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Startseite > Erinnerung und Aufarbeitung > Aufarbeitung der NS-Zeit > Die Diskussion um das Karl-Lueger-Denkmal in Wien
Geschrieben von: Matthias Reichelt
Erstellt:

Die Diskussion um das Karl-Lueger-Denkmal in Wien

Ein kleines Einerseits und ein großes Aber für den Antisemiten Karl Lueger und das Karl-Lueger-Denkmal in Wien. So könnte man die Reaktion auf eine Initiative einer Gruppe von Studenten von der Wiener Universität für angewandte Kunst beschreiben, die sich für eine umgestaltende Kommentierung des Karl-Lueger-Denkmals auf dem gleichnamigen Platz im Zentrum Wiens einsetzt.

Karl Lueger, 1844 in Wien geboren und dort 1910 gestorben, war Rechtsanwalt und von 1878 bis zu seinem Tod Mitglied des Wiener Gemeinderates. 1893 gründete er die Christlichsoziale Partei und war 1897 bis zu seinem Tod Bürgermeister von Wien. Adolf Hitler hat in seinem zum Buch geronnenen Pamphlet „Mein Kampf“ Karl Lueger als den „gewaltigsten deutschen Bürgermeister aller Zeiten“ benannt, was Grund genug sein sollte, Karl Lueger mal unter die Lupe zu nehmen. Fündig wird man schnell, z.B. in der Hitler-Biografie von Ian Kershaw. Dort wird Lueger als populistischer Politiker beschrieben, der sich den Katholizismus zunutze machte und mit unverhohlen antisemitischen Parolen den Hass auf die jüdische Bevölkerung schürte. Auf die in Österreich besonders verhängnisvolle Allianz aus Katholizismus und Antisemitismus hatte Thomas Bernhard in vielen seiner Werke mit literarisch einzigartigem Furor hingewiesen.

Luegers Antisemitismus besaß deutlich eliminatorische Züge

Karl Luegers Antisemitismus, selbst wenn er nur funktional und nicht „doktrinär rassistisch“ gewesen sein sollte, wie einige entschuldigend und verharmlosend anführen, besaß jedoch deutlich eliminatorische Züge. Sowohl Kershaw als auch Brigitte Hamann in ihrem Buch „Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators“ (1996) zitieren eindeutige Passagen aus Luegers Reden und Stellungnahmen.
Der Antisemitismus werde „zugrunde gehen, aber erst dann, wenn der letzte Jude zugrunde gegangen ist“ lautet eine Position. „Köpft! habe ich gesagt“, soll Lueger auf den Vorwurf entgegnet haben, dass es ihm gleich sei, ob man die Juden hänge oder erschieße. Da sollte kein Raum für Relativierung bleiben, aber trotzdem wiegeln viele ab und heben stattdessen Luegers Leistungen für Wien wie die Elektrifizierung der Stadt und die Versorgung mit Gas hervor.
So erklärte der Kultursprecher und Wiener Landtagsabgeordnete der ÖVP, Franz Ferdinand Wolf: „Der Antisemitismus Luegers ist selbstverständlich eindeutig klar und entschieden zu verurteilen und abzulehnen. Zweifellos hat er sich aber als großer Bürgermeister auch um die Entwicklung der Stadt Wien verdient gemacht.“ Da ist es wieder das Einerseits mit dem großen Aber.

Aus dem Karl-Lueger-Denkmal soll ein Mahnmal werden

Die von Martin Krenn, einem Künstler, Kurator und Dozenten an der Universität für angewandte Kunst in Wien und Studenten seines Seminars lancierte Initiative zielt jedoch gar nicht auf die Beseitigung des Karl-Lueger-Denkmals, sondern auf dessen Umgestaltung zu einem „Mahnmal gegen Antisemitismus und Rassismus in Österreich“, wie es in der Ausschreibung zu einem offenen und internationalen Künstlerwettbewerb heißt. Die Initiatoren verweisen dabei ganz deutlich auf eine in Österreich immer noch herrschende unterschwellige Sympathie bis hin zur offenen Unterstützung für den Antisemitismus wie im Kommentar zur Denkmals-Initiative im faschistischen Alpen-Donau-Info, um damit eine Umgestaltung des Denkmals argumentativ zu vertreten. Eine schlichte Plakette als Kommentar, wie sie vom derzeitigen Bürgermeister Michael Häupl favorisiert wird, lehnen die Initiatoren als ein zu geringes Zeichen ab.

Dabei trägt die Initiative, die unter anderem auch von der Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann, der Filmemacherin Barbara Albert und der Kunsthistorikerin Verena Krieger unterstützt wird, den Denkmalsdebatten der letzten drei Jahrzehnte Rechnung und setzt auf eine kritische Umgestaltung anstatt auf den rigiden und auslöschenden Ikonoklasmus. Denn für die Vermittlung von Geschichte an nachfolgende Generationen wäre ein spurloses Abräumen verhängnisvoll. Die Ausschreibung macht keine Vorgaben, um auch ungewöhnlichen Entwürfen eine Chance einzuräumen, die bis zum 1. März 2010 eingesandt werden können.

Autor: Matthias Reichelt

 

Weitere Informationen und Hintergründe unter: Arbeitskreis zur Umgestaltung des Lueger-Denkmals in ein Mahnmal gegen Antisemitismus und Rassismus

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