Die Berlinale 2017 ist ein Highlight. Das öffentliche Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin zeigt jedes Jahr ca. 400 Filme, überwiegend Welt- oder Europapremieren. Filme aller Genres, Längen und Formate finden in den verschiedenen Sektionen der Berlinale ihren Platz. Traditionell positioniert sich das Festival als politischer Impulsgeber, der es deutlich und positiv von vergleichbaren Festspielen abgrenzt.
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Unsere wichtigsten Berlinale Empfehlungen
Es war einmal in Deutschland – von Sam Garbarski
„Es war einmal in Deutschland“ erzählt mit knackigem Humor die authentische Geschichte einer Gruppe von Juden und deren Lebensweise und Rolle im Nachkriegsdeutschland. Eine Geschichte die so noch nicht erzählt worden ist und die Antwort auf eine Frage welche nicht allzu oft passiert ist. weiter
Motza el hayam – von Daniel Mann
Yoel Kanovich wohnt in Tel Aviv. Er unterrichtet Geschichte. Oder besser er unterrichtete. Denn sein Leben ist momentan auf den Kopf gestellt: sein Vater starb erst vor Kurzem an einem Herzinfarkt. Eine Trennung von seiner Frau hat er gerade überstanden. Damit aber nicht genug. weiter
Django – von Etienne Comer
Frankreich 1943, zur Zeit der deutschen Besatzung. Jeden Abend begeistert der Gitarrist und Komponist Django Reinhardt mit seinem Gypsy Swing die Pariser Zuhörer, eine Musik voller Lebenslust und Witz. Während viele andere Sinti aus rassischen Motiven verfolgt und in Konzentrationslagern umgebracht werden, wiegt sich Django aufgrund seiner Popularität in Sicherheit. Bis ihn Vertreter des NS-Propagandaapparats auffordern, auf Tournee nach Deutschland zu gehen. weiter
Insyriated – von Philippe Van Leeuw
„Insyriated“ zeigt welche brutalen und unwirklichen Einzelschicksale sich hinter verschlossenen Türen abspielen. Geschichten, welche nicht durch die Nachrichten oder andere Medien erzählt werden, aber seit 2011 in Syrien geschehen. weiter
Tahqiq fel djenna – von Merzak Allouache
In der fiktiven Dokumentation „Tahqiq fel djenna“ thematisiert der algerische Regisseur Merzak Allouache den digitalen Djihad und wie sich Salafisten der sozialen Netzwerke und deren Reichweite im Nahen Osten bedienen und damit junge und oft auch zukunftslose Männer manipulieren und rekrutieren. weiter
Menashe – von Joshua Z Weinstein
Menashe Lustig ist ohne Internet und Fernsehen in einer orthodoxen jüdischen Gemeinde aufgewachsen, die von dem Rabbi seines Vaters gegründet wurde. Der Rabbi war ein Überlebender des Holocaust aus der Ukraine und hatte dabei beschlossen, weg von der Stadt in den Wäldern ein Dorf zu bauen, in dem man so leben konnte. Dort hat er alle möglichen Leute aufgenommen. Trotz der Tatsache, dass Menashe ohne Filme, ohne Zeitungen, ohne Restaurants und ohne SMS aufgewachsen ist, wollte er schon immer Schauspieler werden und jetzt läuft im Kino sein erster Film. weiter
Miss Holocaust – von Michalina Musielak
Seit 2012 wird in Israel jährlich ein Schönheitswettbewerb veranstaltet, der viel Aufmerksamkeit erregt und großes Konfliktpotenzial birgt: Gekürt wird die Miss Holocaust Survivor. Die Veranstaltung wird von der Yad-Ezer-Lahaver-Stiftung, einer Organisation für bedürftige Holocaust-Überlebende, und der International Christian Embassy Jerusalem ausgerichtet und in der israelischen Gesellschaft kontrovers diskutiert. weiter
1945 – von Ferenc Török
Ferenc Török zeigt in seinem großartigen Spielfilm „1945“ Ungarn nach der Befreiung. Ein flirrender Sommertag im August 1945. Träge döst das Dorf vor sich hin. Der Drogeriebesitzer bereitet sich auf die Hochzeit seines Sohnes vor. Der Bahnhofswärter stellt die Weichen, der Kutscher wartet auf Kundschaft. Tatsächlich steigen zwei fremde Männer aus dem Zug, ganz in Schwarz gekleidet, Vater und Sohn, Überlebende des Holocaust. Und das ganze Dorf wird von seiner Schuld eingeholt. weiter
The Bomb – von Kevin Ford
Unter Verwendung von historischen und aktuellen Aufnahmen, bewusst unchronologisch montiert, wird die Geschichte der Atombombe assoziativ erzählt. Die Dokumente belegen, dass die Bombe bis heute nichts von ihrer Macht und perversen Faszination verloren hat: In bombastischen Militäraufmärschen der Atommächte wird die nukleare Todesmaschine zelebriert. weiter
SS-GB – von Philipp Kadelbach
Noch eine Verstörende Dystopie als Serie nach dem „Man in the High Castle“: In einem von den Nazis besiegten und besetzten Großbritannien führt eine Mordermittlung Detektiv Douglas Archer ins Schwarzmarktmilieu. Er gerät zwischen die Fronten von SS, Scotland Yard und der britischen Widerstandsbewegung. weiter
Bones of Contention
Kilometerlang säumen ungekennzeichnete Massengräber Spaniens Landstraßen, in denen über 120.000 Opfer des Franco-Regimes verschüttet liegen. Unter ihnen ist auch der weltberühmte spanische Schriftsteller Federico García Lorca. Spanien, das heute im Umgang mit Homosexualität zu den fortschrittlichsten Ländern gehört, verweigert nach wie vor eine umfassende strafrechtliche Aufarbeitung seiner dunklen Vergangenheit. Einfühlsam verschafft Andrea Weiss Francos Opfern aus der LGBTIQ*-Community Gehör. weiter
Kongens Nei – von Erik Poppe
Am 9. April 1940 marschiert die Wehrmacht ohne Kriegserklärung in Norwegen ein. Zwischen Kammerspiel und Schlachtengemälde inszeniert Erik Poppe ein großes historisches Epos und singt zugleich ein Hohelied auf Stolz, Würde und Selbstbewusstsein angesichts erdrückender politischer Umstände. weiter
Tania Libre – von Lynn Hershman Leeson
Dr. Frank Ochberg ist Psychiater und Traumaspezialist in New York. An ihn wendet sich die bekannte kubanische Künstlerin Tania Bruguera, nachdem sie in Kuba acht Monate als Dissidentin in Haft gesessen hat, angeklagt des Landesverrats für die Vorbereitung einer regierungskritischen Performance. weiter
Istiyad Ashbah – von Raed Andoni
In Ramallah sucht Regisseur Raed Andoni per Zeitungsanzeige ehemalige palästinensische Insassen des Moskobiya-Verhörzentrums in Jerusalem, die zudem Erfahrung als Handwerker, Architekten oder Schauspieler haben. In einem realistisch anmutenden Setting spielen sie zusammen Verhörsituationen nach, diskutieren Details der Einrichtung und sprechen über die Erniedrigungen, die sie während der Haft erlebt haben. weiter
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