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Startseite > Rezensionen > Buchrezensionen > Über mich sprechen wir ein andermal – von Edna Mazya
Geschrieben von: Soraya Levin
Erstellt:

Über mich sprechen wir ein andermal – von Edna Mazya

Edna Mazya, Über mich sprechen wir ein andermal, Roman, Köln 2008.

Drei starke Frauen über drei Generationen, stehen im Mittelpunkt der Geschichte, die die israelische Schriftstellerin Edna Mazya in ihrem Roman „Über mich sprechen wir ein andermal“ erzählt.

Tel Aviv heute. Nomi Keller, Inhaberin eines kleinen Verlages, Mitte vierzig, hat seit 15 Jahren eine Fernbeziehung zu dem in London lebenden irischen Theaterregisseur Kirin. Mit der räumlichen Distanz zu Kirin ist sie bislang ganz gut klar gekommen. In all den Jahren hat sie sie nicht mal in Frage gestellt, wollte sie auch nicht sehen, bis zu dem Tag als eine persönliche Enttäuschung eine tiefe Krise bei ihr auslöst und sie an ihrer Lebensführung zweifeln lässt. Ein klärendes Gespräch mit Kirin, der sich gerade in Wien befindet, ist nun unausweichlich. So reist sie in die Geburtsstadt ihrer geliebten schon seit einigen Jahren toten Großmutter Ruth Stein und wird von deren Vergangenheit eingeholt. Der Zeitpunkt sich ernsthaft mit der Lebensgeschichte ihrer Familie auseinanderzusetzen ist gekommen.

Anhand dreier ererbter Tagebücher von ihrer Großmutter führt sie die Vergangenheit zunächst in das Jahr 1904. Ruth heiratet den in Heidelberg lebenden Physikprofessor Otto Stein. Bald darauf wird Nomis Mutter, Anuschka, geboren. Doch Ruth erstickt in der Alltagsmonotonie und der Enge des Familienlebens, zu dem auch ihre Tante und ihr Bruder gehören. In ihre Sehnsucht nach Abwechslung, Freiheit und Leben platzt Robert Keller hinein, in den sie sich sofort verliebt. Er wird für immer ihre große Liebe sein. Um mit ihm zusammen zu sein, vernachlässigt sie ihre Familie und ganz besonders ihre Tochter. Sie planen sogar schon eine gemeinsame Zukunft, doch der Traum platzt und Robert geht nach Palästina. Als der Terror der Nazis gegen die jüdische Bevölkerung immer stärker wird, emigriert die jüdische Familie Stein 1936 auch nach Palästina. Derweil für Otto das neue Leben immer nur ein Leben im Exil bleibt und nur mit Schwierigkeiten behaftet ist, begibt sich Ruth auf die Suche nach ihrer einzigen Liebe Robert. Es sind widrige Umstände, unter denen sie sich wieder finden und die alte Leidenschaft scheint ganz nah und lässt Ruth wieder verantwortungslos gegenüber ihrer Familie handeln.

Enttäuschungen, Krisen, Unglücke und eine lebenslange andauernde Schuld bestimmen Ruths weiteren Lebensabschnitt. Ihre Tochter Anuschka versucht sich mit aller Macht und Selbstaufgabe in die neue Heimat zu integrieren. Ihre Distanz zu ihren Eltern, die sie mittlerweile verachtet, wird immer größer und ihre Mutter für sie zur Feindin. Wie einst ihre Ruth, verfällt auch Anuschka einer leidenschaftlichen Liebe, die in einer familiären Katastrophe mündet. Und als ob sich die Vergangenheit wiederholt, wird auch sie ihrer Mutterrolle nicht gerecht. Ihr unerwünschtes und wenig geliebtes Kind Nomi lässt sie bei der sich völlig ins Gegenteil gewandelten Großmutter Ruth zurück.

Otto Stein kehrt nach dem Krieg wieder in sein für ihn nur unterbrochenes Leben nach Heidelberg zurück. Ruth bleibt mit ihrer Enkelin Nomi und Ottos Bruder Hansi in Tel Aviv. Hansi, der der Familie bislang hilfreich zur Seite gestanden hat, erfüllt sich seinen Lebenstraum. Er gründet einen Verlag, in dem auch Ruth ihre Erfüllung findet. Es beginnt für Hansi, Nomi und Ruth eine glückliche Zeit, die einzig durch den Tod Ruths beendet wird.

Fazit

Erst mit dem Blick in die Vergangenheit sieht die zur Erzählerin des Romans gemachte Figur Nomi Keller die vollständige Wahrheit über ihre Familie und sich selbst. Alles beginnt in der Tulpengasse 8 in Wien mit der Geburt ihrer Großmutter Ruth Stein und führt in den dreißiger Jahren über Heidelberg und Palästina nach Tel Aviv in die Rothschildallee. Auf der Suche nach Abwechslung, Geborgenheit und Lebenssinn und zwischen den eigenen Wünschen und den Erwartungen anderer, steht die ungezügelte Leidenschaft einer verheirateten Frau zu ihrem Geliebten, der Liebe ihres Lebens, steht der Zusammenbruch und der Verrat von Ehe und Familie, steht ein lebenslanges Schuldbewusstsein und eine verlorene und am Ende der Geschichte eine vergeudete Liebe. Und das alles in Zeiten der Judenverfolgung und in einer neuen fremden Heimat.

Edna Mazyas Roman „Über mich sprechen wir ein andermal“ ist eine feinsinnige und bewegende mit Leichtigkeit erzählte Lebensgeschichte dreier temperamentvoller deutsch-jüdischer Frauengenerationen. Eine äußerst gefühlvolle Leseblüte, von der man einfach kein Auge und keine Zeit lassen möchte.

Autorin: Soraya Levin

 

Edna Mazya, Über mich sprechen wir ein andermal, Roman, Aus dem Hebräischen von Stefan Siebers, Titel der Originalausgabe: Roman mischpachti (The Unsatisfied), Köln 2008, Kiepenheuer & Witsch, 432 Seiten, Gebunden, ISBN: 978-3-462-04036-4, Euro (D) 19.95 | sFr 35.00 | Euro (A) 20.60

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