Rock the Casbah zeigt den Gaza-Streifen im Frühsommer 1989. Eine Kompanie junger israelischer Soldaten tritt ihren Dienst an. Es kommt zu zahlreichen Auseinandersetzungen mit der palästinensischen Bevölkerung, die darin gipfeln, dass einer der Soldaten von einer Waschmaschine erschlagen wird, die vom Dach eines Wohnhauses auf ihn geworfen wird. Um den Täter zu finden, werden einige Soldaten übers Wochenende auf dem Dach stationiert. Mitten in einem Meer von Feinden leben die Vier wie auf einer Insel. Und aus ihrer Sicht erleben wir einige Tage im umkämpften Gaza.
Der Film hätte eine Studie über die Sinnlosigkeit des Krieges und seine Auswirkungen auf die Psyche der darin gefangenen jungen Menschen sein können. Aber er bleibt zu sehr in der israelischen Perspektive gefangen. Wir erfahren nichts über die Intifada und ihr Hintergründe, dafür mehr über das Heimweh der Soldaten und ihre Seelenlage angesichts der täglichen Schmähungen der Menschen, die sie als Besatzer erleben.
Man könnte das als arglos interpretieren aber auch als propagandistisch. Beide mögliche Intentionen sind denkbar ärgerlich. Angesichts der Tatsache, dass israelische Filmemacher wie Dan Setton mit „State 194“ zeigen wie positiv und konstruktiv die Problematik behandelt werden kann, hätte die Berlinale auf das rückwärts gewandte Werk von Yariv Horowitz besser verzichtet.
Israel / Frankreich 2012, 93 Min
Hebräisch, Arabisch
Regie: Yariv Horowitz