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Startseite > Rezensionen > Buchrezensionen > Blumen für den Führer – von Jürgen Seidel
Geschrieben von: Tomas Unglaube | Erstellt: 25. April 2010

Blumen für den Führer – von Jürgen Seidel

Rezension über:
Jürgen Seidel: Blumen für den Führer. München: cbj 2010, 432 Seiten, ISBN 978-3-570-13874-8, 16,95 EUR.

Aschenputtel unter Nazis

Gefährlicher Kitsch statt notwendige Aufklärung – ein Lore-Roman über die NS-Zeit.

In der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur ist keine Epoche so ausgiebig behandelt worden wie der Nationalsozialismus. Immer mehr Texte beschäftigen sich dabei mit dem Alltag im Dritten Reich und der Frage, wie sich einfache Menschen verhalten haben. So auch Jürgen Seidel in seinem neuen Roman Blumen für den Führer.

Im Mittelpunkt des mit 432 Seiten recht umfangreichen Werks steht die in einem Internat lebende 15-jährige Halbwaise Reni. Wegen ihrer Schönheit („Reni … hatte ein Gesicht und eine Anmut, die jeden sofort fesselten. Die großen blauen Augen standen im richtigen Abstand zueinander, die Höhe der Wangenknochen stimmte, Schwung und Farbe ihrer Lippen, die Nase fügte sich in alles, die Zähne waren gerade gewachsen, regelmäßig, weiß, die Stirn, das Kinn … alles harmonierte.“) wird Reni auserwählt, Adolf Hitler bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1936 in Berlin einen Blumenstrauß zu überreichen.

Einführung ins Nazi-Establishment

Während Reni sich auf diesen großen Augenblick vorbereitet, gibt sich der Inhaber des Internats, Graf Haardt, als ihr Vater zu erkennen. Vor 16 Jahren schwängerte er Renis Mutter, eine Dienstmagd auf seinem Anwesen, und ließ sie im Stich. Haardt holt Reni auf seinen Gutshof. Er will sie in das Berliner Nazi-Establishment einführen, ihre Attraktivität soll ihm Zugang zu führenden Partei-Größen verschaffen.

In ausschweifenden Beschreibungen schildert Seidel, wie Reni der Faszination des väterlichen Reichtums und dem Prunk der Nazi-Größen in Berlin erliegt. Aus dem Internatsmädchen Reni wird innerhalb kürzester Zeit die junge, angepasste Komtesse Renata.

Der NS-Ideologie unterworfen

Ärgerlich ist nicht, dass Seidel in seinem Roman zeigt, wie eine junge Frau ihr an Albert Schweitzer ausgerichtetes humanistisches Wertesystem der NS-Ideologie unterwirft. Auch die vielfach kitschigen Personenbeschreibungen und die vordergründigen Spannungselemente könnte man bei einem Unterhaltungsroman übersehen. Kritisiert werden muss aber, dass der Horizont des Romans kaum über den seiner Protagonistin hinausreicht: Den Nebenfiguren, die sich dem NS-System teilweise verweigern und Widerstand leisten, wird nicht die gleiche Aufmerksamkeit zuteil wie der Hauptperson. Somit fehlt dem Roman der Punkt, von dem aus Renis Verhalten infrage gestellt werden könnte. Auch ihre Entwicklung wird nicht näher erläutert.

Am Rande eines Empfangs mit Nazi-Größen lässt Seidel schließlich seine Protagonistin ihr bisheriges Leben wie in einem Lore-Roman resümieren: „Sie entschloss sich, allen zu verzeihen, allen, die sie kannte. Denn jeder hatte seine Gründe, so zu handeln, wie er handelte.“ Dass hier ein jugendliches Opfer in seiner ideologischen Beschränktheit spricht, dürfte sich insbesondere jüngeren Lesern – das Buch richtet sich an Leser ab 12 (!) – nicht erschließen. Vielmehr besteht die Gefahr, dass sie den hier formulierten Werterelativismus für bare Münze nehmen. Die aufklärerische Absicht, Trivialität sich selbst entlarven zu lassen, ist leider gescheitert.

Autor: Tomas Unglaube
Zweitveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors.
Erstveröffentlichung in: ENDSTATION RECHTS. ↗, 24. März 2010.

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