Zukunft braucht Erinnerung

  • Startseite
  • Über uns
    • Auszeichnungen für unser Projekt
    • Grußwort von Yad Vashem
    • Liste unserer Autoren
  • Mitmachen
    • Themenliste Biographien
    • Themenliste Erinnerung und Aufarbeitung
    • Themenliste Extremismus
    • Themenliste Geschichte Deutschlands
    • Themenliste Geschichte Österreichs
    • Themenliste Nahostkonflikt
    • Themenliste NS-Völkermord
    • Themenliste Zeitalter der Weltkriege
  • Kontakt
  • Impressum
  • Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen

Das Online-Portal zu den historischen Themen unserer Zeit.

  • News
  • Geschichte Deutschlands
    • Deutsche Einigungskriege
    • Deutsches Kaiserreich
    • Weimarer Republik
    • Drittes Reich
    • Deutschland unter alliierter Besatzung
    • Bundesrepublik Deutschland
    • Deutsche Demokratische Republik
    • Geteilte Stadt Berlin
  • Geschichte Österreichs
    • Österreich im Dritten Reich
    • Österreich unter alliierter Besatzung
  • Zeitalter der Weltkriege
    • Erster Weltkrieg
    • Zwischenkriegszeit
    • Zweiter Weltkrieg
  • Kalter Krieg
  • Die Welt seit 1990
    • Kriege und Konflikte seit 1990
    • Postsowjetische Kriege und Konflikte
    • Propaganda in Russland
    • Ukraine-Krieg
  • NS-Völkermord
    • Holocaust
    • Porajmos
  • Völkermorde der Neuzeit
  • Erinnerung und Aufarbeitung
    • Aufarbeitung der DDR-Zeit
    • Aufarbeitung der NS-Zeit
  • Extremismus
    • Rechtsextremismus in Deutschland
  • Geschichte der Juden
    • Antisemitismus
    • Geschichte der Juden in Deutschland
  • Biographien
  • Rezensionen
    • Ausstellungsrezensionen
    • Buchrezensionen
    • Filmrezensionen
    • Theaterrezensionen
    • Veranstaltungsrezensionen
    • Webrezensionen
Startseite > Rezensionen > Buchrezensionen > Zweimal verfolgt – von Johanna Krause
Geschrieben von: Uwe Ullrich
Erstellt:

Zweimal verfolgt – von Johanna Krause

Johanna Krause: „Zweimal verfolgt. Eine Dresdner Jüdin erzählt“, Berlin 2004

Spätestens seit der Herausgabe der Tagebücher von Viktor Klemperer und dem Lebensbericht von Henny Brenner „Das Lied ist aus. Ein jüdisches Schicksal in Dresden“ (2001) sind einem großen Lesepublikum jüdische Biographien während der Nazi-Diktatur bekannt worden. 1996 erregte Freya Klier mit dem 30-minütigen Dokumentarfilm (MDR), „Johanna–Eine Dresdner Ballade“, Aufsehen. So alltäglich der Name Johanna Krause (1907 bis 2001) erscheint, desto ungewöhnlicher verlief das Dasein der gebürtigen Dresdnerin. Nach Ausstrahlung des Filmes stand die ältere Frau von „nebenan“ im Mittelpunkt. „Sogar in meinem Haus sprachen mich die Leute an. Sie waren ganz fassungslos. So eine kleine Frau, die ich war, da dachten sie gar nicht, dass da so ein Schicksal dahinter steckte.“ Jetzt sah sich Johanna Krause der Erfüllung eines lange gehegten Wunsches nahe: Eine Autobiographie soll entstehen. Für das Vorhaben gewann sie die kanadische Schriftstellerin Carolyn Gammon und Christiane Hemker. Jener kürzlich erschienene Bericht nach Tonbandprotokollen der Herausgeberinnen überzeugt durch unbegrenzte Authentizität, moralische Ehrlichkeit, grundsätzliche Wahrhaftigkeit und gewinnt durch drastische Ausdrucksweise wie Wortwahl an Lebendigkeit. Kurz: Die Aufzeichnungen geben die Gewissheit, dass manche unserer „Grundsatz-Probleme“ neben dem irrlichternden Lebensweg der Johanna Krause kleinlich erscheinen.

Als uneheliche Tochter der aus Ungarn zugewanderten Mutter und eines deutschen Geschäfts- und Lebemannes geboren, begann ihr Lebensweg am unteren Ende der sozialen Hierarchie. Sie schlug sich mit verschiedenen Hilfsarbeiten durch die Arbeitswelt. Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten geriet die junge „Halbjüdin“ in die Mühlen der rassischen Verfolgung.

