Das öffentliche Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin zeigt jedes Jahr ca. 400 Filme, überwiegend Welt- oder Europapremieren. Filme aller Genres, Längen und Formate finden in den verschiedenen Sektionen der Berlinale ihren Platz. Traditionell positioniert sich das Festival als politischer Impulsgeber, der es deutlich und positiv von vergleichbaren Festspielen abgrenzt. Dies zeigt sich auch deutlich an den Preisträgern 2016.
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Unsere wichtigsten Berlinale Empfehlungen
Fuocoammare
Seit seiner Premiere war der Film von Gianfranco Rosi der Favorit auf den Goldenen Bären der Berlinale 2016 und gewann ihn schließlich auch souverän. In seinem Werk erzählt der 54 Jahre alte Regisseur in teils schonungslosen Bildern vom Flüchtlingselend auf der Insel Lampedusa. Weiter zur Rezension.
Jeder stirbt für sich alleine
„Jeder stirbt für sich allein“ ist die neuste filmische Adaption des 1947 von Hans Fallada veröffentlichten Romans, der in jüngster Zeit zum Bestseller im angloamerikanischen Raum wurde. Die Geschichte basiert auf dem authentischen Fall des Ehepaars Otto und Elise Hampel, das 1940 bis 1942 in Berlin Postkarten-Flugblätter gegen Hitler ausgelegt hatte und denunziert worden war. Weiter zu Rezension.
Where To Invade Next
Wo sollten wir als nächstes einmarschieren? Der oscarprämierte Dokumentarfilmer Michael Moore bietet dem Pentagon an, ab sofort das Einmarschieren in ferne Länder als Ein-Mann-Armee zu übernehmen und in den dann besetzten Ländern all das zu plündern, was Amerikanern nützlich ist. More beweist in seinem neuen Film wieder einmal wie perfekt er kritischen Patriotismus in ein wundervoll unterhaltsames Dokumentarwerk gießt. Weiter zur Rezension.
Die Russen kommen
Die diesjährige Berlinale präsentiert im Rahmen ihrer Sektion „Berlinale Classics“ ein Stück DEFA-Geschichte. Der Film „Die Russen kommen“ beruht lose auf der Erzählung von Egon Richter „Die Anzeige“ im Band „Ferien im Feuer“ und schildert das Schicksal eines Hitlerjungen in den letzten Ausläufern des zweiten Weltkrieges. Weiter zur Rezension.
Zero Days
Die Zukunft moderner Kriegführung ist schon da. Das ist die Botschaft des Dokumentarfilmes Alex Gibney, der sich dem Thema des Cyberkriegs angenommen hat. Er beginnt mit der Spurensuche über den Computervirus Stuxnet, der 2009 die iranische Atomanlage Natan sabotierte und führt das Publikum bis zu einem Ausblick wie die Kriege der Zukunft aussehen werden. Weiter zur Rezension.
Junction 48
Udi Aloni erzählt in „Junction 48“ vom Alltag junger Palästinenser in der Stadt Lod, in der Nähe von Tel Aviv. In Lod leben Israelis und Palästinenser zusammen. Verbunden durch die allgegenwärtige Armut. Weiter zur Rezension.
P.S. Jerusalem
Die Filmemacherin Danae Elon hat den Selbstversuch dokumentiert in Jerusalem eine Heimat zu finden. Elons Vater war einst mit seinen Eltern vor den Nazis nach Israel geflohen und wurde dort ein bedeutender Journalist und Kritiker der israelischen Regierungspolitik, wegen der er 2004 nach Italien auswanderte und dort seiner Tochter das Versprechen abnahm, niemals in ihr Herkunftsland zurückzugehen. Weiter zur Rezension.
Who’s Gonna Love Me Now?
Über 17 Jahre ist es her, seitdem Saar sich Regeln seines Kibbuz widersetzte und von der Siedlungsgemeinschaft ausgeschlossen wurde. Seine Familie verstieß ihn und er verließ Israel, um in London ein freies schwules Leben zu beginnen. Nach Jahren exzessiver Sex- und Drogenabenteuer wurde er HIV-positiv getestet und sah sich gezwungen seine Vergangenheit und Zukunft zu überdenken. Weiter zur Rezension.
Sufat Chol
Elite Zexer porträtiert in ihrem Spielfilmdebüt starke Frauen, die trotz alltäglicher Demütigungen versuchen, ihren Männern auf Augenhöhe zu begegnen. Aber mehr als ein Anfang ist hier nicht gemacht. Denn am Ende müssen sie sich immer wieder einfügen in die alte, immerhin leicht bröckelnde Ordnung. Weiter zur Rezension.
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Außerdem sehenswert
The Writer: Bei der Beschreibung des turbulenten Alltags eines Arabers und seiner Familie in Israel schöpft Autor Kateb aus dem eigenen Leben. mehr auf den Seiten der Berlinale
Research Refugees: Meinungsaustausch: Deutschland 2015. 441 899 Asyl-Erstanträge. Tausende besorgte Bürger. Mehr als 500 rechtsextreme Übergriffe. Elf Kurzfilme. In einem von Michael Klier betreuten Projekt haben Studierende der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf und der Bauhaus Universität Weimar ein multiperspektivisches und vielstimmiges Bild ihres Deutschen Herbstes 2015 entworfen. mehr auf den Seiten der Berlinale
National Bird: Der Film ermöglicht Einblicke in das US-Drohnenprogramm, gesehen mit den Augen von Veteranen und Überlebenden von Drohnenangriffen, deren Geschichten miteinander verbunden sind. mehr auf den Seiten der Berlinale
Grüße aus Fukushima: Marie, eine junge Deutsche, reist auf der Flucht vor ihren zerplatzten Lebensträumen nach Japan. Sie schließt sich der Organisation Clowns4Help an, die im Katastrophengebiet von Fukushima den Opfern der Dreifachkatastrophe von 2011 ein wenig Freude in die Notunterkünfte bringen will. mehr auf den Seiten der Berlinale
El rey del Once: Nach Jahren kehrt Ariel nach Buenos Aires zurück. Er möchte seinen Vater wiedersehen, der in Once, dem jüdischen Stadtviertel seiner Kindheit, eine gemeinnützige Stiftung gegründet und es zu ehrbarem Erfolg gebracht hat. mehr auf den Seiten der Berlinale
La Route d’Istanbul: Elisabeth lebt mit ihrer 20-jährigen Tochter Elodie in einem idyllischen Haus in der belgischen Provinz. Als die Polizei ihr mitteilt, dass ihre Tochter das Land verlassen hat, um sich in Syrien dem Islamischen Staat anzuschließen, fällt sie aus allen Wolken. mehr auf den Seiten der Berlinale