, Ch. Links Verlag, Berlin, 2. Aufl. 2006, 192 Seiten, 177 Abb., Euro 29,90

Christoph Neubauer: Albert Speers Neue Reichskanzlei, 2 DVD (deutsch und englisch), zusammen 87 Minuten, „25FPS Filmproduction“, Frankfurt O.

Christoph Neubauer: Das Berliner Regierungsviertel, Teil 1: 1932-1938, DVD (deutsch und englisch, 70 Minuten, „25FPS Filmproduction“, Frankfurt O.

Ähnliche Artikel:

  • Mauerbau und Berlinkrise - Berlin im Zentrum des…
  • Der Kapp-Lüttwitz-Putsch (13. - 17. März 1920)
  • Ein Skandalurteil – oder der ganz normale Wahnsinn im…
  • Walther Rathenau (1867-1922): Person und Wirken - 100 Jahre…
  • Der Weg zur Reichsgründung von 1871: Die drei…

Ähnliche Artikel:

  • Mauerbau und Berlinkrise - Berlin im Zentrum des…
  • Der Kapp-Lüttwitz-Putsch (13. - 17. März 1920)
  • Ein Skandalurteil – oder der ganz normale Wahnsinn im…
  • Walther Rathenau (1867-1922): Person und Wirken - 100 Jahre…
  • Der Weg zur Reichsgründung von 1871: Die drei…

Suche

Auszeichnungen

Aktuelle Buchempfehlung

Danke

Wir bedanken uns für die tatkräftige Mithilfe bei:
  • kakoii Berlin
  • Netzkommune
  • Thomas Tröndle
  • Signum sine Tinnitu

Häufige Suchen

Popular Searches

hitlers krieg  auschwitz  volksgemeinschaft  ghetto  bund deutscher Mädel  Widerstand  Bdm  Hitlerjugend  hakenkreuz  goebbels  propaganda  die weiße rose  konzentrationslager  franz xaver schwarz  Lebensborn  Antisemitismus  sportpalastrede  totaler Krieg  holocaust  historikerstreit  Shoa  Eichmann  Warschauer ghetto  weiße rose  euthanasie  anne frank  faschismus  hj  theresienstadt  hitler 
Zukunft braucht Erinnerung
  • News
  • Geschichte Deutschlands
    • Deutsche Einigungskriege
    • Deutsches Kaiserreich
    • Weimarer Republik
    • Drittes Reich
    • Deutschland unter alliierter Besatzung
    • Bundesrepublik Deutschland
    • Deutsche Demokratische Republik
    • Geteilte Stadt Berlin
  • Geschichte Österreichs
    • Österreich im Dritten Reich
    • Österreich unter alliierter Besatzung
  • Zeitalter der Weltkriege
    • Erster Weltkrieg
    • Zwischenkriegszeit
    • Zweiter Weltkrieg
  • Kalter Krieg
  • Die Welt seit 1990
    • Kriege und Konflikte seit 1990
    • Postsowjetische Kriege und Konflikte
    • Propaganda in Russland
    • Ukraine-Krieg
  • NS-Völkermord
    • Holocaust
    • Porajmos
  • Völkermorde der Neuzeit
  • Erinnerung und Aufarbeitung
    • Aufarbeitung der DDR-Zeit
    • Aufarbeitung der NS-Zeit
  • Extremismus
    • Rechtsextremismus in Deutschland
  • Geschichte der Juden
    • Antisemitismus
    • Geschichte der Juden in Deutschland
  • Biographien
  • Rezensionen
    • Ausstellungsrezensionen
    • Buchrezensionen
    • Filmrezensionen
    • Theaterrezensionen
    • Veranstaltungsrezensionen
    • Webrezensionen