
Oskar Schindler. Datum der Aufnahme unbekannt.
Der Kaufmann Oskar Schindler kam Ende 1939 ins polnische Krakau und übernahm dort zwei jüdische Betriebe zur Fabrikation von Emaillewaren. Er beschäftigte überwiegend jüdische Arbeiter, die er damit vor der Deportation bewahrte. Schindler nutzte dabei seine guten Beziehungen zu Freunden in hohen Regierungsämtern. Er erkämpfte so die Einrichtung einer Zweigstelle des Lagers Plaszow auf seinem Firmengelände.
In Schindlers Fabrik arbeiteten 900 Juden, darunter auch Personen, die den Arbeitsanforderungen nicht gewachsen waren. Im Oktober 1944 wurde ihm erlaubt, seine Fabrik in Brünnlitz neu zu gründen und die jüdischen Arbeiter mitzunehmen. Es gelang ihm etwa 700 bis 800 jüdische Männer vom Lager Groß-Rosen und etwa 300 jüdische Frauen von Auschwitz nach Brünnlitz zu überführen. In Brünnlitz bekamen die Juden zu essen, wurden medizinisch versorgt und durften ihre Religion ausüben.
Nach dem Kriege wurde ihm von der israelischen Regierung 1962 gestattet einen Baum mit seinem Namen im Garten der Gerechten von Yad Vashem zu pflanzen. 1992 setzte Steven Spielberg mit dem Film „Schindler’s List“ Oskar Schindler ein Denkmal. Bei der Verleihung der „Golden Globes“ wurde „Schindlers Liste“ für den besten Film, den besten Regisseur und das beste Drehbuch des Jahres ausgezeichnet.
Literatur
Benz, Wolfgang / Hermann Graml /Hermann Weiß: Enzyklopädie des Nationalsozialismus, München 1997.
Benz, Wigbert / Bernd Bredemeyer / Klaus Fieberg: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg. Beiträge, Materialien Dokumente. CD-Rom, Braunschweig 2004.
Gutman, Israel / Eberhard Jäckel / Peter Longerich (Hrsg.): Enzyklopädie des Holocaust. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden. München 1998
Kammer, Hilde / Elisabet Bartsch / Manon Eppenstein-Baukhage / Manon Eppenstein- Baukhage: Lexikon Nationalsozialismus, Berlin 1999
Klee, Ernst: Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt/Main 2003
Schindlers Liste, FSK: Freigegeben ab 12 Jahren Darsteller: Liam Neeson Ben Kingsley Regie: Steven Spielberg, VHS Video
Schindlers Liste. Thomas Keneally, Taschenbuch – 344 Seiten (1994) Goldmann, Mchn.
Pemper, Mietek: »Der rettende Weg« , Schindlers Liste – die wahre Geschichte , Hamburg 2005.
Brecher, Elinor: Ich stand auf Schindlers Liste. Lebenswege der Geretteten. Bergisch Gladbach 1995.