Sie war, man erfasse es, eine mecklenburgische Prinzessin und preußische Königin, für die Steinischen Reformen gewesen, und ob man den Hardenberg berufen hätte ohne sie, wer weiß…“
Hermann Kant „Eine Übertretung“ (1975)
Kindheit und Jugend
Am 10. März 1776 erblickte die mecklenburgische Prinzessin Luise in Hannover das Licht der Welt. Schon nach 34 Lebensjahren senkte sich am 19. Juli 1810 die Dunkelheit des Todes über ihr königliches Haupt. Ihre eigene Mutter Friederike Prinzessin von Hessen Darmstadt, (1752 -1782), verlor sie im kindlichen Alter von 6 Jahren. Knapp dreißigjährig verstarb sie nach der zehnten Geburt im Kindbett, die eben geborene kleine Tochter folgte ihr Stunden später nach. Einige Zeit später erlitt die „Nachfolgemutter“ Charlotte von Darmstadt (1755 – 1785) dasselbe Schicksal. Schon ihre erste Geburt endete tödlich im Kindbett. Wie die Kinderseele der Prinzessin das verarbeitet hat, weiß man nicht. Was man aber sagen kann: Luise wuchs zu einem quirligen, aufgeweckten Mädchen heran. Oft schlug sie dabei über die Stränge, was ihr die Beinamen „tolle Luise“ oder „Jungfer Husch“einbrachte. Ihren „Erziehungsberechtigten“ (Gouvernanten, Lehrern, sowie der Oberhofmeisterin) machte sie es so nicht gerade leicht.
Nach dem gleichfalls frühen Tod seiner zweiten Frau, quittierte Luises Vater, Herzog Karl von Mecklenburg – Strelitz (1714 – 1816) als Gouverneur von Hannover den Dienst (Feldmarschall) und lebte zunächst zwei Jahre als Privatier. Seine Söhne blieben vorläufig bei ihm. Seine älteste Tochter Charlotte hatte bereits 1785 in den thüringischen Hof nach Hildburghausen geheiratet. Luise, Therese und Friederike wuchsen bei ihrer Großmutter, der Witwe des Prinzen Georg Wilhelm von Darmstadt auf. Eigentlich wurde sie immer nur Prinzessin „George“ genannt. Ihr eigentlicher Rufname war Maria Luise Albertine (1729 – 1818). Luise Schorn – Schütte ergänzt hierzu: „Ihre prägenden Kindheits – und Jugendjahre verbrachten die mecklenburgischen Prinzessinnen also in einer Umgebung, für die die Zugehörigkeit zum Alten Reich als eine sehr lebendige Tradition galt; nicht zuletzt in dieser Perspektive prägten sich den Heranwachsenden die wiederholten Besuche in der ehrwürdigen Reichsstadt Frankfurt am Main ein“ (siehe Luise Schorn – Schütte, Königin Luise Leben und Legende, Verlag C.H. Beck 2003, Seite 12). Die Landgräfin (Prinzessin George) ermöglichte ihren Enkeln Friederike, Luise, Georg) in Frankfurt am Main die Teilnahme an den Krönungsfeierlichkeiten (1790) von Leopold II.. Die Gräfin konnte mit dem Prinzen und den Prinzessinnen bei der Mutter von Goethe; Catharina Elisabeth Goethe logieren. Die Tage im stattlichen Bürgerhaus der Mutter des „Dichterfürsten“ machte auf Luise einen tiefen Eindruck.
Nachtragend ergänzt Jan Flocken hierzu: „Luise war damals weniger eine junge Dame als ein verspieltes junges Mädchen. Ausgelassen tollte sie mit Friederike im Haus am Hirschgraben umher, lieferte sich mit Georg an der Pumpe eine solche Wasserschlacht, das die Géleu dem unfürstlichen Tun Einhalt gebieten wollte. (…) Die Schweizerin Salomé Géieu (1742 – 1820) war die Erzieherin von Luise und ihrer Geschwister und betreute sie seit 1785. Noch Jahre später erinnerte sich Frau Aja (Kosename von Goethes Mutter) an den Besuch der Kinder: Sie tanzten, sangen und sprangen den ganzen Tag. Alle Mittag kamen sie mit 3 Gabeln bewaffnet an meinen kleinen Tisch, gabelten alles, was ihnen vorkam, es schmeckte herrlich“ (siehe Jan von Flocken, Luise – Eine Königin in Preußen Biografie, Verlag Neues Leben 1989, Seite 34).
Bildungsreisen führten Luise nach Straßburg und nach Holland. In Holland war die Prinzessin vom „Anblick der holländischen Sauberkeit und des holländischen Reichtums gefesselt“ – so Bailleu (siehe Paul Bailleu, Königin Luise – Ein Lebensbild, Verlag Gieserke & Devrient Berlin /Leipzig 1908, Seite 21).
