Zukunft braucht Erinnerung

  • Startseite
  • Über uns
    • Auszeichnungen für unser Projekt
    • Grußwort von Yad Vashem
    • Dies sind unsere Autoren und Redakteure
  • Mitmachen
    • Themenliste Biographien
    • Themenliste Die Welt seit 1990
    • Themenliste Erinnerung und Aufarbeitung
    • Themenliste Extremismus
    • Themenliste Geschichte der Juden
    • Themenliste Geschichte Deutschlands
    • Themenliste Geschichte Österreichs
    • Themenliste Kalter Krieg
    • Themenliste Nahostkonflikt
    • Themenliste NS-Völkermord
    • Themenliste Zeitalter der Weltkriege
  • Kontakt

Das Online-Portal zu den historischen Themen unserer Zeit.

  • News
  • Geschichte Deutschlands
    • Deutsche Einigungskriege
    • Deutsches Kaiserreich
    • Weimarer Republik
    • Drittes Reich
    • Deutschland unter alliierter Besatzung
    • Bundesrepublik Deutschland
    • Deutsche Demokratische Republik
    • Geteilte Stadt Berlin
  • Geschichte Österreichs
    • Österreich im Dritten Reich
    • Österreich unter alliierter Besatzung
  • Zeitalter des Imperialismus
    • Kolonialgeschichte Großbritanniens im Zeitalter des Imperialismus
  • Zeitalter der Weltkriege
    • Erster Weltkrieg
    • Zwischenkriegszeit
    • Zweiter Weltkrieg
  • Kalter Krieg
    • Diplomatie und Politik im Kalten Krieg
    • Geheimdienste im Kalten Krieg
    • Kriege und Konflikte im Kalten Krieg
  • Die Welt seit 1990
    • Kriege und Konflikte seit 1990
    • Postsowjetische Kriege und Konflikte
  • NS-Völkermord
    • Holocaust
    • Porajmos
  • Völkermorde im 20. Jahrhundert
    • Völkermorde im 20. Jahrhundert in Afrika
    • Völkermorde im 20. Jahrhundert in Asien
    • Völkermorde im 20. Jahrhundert in Europa
  • Erinnerung und Aufarbeitung
    • Erinnerung und Aufarbeitung der DDR-Zeit
    • Erinnerung und Aufarbeitung der NS-Zeit
    • Gedenken an die Revolution von 1848/49
  • Extremismus
    • Rechtsextremismus in Deutschland
  • Geschichte der Juden
    • Antisemitismus
    • Geschichte der Juden in Deutschland
  • Biographien
  • Rezensionen
    • Ausstellungsrezensionen
    • Buchrezensionen
    • Filmrezensionen
    • Theaterrezensionen
    • Veranstaltungsrezensionen
Startseite > Rezensionen > Filmrezensionen > Die Vorkosterinnen (2025) – Noch ein Film mit Hitler nach einer wahren Geschichte
Geschrieben von: Redaktion Zukunft braucht Erinnerung | Erstellt: 2. Dezember 2025

Die Vorkosterinnen (2025) – Noch ein Film mit Hitler nach einer wahren Geschichte

Ein weiterer Gang auf der cineastischen NS-Speisekarte

Man könnte meinen, jeder Winkel der NS-Zeit sei inzwischen filmisch ausgeleuchtet – vom Führerbunker bis zur fiktiven Nazi-Zahnärztin. Vielleicht fehlen nur noch Hitlers Haustiere oder seine Leibwäscher als Leinwandhelden. Und doch findet sich mit Die Vorkosterinnen ein neuer Eintrag im Menü deutscher Vergangenheitsbewältigung – diesmal mit Besteck, Porzellan und tödlicher Vorspeise.

Ein düsteres Frauenensemble unter Porzellanlampen nahe der Wolfsschanze

Herbst 1943: Die junge Berlinerin Rosa Sauer flieht vor den Bombenangriffen aufs ostpreußische Land und wird dort unfreiwillig Teil eines makabren Kommandos. Gemeinsam mit sechs weiteren Frauen soll sie im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ die Mahlzeiten Adolf Hitlers auf Gift testen – zweimal täglich, unter den wachsamen Augen der SS. Was wie eine absurde Fußnote aus einem satirischen Tarantino-Drehbuch klingt, basiert tatsächlich auf spärlich belegten Erinnerungen der echten Margot Wölk.

Der Film begleitet Rosa durch diesen Alltag voller Angst, Hunger, Stille und sich langsam entwickelnder Solidarität unter den Vorkosterinnen. Zwischen Porzellangeschirr und Suppenterrine entfaltet sich das Drama aus Perspektive derer, die zwar am Rande des Systems stehen, aber dennoch Teil davon sind. Als Rosa sich dann auch noch auf eine Affäre mit einem SS-Offizier einlässt, rutscht der Film endgültig in moralisches Grauzonen-Terrain – nicht ohne Risiko, wie sich zeigt.

