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Startseite > Rezensionen > Filmrezensionen > Sie nannten ihn Amigo – von Heiner Carow
Geschrieben von: Redaktion Zukunft braucht Erinnerung
Erstellt:

Sie nannten ihn Amigo – von Heiner Carow

Die Sektion Panorama der diesjährigen Berlinale zeigt dankenswerterweise ein spannendes Kleinod zur Widerstandsgeschichte des Dritten Reiches aus den Archiven der DDR.

Amigo, wie der 13-jährige Junge Rainer Meister (Ernst-Georg Schwill) genannt wird, spielt die Hauptrolle in diesem Drama von Heiner Carow. Der Film und das dazugehörige Buch handeln von den Erlebnissen des Jugendlichen in Berlin, im Sommer 1939. Durch Zufall stößt Amigo in einem Hinterhofkeller auf Peter Grosse (Fred Düren), den er als „Pepp“ kennenlernt. Mit dabei sind sein Bruder Horst Meister, „Hotte“, und der gemeinsame Freund Axel Sinewski, „Sine“. Das geschundene Aussehen des Fremden lässt Amigo nicht gleichgültig, sondern weckt in ihm den Drang zur Hilfsbereitschaft. Tatsächlich war Pepp politischer Häftling, der es geschafft hatte, aus dem Konzentrationslager, in dem er untergebracht war, zu fliehen. Dass er einen politischen Gefangenen vor sich hat, erkennt Amigo am roten Winkel und weiß, dass nach diesem inzwischen mit grellen Plakaten („Raubmörder gesucht!“) gefahndet wird. Kurzerhand beschließt Amigo dennoch Pepp zu helfen, obwohl er sich der Risiken für sich selbst und seine Familie deutlich bewusst ist. Immerhin saß sein Vater (Wilhelm Koch-Hooge), ein kommunistischer Arbeiter, bereits in Haft. Dennoch versorgt er Pepp mit dem Nötigsten und schreckt auch nicht davor zurück, dafür seinen eigenen Vater zu bestehlen. Dabei ahnt er nicht, dass er es war, der mit einem waghalsigem Manöver Pepp zur Flucht verhalf.

Durch Bitten und Drängen schafft es Amigo schlussendlich auch, seinen Bruder und Freund Axel davon zu überzeugen, dass es das Beste sei, wenn die Bekanntschaft mit Pepp ein Geheimnis bliebe. Beschäftigt mit dem, was er erlebt hat, möchte Sine von seinem Vater wissen, was denn genau ein sogenannter Illegaler sei. Daraufhin verbietet ihm dieser jeglichen Kontakt zu den beiden Brüdern. Seine Begründung dabei: Schon deren Vater hatte bereits als politischer Häftling gesessen. Der Umgang mit Amigo und Hotte würde ihn deshalb nur auf die schiefe Bahn bringen. Aus diesem Grund entschließt sich Sine schlussendlich doch noch dazu, seinem Vater von der Bekanntschaft mit Pepp zu erzählen. Dieser zögert nicht lange und leitet alles an die zuständige Behörde weiter. Daraufhin beschließt Amigo, sich freiwillig zu stellen, um seinen Vater vor einer Verhaftung zu schützen und gleichzeitig Pepp die Flucht zu ermöglichen. Kurz darauf wird Amigo festgenommen und in ein Konzentrationslager verschleppt. Trotz seiner Bemühungen wird Amigos Vater von der Gestapo verhaftet und einige Jahre später im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet. Am Ende der Verfilmung sieht man Amigo, der nach dem Krieg als Panzersoldat der Nationalen Volksarmee dient.

Schnell wird dem Zuschauer klar – Amigo kennt den Unterschied zwischen dem, was moralisch vertretbar ist und dem, was unmoralisch ist. Noch dazu in einer Zeit, in der moralisch richtiges Denken und Handeln hart bestraft wurde und alles, was verkehrt und unmoralisch war, an der Tagesordnung stand. Der Film, der erstmals in den Siebziger Jahren ausgestrahlt wurde, besticht nicht nur durch die Eindringlichkeit so mancher Szenen, sondern ebenso durch das Lied „Wer möchte nicht am Leben bleiben“, das mehrmals zu hören ist. Es berührt und wirkt auch lange nach der letzten Szene noch nach. Für einen Spielfilm wurde „Sie nannten ihn Amigo“ mit knappen 60 Minuten zwar kurzgehalten, an Ernsthaftigkeit und strenger Konzipierung mangelt es dennoch nicht. „Sie nannten ihn Amigo“ ist ein bedeutender Teil der DDR-Filmgeschichte und bietet dazu noch einen düsteren, aber direkten Blick auf das Berlin der Nachkriegsjahre.

Mit diesem Werk schuf Heiner Carow nicht nur einen bedeutenden, sondern vor allem eindrucksvollen Beitrag zur antifaschistischen Materie. Legendäre Filme des Regisseurs folgten, wie „Die Legende von Paul und Paula“ (1973) oder „Coming Out“ (1989), der am Abend des „Mauerfalls“ am 9. November Premiere feierte. Heinz Schubert, der im Film im Namen der Gestapo Amigos Vater verhaftet, wechselte übrigens 1961 in die Bundesrepublik. Er wurde ab 1973 als „Ekel Alfred“ in „Ein Herz und eine Seele“ zur Fernsehlegende.

 

Sie nannten ihn Amigo 
Regie: Heineer Carow
DDR 1958, Deutsch
62 Min · Schwarz-Weiß
Berlinale – Sektion Panorama

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