Dagmar von Gersdorff berichtet: „…Bei ihr ( der Großmutter) fanden die Halbwaisen eine Geborgenheit, wie sie Fürstenkindern nur selten beschert war. In umsorgter Freiheit – ohne die sonst übliche Einengung durch Reglementierung und Hofetikette – hatten sie eine glückliche Kindheit erlebt“. Und: „Die Prinzessinnen von Mecklenburg sind wunderbar schöne Damen, äußerst liebenswürdig,und lustig und küssen gerne“ (siehe Dagmar von Gersdorff, Königin Luise und König Friedrich III. – Eine Liebe in Preußen, Rowohlt Berlin 1996, Seite 20) .In einem Brief aus Berlin (1795) fand Luise rührende Worte für sie:“Ich kann Dir doch nie vergelten, was Du mir Gutes getan; Du hast mein irdisches und geistiges Glück begründet; ich kann nichts tun, Dir meine Erkenntlichkeit zu beweisen, ich werde ewig Deine Schuldnerin bleiben“ (siehe Königin Luise – Von der Provinzprinzessin zum preußischen Mythos, Hanne Bahra, Bucher Verlag München 2010, Seite 22).
Die künftige Preußen – Königin galt nicht als die Klügste und Fleißigste, wohl aber im Vergleich zu ihren Geschwistern Friederike, Georg) als die Übermütigste. Ihre Schulhefte zierten statt des vermittelten Lehrstoffs, eher Zeichnungen von Hüten, Frisuren und von Damen in Rokoko Kostümen. Ihrem lebendigen Naturell entsprechend gab Luise dem Spielerischen, Musischen den Vorrang. Auswendiglernen empfand sie als langweilig. Dann doch lieber Tanzen, Singen, Theaterspielen, Zeichnen, Musizieren..Daniel Schönpflug, der Autor der Biografie, „Luise von Preußen – Königin der Herzen“ gewährt dem Leser einen Einblick in die Schullaufbahn der Prinzessin: Er erwähnt, das 50 ihrer Schulhefte im Brandenburgisch – Preußischen – Hausarchiv gefunden wurden.. (…) Der Historiker Bogdan Müller hat sie noch untersuchen können, bevor sie im Zweiten Weltkrieg verbrannten. Zu lesen ist: „Durch die Hefte wissen wir, dass sich Luises Unterricht in Geschichte, Erdkunde und Mathematik auf Grundlegendes beschränkte. Der Geschichtsunterricht baute auf der biblischen Überlieferung auf . (O – Ton Luise): Es ist von den ersten Menschen folgendes zu bemerken: Daß sie lange lebten. Es gab damals Menschen, die über 900 Jahre alt wurden. Es scheint daher gekommen zu sein: Die Menschen waren nicht so verderbt wie jetzt. Die Nahrungsmittel waren einfacher und nicht so schädlich. Die Arten sich zu beschäftigen erforderten nicht soviel Kraft und Mühe. Die Erde verbreitete damals noch nicht so schädliche Ausdünstungen (siehe Daniel Schönpflug, Luise von Preußen – Königin der Herzen, Verlag C. H. Beck München 2010, Seite 53). Auch das geographische Weltbild der Prinzessin war rudimentär. Dazu noch einmal, Luise zitierend, der schreibende Geschichtsprofessor: „Die Erdkunde wird so eingeteilt in Norden und Süden, Osten und Westen (…) Die Erde ist rund wie eine Kugel, ausgenommen oben ist sie ein wenig eingedrückt wie ein Apfel“ (siehe Daniel Schönpflug, Luise von Preußen – Königin der Herzen, Verlag C. H. Beck München 2010, Seite 53). Man muss allerdings dazu sagen auf die Bildung der Mädchen wurde damals nicht viel Wert gelegt. So ergab der Bildungskanon Luises nur leise und bescheidene Töne. Bestimmend zu ihrer Zeit war der Tenor, den zum Beispiel (männliche) Geistesgrößen wie Immanuel Kant (1724 – 1804) und Georg F. Hegel (1770 1831) vorgaben. Eine gelehrte Frau als Schreckgespenst empfindend, glaubte Kant, „das mühsames Lernen oder peinliches Grübeln alle Vorzüge des schönen Geschlechts zerstört“. Und sein Kollege Hegel meinte, „dass Frauen bestenfalls gebildet sein können, aber für die höheren Wissenschaften nicht gemacht sind“.
