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Startseite > Rezensionen > Filmrezensionen > Hellboy – von Mike Mignola und Guillermo del Toro
Geschrieben von: Redaktion Zukunft braucht Erinnerung
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Hellboy – von Mike Mignola und Guillermo del Toro

Höllische Fiktion rund um den Okkultismus der Nazis: „Hellboy“ von Mike Mignola und Guillermo del Toro

Höllische Fiktion rund um den Okkultismus der Nazis: „Hellboy“ von Mike Mignola und Guillermo del Toro2004 fristeten Comic-Adaptionen im Großen und Ganzen noch ein Nischendasein. Tim Burtons (*1958) Batman-Verfilmungen genossen einen gewissen Kult-Status, Sam Raimis (*1959) Spider-Man-Filme spalteten Comic-Fans und Kinogänger gleichermaßen, konnten sich aber wie die X-men-Filme über die Jahre als Genreklassiker etablieren. Das MCU hingegen war nicht einmal ein frommer Wunsch. Aber die Dark-Knight-Trilogie kündigte sich an. Zu dieser Zeit machte sich der mexikanische Regisseur Guillermo del Toro (*1964) an die Verfilmung der düsteren Horrorcomics von Mike Mignola (*1960): „Hellboy“. Es wuchs zusammen, was zusammen gehört, waren doch beide Künstler auch damals schon einem an die Werke von H. P. Lovecraft (1890 – 1937) angelehnten Stil verpflichtet.

Film und Comic handeln von dem Dämon Anung Un Rama, genannt Hellboy (Ron Perlman, *1950), welcher von den Nazis und dem russischen Mystiker Grigori Jefimowitsch Rasputin (1869 – 1916; gespielt von Karel Roden, *1962) im Rahmen eines okkulten Rituals, dessen Vollendung von US-amerikanischen Truppen verhindert wurde, 1944 eher unbeabsichtigt auf die Erde geholt und dann vom Okkultismusexperten Professor Trevor Bruttenholm (John Hurt, 1940 – 2017) großgezogen wurde. Der eigentliche Plan hinter Project Ragna Rok (im Englischen, es wäre wohl wahrscheinlicher, dass die Nazis es Unternehmen Ragna Rök genannt hätten) war, wie der Name schon verrät, der Sieg des Dritten Reichs auf Kosten der gesamten Welt, denn Ragnarök bezeichnet den Weltuntergang in der nordischen Mythologie. So wollte Rasputin, der seine Ermordung mittels dunkler Mächte überlebt hatte, für Adolf Hitler (1889 – 1945) die Ogdru Jahad, die sieben Götter oder auch Drachen des Chaos, mit einem Dimensionsportal auf die Erde holen. Da das Ritual gestört wurde, kam aber nur Hellboy hindurch. Bruttenholm gründete das Bureau for Paranormal Research and Defense (B.P.R.D.) bzw. im Deutschen Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen (B.U.A.P.) in den Comics und Amt zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen im Film. Zur B.U.A.P. gehören im Film auch die amphibische Kreatur Abe Sapien (Doug Jones, *1960; Stimme: David Hyde Pierce, *1959) und die Pyrokinetikerin Liz Sherman (Selma Blair, *1972). Die Comics kennen noch eine Vielzahl weiterer dem Horrorgenre entlehnter Figuren im Dienste des B.U.A.P.: Johann Kraus, den Homunculus Roger, die Mumie Panya oder die Exorzistin Ashley Strode.

Das Interessante und bis dato auch ziemlich einzigartige am Hellboy-Universum ist der Mix aus historischen Themen, Elementen der Mythologie, des Volksglaubens und klassischen Horrors und einer eigenen, daraus kreierten Mythologie. Zum einen treten reale historische Persönlichkeiten wie Grigori Jefimowitsch Rasputin oder Heinrich Himmler (1900 – 1945) in Erscheinung oder werden wie Adolf Hitler zumindest thematisiert. Hinzukommen reale Organisationen wie die völkisch-nationalistische okkultistische Thule-Gesellschaft, welche eine große Rolle in der Hellboy-Mythologie spielt. Zum anderen gibt es Figuren im Hellboy-Universum, die klare historische Vorbilder haben. So ist die Vampirpriesterin Erzsebet Ondrushko klar an die sagenumwobene Blutgräfin Erzsébet Báthory (1560 – 1614) angelehnt. Daneben wimmelt es nur so vor mythologischen Figuren wie Merlin, Morgan Le Fay, Hecate, Baba Jaga, Azzazel und natürlich auch Satan und Kreaturen des Volksglaubens und Horrorgenres wie Vampiren, Werwölfen, Chaosdrachen, Hexen, Dämonen und Geistern.

