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Startseite > Rezensionen > Filmrezensionen > Disco Boy – von Giacomo Abbruzzese
Geschrieben von: Redaktion Zukunft braucht Erinnerung | Erstellt: 22. Februar 2023

Disco Boy – von Giacomo Abbruzzese

Zu den ersten Höhepunkten der Berlinale 2023 zählt der Film Disco Boy des italienischen Regisseurs Giacomo Abbruzzese. Abbruzzese, Jahrgang 1983, machte zuvor bereits mit Kurzfilmen wie Archipel (2010), Fireworks (2011) und Stella Maris (2014) auf sich aufmerksam. Disco Boy stellt das sehenswerte Langfilmdebüt von Abbruzzese dar. Es präsentiert den Zuschauern des Festivals eine mitreißende Geschichte aus Flucht und Krieg, die menschlichen Träumen und Hoffnungen gegenüberstehen.

Die Erzählung von Disco Boy dreht sich um Aleksei, einem Flüchtling aus Belarus, der eine Fußballreise nach Polen dafür nutzt, um sich abzusetzen und ein neues Leben in Europa zu beginnen. Frankreich, insbesondere Paris, ist das Ziel der Träume. Doch die Anreise entwickelt sich zu einem tragischen Szenario, bei dem sein Begleiter Mikhail ertrinkt. Über Umwege schafft es Aleksei dennoch nach Frankreich. Ohne Papiere gestrandet, sieht er seinen Ausweg in der französischen Fremdenlegion mit der er schließlich im afrikanischen Nigerdelta landet. Dort ist auch Aktivist und Guerilla-Kämpfer Jomo aktiv, der sich für die Selbstbestimmung seines Landes gegenüber ausbeuterischer Ölkonzerne einsetzt. Das Schicksal von Aleksei und Jomo wird bildreich parallel erzählt. Primär dreht sich der Film um die beiden Figuren, dabei bilden die konfliktreichen Ereignisse im Nigerdelta einen dramaturgischen Fixpunkt, welcher mit seiner Tragik den Fortlauf des Films maßgeblich beeinflusst.

Der modern inszenierte Film von Abbruzzese spielt mit teils surrealen Elementen und entwickelt einen cineastischen Sog, gepaart mit existenzialistischen Themen. Innerhalb des Films brilliert ein Cast mit internationalen Namen. Dazu gehören Morr Ndiaye als Jomo, Laetitia Ky als Udoka sowie Michal Balicki als Mikhail. Eine Schlüsselrolle übernimmt dabei der deutsche Schauspieler Franz Rogowski, der dank Filmen wie dem deutschen Mumblecore-Werk Love Steaks (2013) von Jakob Lass, dem One-Shot-Meisterwerk Victoria (2015) von Sebastian Schipper sowie Christian Petzolds Verfilmungen Transit (2018) und Undine (2020) einem größeren Publikum bekannt geworden ist. Und auch in Disco Boys beweist er, dass er gegenwärtig zu den talentiertesten Darstellern Deutschlands gehört: Nicht umsonst ist er ein jährlicher Stammgast der Berlinale.

Ihren Teil zu den modernen und intensiven Bildern von Disco Boy trägt auch die französische Kamerafrau Hélène Louvart bei, die zuvor an Filmen wie Invisible Life (2019) sowie Never Rarely Sometimes Always (2020) prominent mitwirkte. Dabei greift sie auf teils unkonventionelle und surreale Bilder zurück, unter anderem wird auch auf eine Wärmebildkamera zurückgegriffen und auf aufregende Farben- und Lichtspiele. Ergänzt werden diese durch die Beats des intensiven Elektro-Soundtracks. Der Film nimmt auch dank der Sounds und Bilder teils eine gespenstische Qualität an, die sich mit den Erzählung kunstvoll verwebt.

Neben dem Spannungsverhältnis zwischen Flucht und Hoffnung auf ein besseres Leben, Konflikt und Krieg sowie den universalen menschlichen Träumen ist zugleich das Thema Männlichkeit ein sichtbarer Fokus des Films. Dieser reicht von der ästhetischen Darstellung männlicher Körper bis zu eindrücklichen Zuständen maskuliner Rohheit. Der Film entwickelt sich dabei von einer quasi-realistischen Darstellung zu Beginn in eine surrealistische, bildgewaltige aber auch moderne Abbildung komplexer dramaturgischer Themenwelten. Dabei wird der cineastische Blick auch auf das energiegeladene Nachtleben von Paris geworfen, das aus dem Blickwinkel des traumatisierten und schuldbeladenen Mikhail erkundet wird. So entsteht ein faszinierender Kontrast aus dem afrikanischen Konflikt und den bunten Lichtern pulsierenden Tanzflächen in der Stadt der Lichter und der Liebe. Dort trifft Mikhail auf Udoka, der Schwester von Jomo, die wie ihr Bruder über verschiedenfarbige Augen verfügt. Eine Begegnung, die dem Film eine neue surreale Qualität verleiht. Kann Mikhail seine Erlösung finden und trotz seiner Vergangenheit das Paris seiner Träume erleben? Und welche Rolle spielen seine Begegnung mit Jomo und Udoka dabei?

Beeindruckend ist, dass es sich bei Disco Boy um das Debüt von Giacomo Abbruzzese handelt. Zumindest, was das Genre des Langfilms angeht. Zuvor sammelte der Regisseur aus Süditalien speziell Erfahrung mit seinen Kurzfilmen, deren Ursprung bis in das Jahr 2007 zurückreichen. Abbruzzese stammt aus der Stadt Tarent, im italienischen Original Taranto genannt, in Apulien gelegen. Jedoch zeichnet er sich durch seine internationale Ausrichtung aus. So absolvierte er ein Kunststudium in Frankreich und präsentiert mit Disco Boy ein vornehmlich multikulturelles Cast mit internationalen Schauplätzen von Polen über Frankreich bis nach Nigeria. Ein wichtiger Appeal seines Films fußt so auch auf der Multinationalität der Erzählwelt, die auch deshalb so modern daherkommt.

Die erwähnten hochtalentierten Darsteller und die Energie des Debütregisseurs Giacomo Abbruzzese sowie die eindringlich-modernen Bilder der französischen Kamerafrau Hélène Louvart formen so ein cineastisches Machwerk, das die Aufmerksamkeit des Berlinale-Publikums auf sich gezogen hat. Als einer der ersten Filme, der die Zuschauer in 2023 auf der Berlinale begeistern konnte, zählt Disco Boy für einige aufmerksame Beobachter bereits zu den möglichen Preisträgern des Wettbewerbs – auch wenn die Konkurrenz des renommierten Filmfestivals im Jahr 2023 groß ist. Die dramaturgische und visuelle Mischung aus Flucht, Konflikt und Tod, existenzialistischen Konfrontationen im Allgemeinen, und den modernen Beats des Pariser Nachtlebens in Disco Boy haben beim Publikum spürbar Eindruck hinterlassen.

Titel: Disco Boy
Von: Giacomo Abbruzzese
Mit: mit Franz Rogowski, Morr Ndiaye, Laëtitia Ky, Leon Lučev, Matteo Olivetti
Land: Frankreich / Italien / Belgien / Polen 2023
Sprache: Französisch, Englisch, Igbo, Polnisch
Länge: 91’
Sektion: Wettbewerb / Berlinale 2023

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