Ein ungewöhnlicher Blick auf eine überstrapazierte Ära

Die Vorkosterinnen will etwas Neues erzählen – und das gelingt zumindest im Ansatz. Dass inmitten der unendlichen NS-Filmografie einmal nicht Soldaten, Generäle oder Widerstandskämpfer, sondern sieben junge Frauen im Zentrum stehen, wirkt zunächst frisch. Die weibliche Perspektive auf den Kriegsalltag ist selten. Dass sie hier an einem gedeckten Tisch sitzen, bei dem jeder Bissen tödlich sein könnte, schafft eine intime Spannung.

Trotzdem entkommt auch dieser Film nicht dem Verdacht, Teil einer mittlerweile ritualisierten Filmtradition zu sein, in der die NS-Vergangenheit filmisch immer neue Blüten treibt – manchmal realitätsnah, manchmal poetisch, manchmal unfreiwillig grotesk. Ein Film über Hitlers Hühnerstall wäre wohl nur noch eine Frage der Zeit. Und auch Die Vorkosterinnen reiht sich irgendwann ein in diese lange Galerie gut gemeinter, aber nicht immer neuer Erzählungen.

Wenn Stil auf Routine in Ostpreussen trifft

Regisseur Silvio Soldini inszeniert mit ruhiger Hand. Er verzichtet auf Pathos, lässt viele Szenen für sich stehen, ohne sie zu überfrachten. Das langsame Tempo spiegelt die Routine des Vorkostens wider – Busfahrt, Tischszene, Stille. In diesen Momenten ist der Film stark. Die Tischaufnahmen, das stoische Kauen unter SS-Blick, der zaghafte Aufbau von Vertrauen unter den Frauen: Das alles erzeugt eine Spannung, die leise daherkommt, aber wirkt.

Doch je weiter der Film voranschreitet, desto schwerer wird sein eigenes Gewicht. Die Inszenierung beginnt zu schleppen. Wiederholungen setzen ein, dramaturgische Ideen wirken nach Schema F eingeführt. Die Balance zwischen innerer Spannung und filmischer Bewegung gerät ins Wanken. Was als atmosphärisch dichte Studie beginnt, wird stellenweise zu einem etwas ermüdenden Routinefilm – hochwertig inszeniert, aber ohne nachhaltigen cineastischen Nachhall.

Glanzlichter dank starker Darstellerinnen und ganz ohne Hitler

Die große Stärke des Films liegt in seinem Ensemble. Elisa Schlott als Rosa trägt das Geschehen mit beeindruckender Präsenz. Ihre Darstellung einer Frau, die zwischen Pflicht, Angst und Begierde schwankt, ist fein abgestimmt und glaubwürdig. Auch die anderen Vorkosterinnen – etwa Alma Hasun als Elfriede – schaffen es, mit wenigen Dialogen starke Charaktere zu zeichnen.

Max Riemelt als SS-Offizier ist ein ambivalenter Gegenspieler: harsch, kontrolliert, aber mit kleinen Rissen in der Fassade. Seine Figur bleibt umstritten – nicht zuletzt wegen der romantischen Handlung, die der Film zwischen ihm und Rosa konstruiert. Hier geraten moralische Dimensionen ins Wanken, was man als mutig oder unangenehm empfinden kann. Eine solche Liaison wirkt in einem historischen Kontext wie diesem schnell deplatziert – oder zumindest problematisch weichgezeichnet.

Zwischen echter Spannung und konstruiertem Drehbuch und einer wahren Geschichte des Zweiten Weltkriegs

Das Drehbuch lässt vielversprechende Ideen anklingen, verliert aber zusehends die Kontrolle über den Ton. Die Spannung des Settings – Gift, Tod, Gehorsam – wird durch zu viele Nebenhandlungen verwässert. Die Liebesgeschichte wirkt unnötig, einige Twists (eine Jüdin unter den Testerinnen!) fast schon als dramaturgischer Reflex. Das alles könnte man verzeihen, wenn der Film sich durchgängig trauen würde, konsequent bei den Frauen und ihren Ängsten zu bleiben. Doch stattdessen verheddert sich das Drehbuch in zu vielen Details, die es nicht braucht.

Die historische Genauigkeit bleibt dabei ohnehin vage – was okay wäre, würde der Film dies auch als Fiktion erkennbar markieren. Doch an manchen Stellen hat man das Gefühl, hier werde ein wenig glattgebügelt, ein wenig versöhnt, ein wenig zu versöhnlich erzählt. Das ist schade, weil das Setting und die Grundidee eigentlich viel mehr Sprengkraft besitzen.