Die Eheschließung mit dem „arischen“ Ehemann Max wurde im Nachbarland „Tschechei“ amtlich beurkundet. Sie wohnten in einer Atelierwohnung in der Nähe des Hauptbahnhofes (Ostbahnstraße) und hofften, diese Zeit irgendwie zu überstehen. 1936 wurden die Eheleute wegen „Rassenschande“ verurteilt. Kurz nach der Entlassung schloss die Reichskulturkammer Max Krause, Kunstschlosser und –maler, wegen „politischer Unzuverlässigkeit und jüdischer Versippung“ aus. Er kann sich später dem Militärdienst entziehen, die Ehefrau durchsteht die Konzentrationslager.

Ab Anfang Mai 1946 betreiben die Beiden den „Eisenacher Hof“ (Striesen) im Parteiauftrag. Johanna Krause will den neuen Parteisekretär bedienen. „Und dann fiel mir alles, was ich in den Händen hatte, die Gläser und das Geschirr herunter auf seinen Schoß. Ich hatte den Mann, der mich umbringen wollte, erkannt.“ Vor ihr saß Herbert Ossmann, vor einem Viertel Jahrhundert gnadenloser Judenverfolger, der jetzt als Funktionär der neuen politischen Machthaber auftrat. Die Vergangenheit war unerwartet zurückgekehrt. (Erstveröffentlichung in: Sächsische Zeitung vom 16. April 2004)

Autor: Uwe Ullrich  Erstveröffentlichung der Besprechung 2004 in der „Sächsischen Zeitung“.

 

Krause, Johanna: „Zweimal verfolgt. Eine Dresdner Jüdin erzählt“; Reihe „Bibliothek der Erinnerung“, Band 13; Metropol Verlag, Berlin 2004, gebunden, 205 Seiten, 18 Euro

Ähnliche Artikel:

  • Der Kreisauer Kreis − Zeitleiste
  • Gustav Adolf Steengracht von Moyland (1902–1969)
  • Kritik des Antisemitismus in der DDR
  • Das Erbe der Shoa: Die Häftlingsnummer als Bricolage
  • „Das Lied ist aus“ - von Henny Brenner

Ähnliche Artikel:

  • Der Kreisauer Kreis − Zeitleiste
  • Gustav Adolf Steengracht von Moyland (1902–1969)
  • Kritik des Antisemitismus in der DDR
  • Das Erbe der Shoa: Die Häftlingsnummer als Bricolage
  • „Das Lied ist aus“ - von Henny Brenner

Suche

Auszeichnungen

Aktuelle Buchempfehlung

Danke

Wir bedanken uns für die tatkräftige Mithilfe bei:
  • kakoii Berlin
  • Netzkommune
  • Thomas Tröndle
  • Signum sine Tinnitu

Häufige Suchen

Popular Searches

Widerstand  Shoa  Lebensborn  propaganda  euthanasie  Eichmann  hitlers krieg  auschwitz  faschismus  hakenkreuz  Antisemitismus  hitler  die weiße rose  holocaust  theresienstadt  goebbels  weiße rose  totaler Krieg  Hitlerjugend  Warschauer ghetto  sportpalastrede  franz xaver schwarz  Bdm  konzentrationslager  ghetto  volksgemeinschaft  hj  historikerstreit  anne frank  bund deutscher Mädel 
Zukunft braucht Erinnerung
  • News
  • Geschichte Deutschlands
    • Deutsche Einigungskriege
    • Deutsches Kaiserreich
    • Weimarer Republik
    • Drittes Reich
    • Deutschland unter alliierter Besatzung
    • Bundesrepublik Deutschland
    • Deutsche Demokratische Republik
    • Geteilte Stadt Berlin
  • Geschichte Österreichs
    • Österreich im Dritten Reich
    • Österreich unter alliierter Besatzung
  • Zeitalter der Weltkriege
    • Erster Weltkrieg
    • Zwischenkriegszeit
    • Zweiter Weltkrieg
  • Kalter Krieg
  • Die Welt seit 1990
    • Kriege und Konflikte seit 1990
    • Postsowjetische Kriege und Konflikte
    • Propaganda in Russland
    • Ukraine-Krieg
  • NS-Völkermord
    • Holocaust
    • Porajmos
  • Völkermorde der Neuzeit
  • Erinnerung und Aufarbeitung
    • Aufarbeitung der DDR-Zeit
    • Aufarbeitung der NS-Zeit
  • Extremismus
    • Rechtsextremismus in Deutschland
  • Geschichte der Juden
    • Antisemitismus
    • Geschichte der Juden in Deutschland
  • Biographien
  • Rezensionen
    • Ausstellungsrezensionen
    • Buchrezensionen
    • Filmrezensionen
    • Theaterrezensionen
    • Veranstaltungsrezensionen
    • Webrezensionen