„Zweiter“ Bildungsweg
Erst im – vorgerückten Alter – als Königin – sollte sich ihr Bildungsverhalten ändern. Ihr Gemahl Friedrich Wilhelm III. konnte diese Wandlung aufgrund seines „intellektuell unscheinbaren Charakters“ nicht nachvollziehen. So machte sich die einst mäßige Schülerin mit Unterstützung anderer auf einen Bildungsweg, um ihre Wissenslücken zunehmend zu schließen. Sie suchte sich Privatlehrer und den Austausch mit Gelehrten; Geschichte, Philosophie. Ihre Freundinnen Marie von Kleist und Karoline von Berg bat sie bei der Auswahl von Lektüre behilflich zu sein. An Marie von Kleist, der Cousine des Dichters Heinrich von Kleist gewandt, sagte Luise einmal: „Lassen Sie sich nicht einfallen anders zu mir zu kommen als mit einem dicken Buch“ (siehe Stephan Burgdorff / Norbert F. Plötzl /Klaus Wiegrefe (Hg., Preußen – Die unbekannte Großmacht, Goldmann Verlag TB 2009, Bettina Musall, Seite 206). Der Königin literarische Vorliebe galt Friedrich Schiller. Als Zehnjährige war sie dem – Weimarer Klassiker – persönlich begegnet. Später hat sie gehofft, ihn an den Berliner Hof holen zu können. Im Sommersitz Schloss Paretz baute Luise sich eine Bibliothek auf. In ihrem Bestand waren nicht nur Bücher zum Stillen und Modezeitschriften, sondern auch Bücher von Schiller, Goethe, Herder, Wieland und vieles andere mehr zu finden. Sie bevorzugte Romane, historische Werke, Reiseliteratur, aber auch französische und englische Literatur. Luises bis heute im Schloss Paretz sichtbare Büchersammlung umfasst 214 Titel in 358 Bänden.
Mitsamt dem Schloss kaufte Friedrich Wilhelm noch als Kronprinz das Gut Paretz, um dem höfischen Protokoll zu entkommen. Paretz, so schreibt von Gersdorff, war ein Ort, „wo man ohne Sorge -„sans souci“ – leben wollte, (es) war ein Schloss Sanscouci im schlichteren Stil. Weder Friedrich Wilhelm noch Luise sehnten sich nach Macht, Pracht und Größe. Das Leben mit den Kindern auf dem Land, Ausritte, Kutschfahrten und Tänze beim Erntedankfest bedeuteten in Wirklichkeit ein Ausnahmedasein“ (siehe Dagmar von Gersdorff, Königin Luise und König Friedrich III. – Eine Liebe in Preußen, Rowohlt Berlin 1996, Seite 82).
Der Weg zur Königin – Kennenlernen Verlobung
Doch kehren wir nun wieder auf den chronologischen Pfad zurück. Die Prinzessin von Mecklenburg – Strelitz und der preußische Kronprinz kannten sich noch nicht. Wie lernten sie sich damals eigentlich kennen? Am Anfang stand im März 1793 eine Begegnung von Friederike und Luise mit König Friedrich Wilhelm II. Danach soll sich königliche Hoheit in einem Brief so geäußert haben: „Wie ich die beiden Engel zum ersten Mal sah, es war beim der Eingang in die Komödie, so war ich so frappiert von ihrer Schönheit, das ich ganz außer mir war, als die Großmutter sie mir präsentierte. Ich wünschte sehr, das meine Söhne sehen möchten und sich in sie verlieben“( siehe Paul Bailleu, Königin Luise – Ein Lebensbild, Verlag Gieserke & Devrient Berlin /Leipzig 1908, Seite 30). Und so geschah es: Am 14. März trafen sie sich zum ersten Mal: Prinzessin Luise (17 und Kronprinz Friedrich Wilhelm. Schon am 19. März machte der Kronprinz der „preußischen Schönheitskönigin“ einen Heiratsantrag. In Darmstadt, wo Luise bei ihrer Großmutter glückliche Jahre verbracht hatte, wurde ihre Bindung durch die Verlobung vorveredelt, ehe durch ihre Hochzeit am Heiligabend des Jahres 1793 der eheliche Glanzpunkt gesetzt wurde. Prof. Luise Schorn – Schüttel lässt den Leser an der unmittelbaren – Antragstellung – durch den Kronprinzen teilhaben. In ihrer biografischen Skizze über Luise ersteht demnach folgendes Bild: „So froh ich war, so verlegen war ich dennoch, und nach vielem Stottern und unzusammenhängenden Phrasen faßte ich endlich Muth und trug ohne viel Umstände mein Anliegen vor. Wir standen am Fenster, meine Frau mit dem Rücken an die Fensterwand gelehnt. Mit jungfräulicher Bescheidenheit aber herzlichen Ausdruck willigte sie ein, ich frug, ob ich dürfte, und ein Kuß besiegelt diesen feierlichen Akt“ ( Bailleu S. 32) (siehe Luise Schorn – Schütte, Königin Luise Leben und Legende, Verlag C.H. Beck 2003, Seite 19/20).
Es war eine Liebesheirat. Frei von politischen Zwängen und taktischen Erwägungen legte König
Friedrich Wilhelm II. den Verliebten keinen Stein in Weg. Über ihre Ehe soll Luise gesagt haben: “…er gefällt mir in allen Stücken und ich gefalle ihm und uns ist am wohlsten, wenn wir zusammen sind“ (1808). Ihr Bund für das Leben sollte erst durch den „schicksalhaft frühen Tod“ der Königin geschieden werden.
