Der israelische Regisseur Ami Livne, bereits 2010 Teilnehmer beim Berlinale Talent Campus, stellt mit „Sharqiya“ (arab. „Ostwind“) sein Spielfilmdebüt vor, eine Koproduktion aus Israel, Frankreich und Deutschland.
Sharqiya erzählt vom Überlebenskampf des Beduinen Kamel, der mit seinem Bruder und dessen Frau in der Negev Wüste lebt. Kamel arbeitet als Wachmann am Busbahnhof der israelischen Stadt Beer’sheva. Als die Blechhütten, in denen er mit seiner Familie lebt, abgerissen werden sollen, versucht er sich auf seine Art zu wehren. Eine Bombe, die er als Wachmann findet, scheint ihm die Gelegenheit zu geben vor den Medien auf das Schicksal der Beduinen aufmerksam zu machen. Doch die Hoffnung trügt.
Livnes Film ist hochpolitisch, weil er das willkürliche Verhalten der israelischen Regierung gegenüber den arabischen Einwohnern kritisiert. Für den Filmemacher ist der Film aber trotzdem ein patriotischer Film, weil er hofft mit dem Film etwas in seinem Land bewegen zu können. Damit reiht er sich in die Reihe der israelischen Filmemacher ein, die in den letzten Jahren mit ihren Filmen – von denen viele während der Filmfestspiele Berlin präsentiert wurden – versuchten, auf die immer drastischer werdenden Probleme ihres Staates aufmerksam zu machen.
Israel / Frankreich / Deutschland 2012, 85 Min
Arabisch, Hebräisch
REGIE: Ami Livne
DARSTELLER: Adnan Abu Wadi , Maysa Abed-Alhadi