Sophie Scholl ist auf Instagram. Ihr Kanal heißt @ichbinsophiescholl. Eine junge Frau, die für Freiheit und Gerechtigkeit kämpft. Und dafür alles riskiert.
„Ich bin Sophie Scholl“ ist ein Projekt von SWR und BR, das Geschichte auf Instagram lebendig macht.
Obwohl Sophie Scholl eigentlich ihr neues, freieres Leben als Studentin in München entdecken will, baut sie stattdessen, vom Nationalsozialismus desillusioniert, zusammen mit Bruder Hans und Freunden die Widerstandsbewegung “Die Weiße Rose” auf und kämpft nicht nur mit Flugblättern gegen Hitlers Regime, sondern auch für die Anerkennung ihrer Selbstbestimmtheit als Frau.
Mit der Instagram-Serie ICH BIN SOPHIE erleben wir die Welt der jungen Studentin, 1942/1943, aus ihrer Perspektive, in Echtzeit. Wenn Sophie sich um 11 Uhr entschließt, den Rest des Seminars zu schwänzen um an den See zu fahren, sind wir zur selben Zeit mit dabei. Das hat eine Intimität und eine Wucht, da ist das Leben in der Diktatur plötzlich gar nicht mehr schwarzweiss. Das letzte, knapp zehnmonatige Kapitel aus dem Leben von Sophie Scholl ist durch eine natürliche Beschleunigung der Ereignisse geprägt. Das Instagram-Profil ICH BIN SOPHIE wird plattformgetreu mit verschiedenen Medienarten bespielt. Szenisch-historisch produziertes Bewegtbild aus der Ich-Perspektive wechselt sich ab mit Fotos, Original-Nachrichtenmeldungen, Propaganda (beides Archivmaterial), Reels, Animationen und Illustrationen. Letztere werden von der Künstlerin Edith Carron erstellt. Als Inspiration dienen die Original-Zeichnungen von Sophie Scholl. Wir haben heute eine neue, politische Generation, die die Zukunft in die Hand nimmt und wir sind sicher, dass Sophie ihnen aus der Seele sprechen wird. Keine Marmorstatue, sondern eine humorvolle, coole, lebensbejahende Frau.
Für die inhaltliche Annäherung an ICH BIN SOPHIE wurden zunächst die historischen Ereignisse sowie die Historie von Sophies Leben im Zeitraum der zehnmonatigen Ausspielungszeit von ihrer Ankunft in München am 04.05.1942 bis zu ihrer Hinrichtung am 22.02.1943 recherchiert und in Zusammenarbeit mit den Historikerinnen Dr. Barbara Ellermeier (“Sophie Scholl – Lesen ist Freiheit”) und Dr. Maren Gottschalk (“Schluss. Jetzt werde ich etwas tun. Die Lebensgeschichte der Sophie Scholl”) historisch geprüft. Als dramaturgischer Leitfaden für die Kanalbespielung wurden im Anschluss ausführliche Treatments erstellt, die alle Ereignisse zusammenfassen. In der weiteren Genese entstanden Monolog- und Dialogbücher als Grundlage für die Spielszenen, die als Instagram-Story erzählt werden und ein zehn Monate umfassender Content-Plan, der die Übertragung der Inhalte in weitere Postings in Form von Reels, Fotos und IGTV-Videos widerspiegelt.