Ein weiteres Kleinod der Panorama Dokumente auf der Berlinale 2011. Der schwule Filmemacher Tomer Heymann präsentiert eine ergreifende Studie über Familie, Verlust und Heimatlosigkeit. Gezeigt werden die Lebensgeschichten von fünf Brüdern und ihrer Mutter, die Erfahrungen des Exils und die Freuden familiärer Bindungen. Es ist die eigene Familiengeschichte des Filmemachers.
Insgesamt drei der Heymann-Söhne haben mit ihren Familien Israel verlassen, weil sie für sich und ihre Angehörigen in den USA ein besseres Leben erhofften. Doch mit der Realisierung Ihrer Träume zerstörten sie auch die Hoffnungen ihrer Mutter, die geschieden
mit zwei unverheirateten Söhnen in Israel zurück blieb.
In seinem Film zeigt Heymann das unlösbare Band, das die Familienmitglieder angesichts schwieriger Lebensentscheidungen miteinander verbindet und thematisiert Zugehörigkeit, und Ablösung in einer Gesellschaft, die von immer stärker werdenden Extremen geprägt ist.
Es gehört zu den Stärken des Filmes, dass der Regisseur das persönliche Erleben seiner Protagonisten in einen politischen Kontext stellt: Der israelisch-palästinensische Konflikt, die Spannungen zwischen weltlichen und ultra-orthodoxen Israelis und nicht zuletzt der Kampf um Menschenrechte im Kontext sexueller Selbstbestimmung.
The Queen Has No Crown
Israel, 2011, 85 min
Regie: Tomer Heymann
Sektion: Panorama Dokumente