Aber was sagten und dachten andere über Luises Traumprinzen? Laut den „Vertrauten Briefen“ hatte Friedrich Wilhelm III.die schlechteste Erziehung, so über alle Maßen schlecht, wie sie nur ein Kronprinz haben kann. Der Vater kümmerte sich mehr um seine unehelichen Kinder, als um die ehelichen Kinder. Diese waren der Mutter überlassen“ (siehe Karl Eduard Vehse, Preußens Könige privat, Anaconda Verlag, 2006 /2020. Der Graf von Massenbach bezeichnete den Kronprinzen als „eine Pflanze, die in den Sandwüsten Potsdams vertrocknet ist“. (…) Seine Phantasie muss geweckt werden, jetzt liegt sie im Todesschlaf“ (siehe Daniel Schönpflug, Luise von Preußen – Königin der Herzen, Verlag C. H. Beck München 2010, Seite 117). Nicht besonders günstig für die Stellenbeschreibung eines künftigen Königs war seine Entscheidungsschwäche und dann noch seine Neigung ängstlich – starrsinnig zu sein. Seiner liebste Zeit, sagte einer seiner Kabinettsräte hinter seinem Rücken, sei die „Bedenkzeit“ – liest man bei Sebastian Haffner (siehe Sebastian Haffner, Preußen ohne Legende, Siedler Verlag, Seite 207). Zurückhaltend und schüchtern blieb Friedrich zeitlebens. Obendrein zeichneten andere Quellen von ihm das Bild eines „trägen, ängstlichen, entscheidungsschwachen Königs“ (siehe Stephan Burgdorff / Norbert F. Plötzl /Klaus Wiegrefe (Hg.), Preußen – Die unbekannte Großmacht, Goldmann Verlag TB 2009, Bettina Musall, Seite 207). Ziemlich unerbittlich fiel das Urteil von Friedrich Engels ( 1820 – 1895) über ihren Auserwählten aus. Aus seiner Sicht war Friedrich Wilhelm III. einer „der größten Holzköpfe, die je einen Thron“ zierten, nur „zum Korporal und Inspektor von Uniformknöpfen geboren“, der würdige Repräsentant eines „alten verknöcherten Diener und Sklavenstaat(es)“ (siehe MEW, Band 2, Berlin 1956 – 1990, Seite 572f.). Bekanntermaßen heiratete Luise den „Holzkopf“.
Briefwechsel Abschied aus Darmstadt Hochzeit Reformgedanken
Offenbar schaffte Luise das, was viele nicht für möglich hielten, zum Teil zumindest. Denn der kronprinzlichen Umgebung blieben gewisse Veränderungen im Verhalten Seiner Hoheit nicht verborgen. Dafür sprechen die Art ihrer Begegnungen sowie ihr reger Briefwechsel. Er habe noch nie soviel geschrieben. Während ihrer Verlobungszeit gingen fast täglich Briefe hin und her. Friedrich Wilhelm war damals im Heerlager (April bis Dezember1793). Lesen wir mal hier: „Mein Leben lang werd ich versuchen, Sie glücklich zu machen; mein größte Sorgfalt wird dahin gehen, durch alles, was in meiner Macht steht, zu erspähen, wo ich Ihnen eine Freude machen kann; Ich werde Ihren Geschmack studieren, um mich nach Ihrem Willen zu richten; kurz ich schwöre Ihnen, ich werde immer wahrhaft die Ihre sein, Ihre treue Freundin Luise unwandelbar“ Brief Luises vom 10. April 1793) (siehe Hanne Bahra, Königin Luise – Von der Provinzprinzessin zum preußischen Mythos, Bucher Verlag München 2010, Seite 43). Und Carolin Philipps lädt in ihrem Buch an dieser Stelle zum mit lesen ein. Luise schreibt: „Ich muss durchaus ein bisschen vernünftig mit Ihnen sprechen; gegenwärtig sind Sie noch imstande zuzuhören und zu überlegen, denn ich hoffe nicht, das Sie am Morgen betrunken unter dem Tisch liegen, nein, das hoffe ich nicht. Verhalten Sie sich so, das ich von niemand eine keine Klagen vernehme, wenn ich nach Bodenheim komme, sonst werde ich tun, als kenne ich Sie nicht, und wir werden ganz fremd sein. Ebenso bitte ich Sie, sich nicht zu besaufen unter dem Vorwande auf meine Gesundheit zu trinken, denn es würde mir sehr übel bekommen und mein Name und meine Person dürfen Ihnen niemals Unglück bringen“ (siehe Carolin Philipps, Luise – Die Königin und ihre Geschwister, Piper Verlag, Seite 142). Bei aller Verliebtheit: Ein leiser Unterton in den Briefen lässt erkennen, das sie von der Tändelei mit dem Verlobten nicht ausgefüllt ist, das hat Hans von Armin in seinem Buch „Königin Luise“ notiert. Luise: „ So gut der Körper nicht vom Anschaun und Anhören leben kann, ebensogut kann die Seele keine Fortschritte mache, wenn sie keinen Stoff zum Denken hat“ ( siehe Hans von Armin, Königin Luise, Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung Berlin, Seite 22).