Für uns von Interesse sind dabei aber vor allem die historischen Bezüge zu NS-Regime und Zweitem Weltkrieg. Die Thule-Gesellschaft, der in der Fiktion anders als in der Realität auch Hitler selbst angehört haben soll, war ein im August 1918 von Rudolf von Sebottendorf (1875 – 1945; eigentlich: Adam Alfred Rudolf Glauer) gegründeter Geheimbund mit einer rechtsextremistischen und okkultistischen Ausrichtung. 1925 wurde sie wegen Mitgliederschwunds aufgelöst und 1932 endgültig aus dem Vereinsregister gelöscht.

Doch wie viele andere Geheimbünde (z. B. die Illuminaten, die Templer oder Assassinen) überlebte das Vermächtnis der Thule-Gesellschaft ihr eigentliches Bestehen in Verschwörungstheorien und der kulturellen Rezeption bei Weitem. Im Film wird dem Zuschauer Obersturmbannführer Karl Ruprecht Kroenen (Ladislav Beran, *1967) als Kopf der Thule-Gesellschaft und „Hitler’s top assassin“ vorgestellt, wohingegen er in den Comics weniger ein Kämpfer und Attentäter und auch nicht der Anführer der Thule-Gesellschaft ist, sondern ein Wissenschaftler, der mit oder vielmehr unter Herman von Klempt arbeitet. Von Klempt, der in den Comics nur noch als Kopf in einem Glas mit einem Hakenkreuz auf der Stirn existiert, taucht in der Verfilmung nicht auf. Er ist der klassische verrückte Wissenschaftler, der sich mit Kybernetik und Tierversuchen befasst.

Kroenen ist insofern ein faszinierender Charakter, weil er viele Charakteristika des Nationalsozialismus verkörpert. Er leidet unter einer starken masochistischen Form der Dysmorphophobie, hat also den Zwang, sich selbst zu verstümmeln. Gleichzeitig leidet er unter Mysophobie und trägt aus beiden Gründen einen Ganzkörperschutzanzug und eine Gasmaske. Die Nazis hatten wiederum die Idee eines „Volkskörpers“, der gesund sein und deshalb von Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen und Behinderten bereinigt werden müsse. Gleichzeitig schotteten sie eroberte Gebiete mit dem Atlantikwall nach außen ab. Hinzukommt dann aber Hitlers Selbstzerstörungstrieb, den er auf „sein“ ganzes Land übertrug. So gab Hitler kurz vor Kriegsende den Befehl, die empfindliche Infrastruktur zu sabotieren, weil er „sein“ Volk mit sich in den Untergrund reißen wollte. Wie die DAP erblickt Kroenen in München das Licht der Welt.

Andere nennenswerte Nazis im Hellboy-Kosmos sind Ilsa Haupstein (Bridget Hodson) und General Klaus Werner von Krupt (William Hoyland, 1943 – 2017). Während von Krupt im Film beim Ritual stirbt und es in den Comics als gescheitert ansieht, ist Haupstein eine treue Anhängerin Rasputins, der für sie lange Zeit nur „der Meister“ war, ehe er sich offenbarte. Während Rasputin im Film in das Dimensionsportal gesogen wird und seine beiden Anhänger wegen seiner Mischung aus Schwarzer Magie und Wissenschaft überdauern, die auch ihn später von den Toten zurückkehren lässt, legt Rasputin Kroenen, Haupstein und einem weiteren Nazi-Wissenschaftler, Leopold Kurtz, im Comic nahe, sich kryogenisch einfrieren zu lassen, bis er ihre Dienste wieder benötige. Dies kann man wohl als kleinen Seitenhieb auf die Marvel-Comics sehen, die auf eben diese Weise Comic-Figuren, deren Originstory eng mit dem Zweiten Weltkrieg verbunden ist, in die Gegenwart holten: Captain America, den Winter Soldier, Red Skull oder Baron Helmut Zemo. Während Haupstein im Film die Geliebte Rasputins ist, ist sie in den Comics in den Vampir Vladimir Giurescu verliebt, der wohl ähnlich wie Graf Dracula an Vlad III. Drăculea (1431 – 1477), aber zudem auch an Franz Nádasdy von Fogarasföld (1555 – 1604), den Mann von Erzsébet Báthory, angelehnt ist.

Zum Abschluss noch ein FunFact: Obwohl die Verwendung des Hakenkreuzes in künstlerischen Kontexten in der Bundesrepublik Deutschland erlaubt ist, wurde das Symbol in den Hellboy-Comics verfremdet und sieht daher aus wie das Windows-Logo.

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