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Startseite > Rezensionen > Filmrezensionen > La Sirène | The Siren – von Sepideh Farsi
Geschrieben von: Redaktion Zukunft braucht Erinnerung
Erstellt:

La Sirène | The Siren – von Sepideh Farsi

La Sirène | The Siren - von Sepideh Farsi.© Les Films d'Ici.

La Sirène | The Siren – von Sepideh Farsi.© Les Films d’Ici.

 
Es ist das Jahr 1980 in der größten Hafenstadt im Iran. In der Ölmetropole Abadan spielt der 14-jährige Omid mit seinen Freunden Fußball. Er steht im Tor und macht sich bereit, einen Elfmeter zu parieren – und lässt den Ball ins Tor, denn gleichzeitig fallen Bomben auf eine nahe gelegene Raffinerie. So beginnt der französisch-deutsch-luxemburgisch-belgische Animationsfilm, welcher unter der Regie von Sepideh Farsi entstand und seine Premiere am 16.2. bei der Berlinale 2023 in der Kategorie Panorama feierte. Die in Teheran geborene Regisseurin inszeniert den Überlebenskampf des blutigen Iran-Irak-Kriegs mit einem minimalistischen Animationsstil. Die Erzählweise ist rasant, detailreich und verliert nie den Blick auf das Wesentliche. Zuschauende erleben den Schrecken des ersten Golfkriegs aus der Sicht eines Jungen in einer belagerten Stadt. Bereits die Anfangsszene porträtiert eindrucksvoll, wie nah Spiel und tödlicher Ernst beieinander liegen.

In kürzester Zeit stürzt die Stadt Abadan ins Chaos. Der plötzliche Angriff der irakischen Armee ist fatal. Der 14-jährige Omid muss mitansehen, wie sein älterer Bruder abgeholt wird. Er steigt in einen Transporter. Dieser Transporter bringt Kämpfer an die Front. Omids Mutter hat bereits gepackt und ist bereit, mit der gesamten Familie zu fliehen. Doch Omid weigert sich. Gemeinsam mit seinem Großvater bleibt er zurück.

Omid möchte am liebsten selbst zur Waffe greifen und sein Land verteidigen, doch dafür ist er zu jung. Schließlich übernimmt er die Rolle des Versorgers für eine zurückgebliebene Gruppe, die sich in höchster Not befindet. Omid ist fest entschlossen, seinen Bruder zu finden. Außerdem will er einen Fluchtweg aus der eingekesselten Stadt finden. Als er ein altes Boot in traditioneller Bauweise findet, keimt in ihm die Hoffnung auf, seine Liebsten auf diese Weise zu retten. Wird es ihm gelingen?

Der Animationsfilm zeigt den Überlebenskampf der Iraner, die ihre Stadt nicht aufgeben wollen und ihr Leben verteidigen. Omid begegnet während des Films immer wieder Menschen, die sich an einem Wendepunkt ihres Lebens befinden. Sie müssen alles hinter sich lassen und ihre Zukunft neu planen. So trifft er auf eine ehemals berühmte Sängerin. Die Frau darf seit der islamischen Revolution 1979 nicht mehr auftreten und hat sich ihre eigene Welt erschaffen.

Der Film zeigt Menschen mit verschiedenen Standpunkten, die trotzdem zusammenhalten. Jeder hilft dem anderen. Somit ist die Geschichte über Krieg und Hoffnung nicht gegen den Iran gerichtet, sondern verkörpert den mutigen Überlebenskampf in einer scheinbar aussichtslosen Lage. Letztendlich handelt es sich um ein Abenteuermärchen, das auch mit romantischen Elementen angereichert ist. Trotz der brisanten Situation verliebt sich Omid im Laufe der Ereignisse, wodurch die Geschichte noch mehr Tiefgang erhält.

Gezeichnet ist der Animationsfilm in der Tradition der Ligne Claire von Hergé. Die Bilder wirken lebendig und dynamisch. Zur Anwendung kommen flächige Farben und klare Konturen. Grafischer Direktor des Films La Sirène war Zaven Najjar. Verantwortlich für das Drehbuch ist Djavad Djavahery. Bereits 2018 begann die Arbeit an dem Animationsfilm. Rund 3,7 Millionen Euro betrug das Budget.

Zuschauende erhalten ein differenziertes Bild auf die iranische Gesellschaft. Sepideh Farsi inszeniert „La Sirène“ mit viel Musik und einer gut dosierten Prise Humor. Trotzdem ist dieser Animationsfilm nicht für Kinder geeignet. Einige Szenen sind äußerst blutig. Zu sehen sind abgerissene Gliedmaßen und Gedärme. Während des gesamten Films herrscht eine bedrohliche Atmosphäre. Der Schrecken des ersten Golfkrieges geht trotz sympathischer Charaktere und einem Hauch von Hoffnung zu keinem Zeitpunkt unter.

Regisseurin Sepideh Farsi flüchtete Mitte der 1980er-Jahre aus dem Iran und lebt seitdem in Paris. Sie ist auf Dokumentar- und Spielfilme spezialisiert. Mit „La Sirène“ schuf sie ihren ersten Animationsfilm. Farsi wählte das Medium Animation, um eine tragische Geschichte zu erzählen, aber gleichzeitig eine gewisse Distanz zu den schrecklichen Ereignissen zu schaffen. Die Animation verleiht der Geschichte etwas Zauberhaftes. Den Namen Omid wählte sie bewusst für den Protagonisten. Immerhin bedeutet Omid auf Persisch „Hoffnung“. Außerdem ist „La Sirène“ ein Coming-of-Age-Film, bei dem ein Jugendlicher durch die Ereignisse des Kriegs und die vielen verschiedenen Charaktere zu einem Erwachsenen heranreift.

Der Animationsfilm erhielt den Namen „La Sirène“, weil es der Name des Bootes ist, mit dem Omid und seine Liebsten flüchten wollen. Für Kinder ist der Trickfilm nicht geeignet, da er viele brutale Szenen beinhaltet. La Sirène liefert uns einen tiefen Einblick in das Leid der iranischen Bevölkerung während des ersten Golfkrieges. Gleichzeitig ist eine Geschichte über Hoffnung, Zusammenhalt und Liebe. Durch die Symbiose aus originellen Charakteren und künstlerischer Verfremdung erhält der Animationsfilm seinen ganz individuellen Charme.

Titel: La Sirène – The Siren
Von
: Sepideh Farsi
Land: Frankreich / Deutschland / Luxemburg / Belgien 2023
Sprache: Farsi
Länge: 100’
Sektion: Panorama / Berlinale 2023

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