Jetzt aber wurde geheiratet. Davor lag jedoch der Abschied vom Darmstädter Palais und eine zunächst neuntätige Kutschfahrt nach Potsdam. Neben den Prinzessinnen, dem Bruder Georg gehörten Vater und Großmutter zur Reisegesellschaft. In Potsdam wurde die Reise durch ein Souper mit dem Kronprinzen und seinem Bruder unterbrochen. Am nächsten Tag ging es nach Berlin. Mit an Bord war jetzt auch, die schon 64jährige Oberhofmeisterin Sophie Marie Gräfin von Voß (1729 – 1814), die Luise in der Hofetikette unterweisen sollte. Gekennzeichnet war das Verhältnis beider Damen von der strengen Berufsauffassung der Gräfin und Luises unkonventionellem Verhalten. Das führte anfänglich natürlich zu Konflikten. Aber zunehmend wurde die Gräfin für die künftige Königin eine unentbehrliche Lehrmeisterin in der höfischen Etikette, wie auch eine lebenslange Freundin und Ratgeberin.Viel Erfahrung brachte die altgediente Gräfin für diesen Job ja mit, denn schon mit 15 Jahren kam sie an den Hof von Friedrich II., um der Königin – Mutter Sophie Dorothea als Hofdame zu dienen. Chronisten zufolge, soll auch sie „schön wie ein Engel“ gewesen sein.
In der Literatur wurde vielfach der triumphale Einzug der „Provinzprinzessin“ in die Residenzstadt Berlin dargelegt. Folgen wir hierbei der Schilderung des Historikers und Archivars Paul Bailleu (1853 1922): „Am nächsten Tage erfolgte der Einzug nach Berlin mit all der Pracht und all dem Glanze, der bei solchem Anlaß entfaltet zu werden pflegt, unter begeistertem Zujubeln der Bevölkerung. An der großen Ehrenpforte Unter den Linden, dort wo jetzt das Denkmal Friedrich des Großen steht hielt der Wagen mit den Prinzessinnen, und junge Mädchen der „deutschen Nation der Berliner Bevölkerung“, wie schon vorher junge Knaben der französischen Kolonie überreichten Blumen und Gedichte. Hier war es, wo die Kronprinzessin, gerührt und hingerissen, die Sprecherin umarmte und küßte“ (siehe Paul Bailleu, Königin Luise – Ein Lebensbild, Verlag Gieserke & Devrient Berlin /Leipzig 1908, Seite 48). An dieser Stelle griff die auf Einhaltung der Etikette bedachte Gräfin von Voß ein: Entsetzt rief die Voß aus: „Was haben Eure Königliche Hoheit getan?Das ist gegen jede Etikette“ „Wie“? entgegnete Luise, darf ich so etwas nicht mehr tun?“ (siehe Jan von Flocken, Luise – Eine Königin in Preußen Biografie, Verlag Neues Leben 1989, Seite 64).
Aber gerade dieses unbekümmerte, nahbarer Auftreten, fernab mancher Etikette sollten der designierten Königin besonders viele Sympathien bei der außerhöfischen Bevölkerung einbringen.
Neben der Witwe von Friedrich dem Großen waren nicht nur der Hof sowie höhere Beamte, sondern auch Bürger zu den Hochzeitsfeierlichkeiten geladen. Ein Indiz für den Wandel? Angefangen bei dem unbekümmerten Umgang der Neu -Preussin mit der Etikette und das sie, auch zum Missfallen der Königin, den bislang am preußischen Hof verpönten Walzer einführte; zu viel Körpernähe. Außerdem haben sich die frisch Vermählten gleich geduzt, was für die höfischen Altkader ebenso gänzlich ungewohnt war. Im preußischen Staat herangereifte Krisensituationen zwangen den König ab 1806 tatsächlich zu tiefgreifenden Reformen; Verwaltung, Bildung, Agrarwirtschaft, Steuern, Heer. In dem Kreis der Reformer hatten sich unter anderem Karl Freiherr vom Stein, , Karl August von Hardenberg, Wilhelm von Humboldt, General Gerhard von Scharnhorst versammelt. Nach der militärischen Niederlage von 1806 hat Hardenberg seinen Reformanspruch so formuliert: „Die Gewalt dieser Grundsätze (Ideen von 1789) ist so groß, das der Staat, der sie nicht annimmt, entweder seinem Untergang – oder der erzwungenen Annahme derselben entgegensehen muss“.Und: „Demokratische Grundsätze in einer monarchischen Regierung, diese scheint mir die angemessene Form für den gegenwärtigen Zeitgeist“ (siehe Sebastian Haffner, Preußen ohne Legende, Siedler Verlag, Seite 205f.) Von Königin Luise ist dazu wie der Autor (R.L.) meint, eine passende Aussage überliefert: „Es soll eine andere Ordnung der Dinge werden, da die alte sich überlebt hat und in sich abgestorben zusammenstürzt“.