Die Vorkosterinnen: Gedeckter Tisch, bekannte Zutaten

Die Vorkosterinnen ist kein schlechter Film. Er ist ambitioniert, fein gespielt, schön ausgestattet – und er versucht, eine neue Perspektive zu erzählen. Doch in einem überfüllten Genre wie dem NS-Historienfilm braucht es mehr als nur eine originelle Idee. Es braucht Mut zur Reduktion, zur klaren Haltung, zur dramaturgischen Strenge.

Was bleibt, ist ein solides Drama mit starker Besetzung und interessanter Prämisse. Aber auch ein Werk, das zeigt, wie schwer es geworden ist, in diesem Thema noch frische Geschichten zu finden. Vielleicht ist es wirklich Zeit, dass Hitlers Dackel seinen eigenen Film bekommt. Oder wenigstens die Geschichte seiner Leibwäsche. Denn irgendwann ist auch der letzte Bissen Vergangenheit aufgetischt.

Wer mehr über die Ernährungsgewohnheiten Adolf Hitlers erfahren will, findet diese hier in dem Beitrag „Hitler Vegetarier„

Verwandte Beiträge:

  • Walther Rathenau (1867–1922): Person und Wirken –100 Jahre nach dem Attentat
  • Hugo Preuß (1860–1925)
  • Gustav Adolf Steengracht von Moyland (1902–1969)
  • Edith Stein (1891–1942)
  • Rudolf Vrba (1924–2006)

Verwandte Beiträge:

  • Walther Rathenau (1867–1922): Person und Wirken –100 Jahre nach dem Attentat
  • Hugo Preuß (1860–1925)
  • Gustav Adolf Steengracht von Moyland (1902–1969)
  • Edith Stein (1891–1942)
  • Rudolf Vrba (1924–2006)
  • Impressum
  • Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen
  • Barrierefreiheit
Barrierefreiheitsanpassungen

Powered by OneTap

Wie lange möchten Sie die Werkzeugleiste ausblenden?
Dauer des Ausblendens der Werkzeugleiste
Wählen Sie Ihr Barrierefreiheitsprofil aus
Modus für Sehbehinderte
Verbessert das Erscheinungsbild der Website
Profil für Anfallsicherheit
Entfernt Blitze und reduziert die Farbe
ADHS-freundlicher Modus
Fokussiertes Browsen, ablenkungsfrei
Blindmodus
Reduziert Ablenkungen, verbessert die Konzentration
Sicherer Modus bei Epilepsie
Dimmt die Farben und stoppt das Blinken
Inhaltsmodule
Schriftgröße

Standard

Zeilenhöhe

Standard

Farbmodule
Orientierungsmodule
Zukunft braucht ErinnerungLogo Header Menu
  • News
  • Geschichte Deutschlands
    • Deutsche Einigungskriege
    • Deutsches Kaiserreich
    • Weimarer Republik
    • Drittes Reich
    • Deutschland unter alliierter Besatzung
    • Bundesrepublik Deutschland
    • Deutsche Demokratische Republik
    • Geteilte Stadt Berlin
  • Geschichte Österreichs
    • Österreich im Dritten Reich
    • Österreich unter alliierter Besatzung
  • Zeitalter des Imperialismus
    • Kolonialgeschichte Großbritanniens im Zeitalter des Imperialismus
  • Zeitalter der Weltkriege
    • Erster Weltkrieg
    • Zwischenkriegszeit
    • Zweiter Weltkrieg
  • Kalter Krieg
    • Diplomatie und Politik im Kalten Krieg
    • Geheimdienste im Kalten Krieg
    • Kriege und Konflikte im Kalten Krieg
  • Die Welt seit 1990
    • Kriege und Konflikte seit 1990
    • Postsowjetische Kriege und Konflikte
  • NS-Völkermord
    • Holocaust
    • Porajmos
  • Völkermorde im 20. Jahrhundert
    • Völkermorde im 20. Jahrhundert in Afrika
    • Völkermorde im 20. Jahrhundert in Asien
    • Völkermorde im 20. Jahrhundert in Europa
  • Erinnerung und Aufarbeitung
    • Erinnerung und Aufarbeitung der DDR-Zeit
    • Erinnerung und Aufarbeitung der NS-Zeit
    • Gedenken an die Revolution von 1848/49
  • Extremismus
    • Rechtsextremismus in Deutschland
  • Geschichte der Juden
    • Antisemitismus
    • Geschichte der Juden in Deutschland
  • Biographien
  • Rezensionen
    • Ausstellungsrezensionen
    • Buchrezensionen
    • Filmrezensionen
    • Theaterrezensionen
    • Veranstaltungsrezensionen