Als Tag der Heirat war der Heilig Abend des Jahres 1793 angesetzt. Es soll ein prachtvolles Zeremoniell im Weißen Saal des Berliner Stadtschlosses gewesen sein. Vermählt wurden sie durch den Oberhofprediger Sack. Er kannte den Kronprinzen seit seiner Geburt. Wohl deshalb wusste Sack nur zu gut, woran es seinem Zögling fehlte. Daher – predigt – er an Luise gerichtet : „Von Eurer Königlichen Hoheit erwartet der Prinz, für den sie zu leben geloben, was Würde und Macht ihm nicht geben können: das heilige Glück der Freundschaft“ (siehe Dagmar von Gersdorff, Königin Luise und König Friedrich III. – Eine Liebe in Preußen, Rowohlt Berlin 1996, Seite 56). In Paul Bailleus Biografie über Luise, erinnert sich der damals dreizehnjähriger Page Achim von Armin an die Hochzeit so: Er hat den Anblick (der Braut) nie vergessen, wie sie „gesenkten Hauptes im Glanze ihrer Schönheit durch die gedrängten Säle schritt“(siehe Paul Bailleu, Königin Luise – Ein Lebensbild, Verlag Gieserke & Devrient Berlin /Leipzig 1908, Seite 49).
Als Mutter erfüllte sie alle Erwartungen. In den knapp siebzehn Ehejahren brachte sie 10 Kinder zur Welt. Leider starben drei von ihnen. Trotz aller möglichen Termine bestand sie darauf ihre Kinder an jedem Tag zwei Stunden sehen. Es heißt: „Sie werden ihr gebracht; wenn sie gegen elf Uhr vormittags noch im Bett.liegt, sie „toben“, wie der Erzieher Friedrich Delbrück missfällig bemerkt, und sie dürfen auch während der Teegesellschaft dabei sein und springen in einem aufgetürmten Kissenberg herum“ (siehe Thomas Stamm – Kuhlmann, Die Hohenzollern, Siedler Verlag 1995, Seite 71/72). Mehrere ihrer Kinder sollten ein – gekröntes Leben – verbringen. Ihr ältester Sohn Friedrich Wilhelm war von 1840 bis 1861 preußischer König, der nächstgeborene Wilhelm folgte seinem Bruder auf dem Thron. Die Geschichte hat ihm noch das Privileg zugedacht nach der
Reichsgründung (1871) der erste deutsche Kaiser zu sein. Ihre Tochter Friederike Charlotte verschlug es gar nach Russland. Dort heiratete sie 1817 Zar Nikolaus I., und firmierte sodann unter dem Namen Alexandra Fjodorowna als Kaiserin von Russland.
Flucht Krieg Tilsit
Ein dramatisches wie schmerzliches Momentum im Leben der preußischen Königin war die Flucht vor den heranrückenden Truppen des Imperators Napoleon. Ihre Fluchtwege führten sie mit ihren Kindern über Königsberg bis nach Memel. Währenddessen erkrankte die zum neunten Male „schwanger umrundete“ Gemahlin von Friedrich Wilhelm III. an Typhus.
Einschätzungen zufolge war es diese Zeit, da die Königin den Zenit ihres politischen Einflusses erreichte. Man muss wissen, nach damaligen deutschen Erbrecht durften Frauen nicht regieren. Das betraf auch Luise, die nur durch ihre Heirat Königin wurde. Offiziell hielt sie sich an die ihr im Königshaus vorbestimmte Rollenverteilung. Dennoch war Luise, darauf verweist der australische Historiker Prof. Christopher Clark, eine einflussreiche Person mit vielen Kontakten zu hohen Ministern ( siehe Christopher Clark, Preußen – Aufstieg und Niedergang. 1600 1947, DVA 2. Auflage 2007, Seite 349).Wenn schon (offiziell) nicht regieren, aber Einfluss nehmen, das tat Luise in ihrem königlichen Dasein.durchaus. Förderlich dafür dürften die Entscheidungsschwäche sowie die fehlende königliche Durchsetzungskraft gewesen sein. Nicht zuletzt deshalb wandte sich Majestät nicht nur einmal Rat suchend an die Gattin. Uneins waren sie sich im Umgang mit Napoleons kriegerischen Absichten. Während Luise einen Waffengang gegen Frankreich für unvermeidlich hielt, wollte der „Pazifist auf dem Thron“ einen militärischen Konflikt bis zuletzt hinauszögern. Wie man weiß sollte Königin Luise Recht behalten. Mehr als bitter dürfte jedoch sein, das die Befürwortung eines Krieges gegen Frankreich durch die preußische Königin im Dritten Reich Stoff für eine Dissertation bot. Man habe den „Versuch gemacht, sie zur vaterländischen Heroine zu stilisieren“ (siehe Thomas Stamm – Kuhlmann, Die Hohenzollern, Siedler Verlag 1995, Seite 77). In gleicherweise gehört in diese Reihe ein Theaterstück, in dem Emmy Sonnemann, die künftige Ehefrau des Reichsluftmarschalls Hermann Göring, Königin Luise, verkörperte.
An dieser Stelle sei ein eindringlicher Appell bezüglich der Verantwortung der Historiker erlaubt.
An ihnen ist es dem posthumen Missbrauch von Menschen und Ereignissen vor inhumanen Ideologien entgegenzutreten,
Nun, nach dem weiteren Fortlauf des Krieges, als die „Waffen der Männer“ zuletzt die von Generalfeldmarschall Friedrich Adolf von Kalckreuth den Armeen Napoleons nicht mehr standhalten konnten, da sollte schließlich Preußens „First Lady“mit den „Waffen einer Frau“ versuchen, dem napoleonischen Forderungskatalog die Schärfe zu nehmen. So geschah es, das die „schöne Feindin“ nach Tilsit eilte, um am 6. Juli 1807 zu einem Gespräch mit – Napoleon der Eroberer – gegenüber zu treten. Unbestritten war das kein leichter Gang für sie, denn immerhin pflegte die – preußische Patriotin – ihren Verhandlungspartner regelmäßig „Hydra, „Teufel“ oder „Ungeheuer“ zu nennen. Doch der korsische General bekundete anfänglich zumindest, offenbar mehr Interesse für das gewagte Dekolleté und für das silberumwirkte Kleid der Königin. Napoleon :“Was haben Sie da für eine herrliche Robe an“, schmeichelte ihr Napoleon, berichte Schönpflug in seiner schon erwähnten Biografie. Damit musste Luise auch noch dieses „Festung“ des Feldherren nehmen. Erschwerend kam noch der Faktor Ehemann hinzu. Denn in seiner bekannt linkischen Art platzte der König in störender Weise in die Unterredung rein. Für den französischen Kaiser war das Gespräch somit beendet. Gegenüber Zar Alexander I. gestand er: „Der König von Preußen kam zur rechten Zeit! Wäre er eine Viertelstunde später hereingekommen, so hätte ich der Königin alles versprochen“. Nun aber, nach dem vorzeitigen Eindringen ihres Mannes wich der Franzose kein Stück von seinen ursprünglichen Friedensbedingen an Preußen ab. Infolgedessen verlor das preußische Staatsschiff die Hälfte seiner (territorialen) Liegeplätze sowie die Hälfte seiner Bevölkerung. Der Cottbuser Kreis ging gar an das Königreich Sachsen. Zusätzlich wurde Preußen verpflichtet eine Kriegskontribution in Höhe von mehreren Millionen Talern an die Grande Nation zu zahlen.
Einst Großmacht wurde Preußen zu einer zweitrangigen Macht degradiert. Noch deutlicher fällt die Umschreibung der damaligen – preußischen Zustände – hier aus: „Friedrich Wilhelm III. war vom Herrn über eine Großmacht zum Bürgermeister geworden – so hatte er sich seinen Traum vom „Dorfschulzen“ nicht vorgestellt“ (siehe Uwe A. Oster, Preußen – Geschichte eines Königreiches, Piper München Zürich 2010, Seite 226). Für den bekennenden Monarchisten, Hans – Joachim Schoeps, er forderte die Wiederherstellung von Preußen (1951), war, Friedrich Wilhelm III.nichts anderes als ein „ein Schattenkönig und Preußen ein ohnmächtiger Trabant im System der französischen „Universalmonarchie“(…)“ (siehe Hans – Joachim Schoeps, Preußen – Geschichte eines Staates, Nikol Verlag 2019, Seite 102).
Als sich in den napoleonische Befreiungskriegen (1813 -1815) das Kriegsglück von dem Franzosen Kaiser abzuwenden begann, eroberten die antinapoleonischen Koalitionstruppen innerhalb des Winterfeldzuges am 30. März 1814 Paris. Mit dabei waren die preußischen Generale Gebhard von Blücher und August Neidhardt von Gneisenau. Als die beiden Herren dann vom Montmartre auf das geschlagene Paris blickten ,soll „Marschall Vorwärts“ (Blücher) langsam und leise gesagt haben: „Luise du bist gerächt“ – diese Szene gibt der Politikwissenschaftler Prof. em. Herfried Münkler in seinem Buch, „Die Deutschen und ihre Mythen“ wieder ( siehe Herfried Münkler, Die Deutschen und ihre Mythen, Rowohlt Berlin 209, Seite 258). Es war kein Zufall, dass an ihrem Geburtstag 1813 die wichtigste Kriegsauszeichnung dieser Zeit, das Eiserne Kreuz gestiftet wurde. An Frauen und Mädchen, die aufopferungsvoll besondere Hilfeleistungen erbrachten, sollten den Luisenorden verliehen werden (ab 1814), zu Beginn erst für die Pflege von Kranken und Verwundeten in Kriegen .
Denkmäler, Kitsch, Erinnerungen
Schon frühzeitig war Luise Arbeitsgrundlage für Bildhauer, Maler und Dichter. Hervorsticht hierbei ein Marmorstandbild der beiden Schwestern Friederike und Luise. Friederike war die Braut des Bruders des Kronprinzen, Prinz Ludwig. Der Schöpfer der Prinzessinnengruppe war der Hofbildhauer, Johann Gottfried Schadow (1764 – 1850). Der Künstler war vom „Liebreiz“ der Schwestern angetan. Seinem Auftraggeber, Friedrich Wilhelm II., mit angeschlossener Mätressenwirtschaft hätte es sicher gefallen. Aber nicht dem nüchternen Thronfolger. Der neue König vermisste die hoheitsvolle Pose der Schwestern und unter den faltenreichen Gewändern waren auch noch Körperformen der jungen Frauen zu erkennen. In vielen Wohnungen hingen Bilder.mit Luise als Motiv Des weiteren wurden Tassen mit ihrem Porträt verziert. Aus den Federn vieler Dichter tropfte so mancher Vers, die Schönheit und Wesen zusammen gefügt haben. Ihr Freund Heinrich von Kleist richtete an die Königin diese Zeilen: „Oh Herrscherin, die Zeit/ die Not dann möcht ich segnen!/Wir sahn dich Anmut endlos niederregnen,/Wie groß du warst, das ahndeten wir nicht“. Der erste Film mit der preußischen Königin als Protagonistin wurde 1913 auf die Leinwand gebracht. Kurz vor Schluss gelangte als Durchhaltefilm „Kolberg“ auf die NS-Filmrolle und kam noch vor Kriegsende 1945 in die Kinos – mit Königin Luise in einer Hauptrolle.
Auf der Luiseninsel im Berliner Großen Tiergarten setzte der Bildhauer Erdmann Encke der Preußin ein Denkmal aus Marmor, 1880 wurde es enthüllt. Bei der Enthüllung mit dabei war ihr Sohn, seine Majestät Kaiser Wilhelm; zunächst sprachlos und andächtig. Es brauchte seine Zeit, ehe der greise Kaiser (82) dem Bildhauer mit „zitternder Stimme“ dankte, so die Neue Preußische Zeitung. Der Kunsthistoriker Albert Rosenberg äußerte sich (1880) in der Zeitschrift „Gartenlaube“ so zu dem Luisen – Denkmal: “Es ist die Gattin, welche um die gekränkte Ehre ihres Gemahls trauert, die Mutter, welche um die Zukunft der Kinder sorgt, die deutsche Frau, an deren Herzen das Leiden und die Schmach ihres Vaterlandes nagen“. Zum geschichtlichen Rahmen des Denkmals gehört, nach der Kriegsniederlage (1945) des Hitler-Regimes blickte jene Luise nur auf ein Trümmerfeld herab.
Tod und Abschied
Der Sommer ihres Todes war heiß und trocken und ihr letzter Weg nach Berlin war lang. Eine Station des Trauerzuges war das brandenburgische Gransee. Dort erinnert bis heute ein Denkmal von Karl Friedrich Schinkel, welches 1811 aufgestellt wurde. Ein zweites Mal nächtigte man in Oranienburg. Schließlich erreichte man den in Berlin den Endpunkt: „Der Zulauf der Menschen war unglaublich“, schrieb W. Humboldt an seine Frau Caroline, „aber eine Stille, die man sich kaum vorstellt, man hörte nicht einmal das sonst bei großen Haufen fast unvermeidliche dumpfe Gemurmel“ ( siehe Daniel Schönpflug, Luise von Preußen – Königin der Herzen, Verlag C. H. Beck München 2010, Seite 7ff). Ein zweites Mal heiratete der Witwer 1824 Auguste von Harrach. Die Ehe mit der 30 Jahre jüngeren Frau währte bis zu seinem Tod. Der folgende Satz wird Friedrich Wilhelm III. bezüglich der Ehe mit der Fürstin von Liegnitz und Gräfin von Hohenzollern zugeschrieben: „Eine Königin darf es nicht sein; eine Luise bekomme ich nicht wieder“.
Nachdem er fast 43 Jahre auf dem preußischen Thron saß, starb der König 1840.
Autor: René Lindenau
Literatur
Luise Schorn – Schütte, Königin Luise Leben und Legende, Verlag C.H. Beck 2003
Jan von Flocken, Luise – Eine Königin in Preußen Biografie, Verlag Neues Leben 1989
Paul Bailleu, Königin Luise – Ein Lebensbild, Verlag Gieserke & Devrient Berlin /Leipzig 1908
Sebastian Haffner, Preußen ohne Legende, Siedler Verlag
Uwe A. Oster, Preußen – Geschichte eines Königreiches, Piper München Zürich 2010
Stephan Burgdorff / Norbert F. Plötzl /Klaus Wiegrefe (Hg.), Preußen – Die unbekannte Großmacht, Goldmann Verlag TB 2009
Karl Eduard Vehse, Preußens Könige privat, Anaconda Verlag, 2006 /2020
Carolin Philipps, Luise – Die Königin und ihre Geschwister, Piper Verlag
Hans – Joachim Schoeps, Preußen – Geschichte eines Staates, Nikol Verlag 2019
Daniel Schönpflug, Luise von Preußen – Königin der Herzen, Verlag C. H. Beck München 2010
Hanne Bahra, Königin Luise – Von der Provinzprinzessin zum preußischen Mythos, Bucher Verlag München 2010
Herfried Münkler, Die Deutschen und ihre Mythen, Rowohlt Berlin 209
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