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Startseite > Rezensionen > Filmrezensionen > Hacksaw Ridge. Die Entscheidung – von Mel Gibson
Geschrieben von: Angelo Wiesel
Erstellt:

Hacksaw Ridge. Die Entscheidung – von Mel Gibson

Hacksaw Ridge. Die Entscheidung - von Mel GibsonEin großer Schwerpunkt des Films liegt in der Darstellung religiöser Themen. Ein klassisches Motiv der bisherigen Regiearbeiten von Mel Gibson (u.a. Die Passion Christi, 2004). “Hacksaw Ridge“ lässt sich in zwei Hälften teilen. Am Beginn steht das Leben des jungen Mannes Desmond Dos. Dieser lebt im ländlichen Raum der USA und ist streng religiös. Mit dem beginnenden Zweiten Weltkrieg möchte Dos seinen persönlichen Beitrag zum Krieg leisten. Der Entschluss sich zum Militär zu melden trifft in der Familie auf Widerspruch. Besonders der Vater von Dos, der im  Ersten Weltkrieg an der Westfront in Frankreich kämpfte, wehrt sich gegen den Wunsch seines Sohnes. Der Vater ist tief traumatisiert durch die Ereignisse im Ersten Weltkrieg.

Kriegserinnerung wird im Kontext des Filmes als lang anhaltendes psychisches Konstrukt dargestellt. Gleichzeitig werden die Kontinuitäten der Gewalt deutlich. Durch die Verrohrung im Ersten Weltkrieg misshandelt der Vater von Dos seine Familie. Die ländliche Idylle wird mit dem brutalen Familienleben als Gegensatz verbunden. Die Gewalt im Film wird mit dem historiographischen Konzept des sogenannten “Zweiten Dreißigjährigen Krieges“ verknüpft. Die Zeiträume zwischen den beiden Weltkriegen im 20. Jahrhundert werden analog zum Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) in der Frühen Neuzeit als zusammenhängende Gewaltperiode gedeutet. Eine Gewalt die sich auch durch Verrohrung von Individuen bis in das Privatleben der Familie Dos widerspiegelt.

Dos tritt trotz der Widerstände dem US-Militär bei. Im Trainingskamp erzielt er Bestleistungen. Als er sich aus religiösen Gründen weigert eine Waffe anzufassen, wird er nicht nur von seiner Einheit schikaniert. Am Ende landet er wegen Befehlsverweigerung vor dem Kriegsgericht. Mit Unterstützung seines Vaters und mit Verweis auf die amerikanische Verfassung, wird ein Freispruch erwirkt. Dos dient im Sanitätsdienst einer amerikanischen Einheit auf Okinawa. Mit viel religiösen Pathos in missionarischen Eifer ist es das Anliegen von Dos eine schlechte Welt durch gute Taten zu verbessern. Statt die Leben des Feindes zu nehmen, möchte er Leben retten.

Die zweite Hälfte des Films thematisiert die amerikanische Militärkampagne im Pazifik gegen das japanische Kaiserreich auf der Insel Okinawa. In der Endphase des Zweiten Weltkrieges wird der Widerstand der japanischen Truppen immer fanatischer. Auf Okinawa kämpfen die japanischen Truppen auf eigenen Boden. Dies verstärkt Widerstand und Fanatismus. Die Schlacht um Okinawa wird im Film als ein Kampf zwischen ausschließlich militärischen Verbänden dargestellt. Dies widerspricht der historischen Realität. Besonders die Kampfhandlungen auf Okinawa waren durch die hohen zivilen Verluste geprägt. Die Inselbevölkerung wurde durch das japanische Militär als menschliches Schutzschild missbraucht und zum Widerstand gegen die US-Truppen gezwungen. Die amerikanische Militärkampagne „Operation Iceberg“ führte zu schätzungsweise 100.000 toten japanischen Zivilpersonen. Die im Film gezeigten Kampfszenen stellen somit nur einen selektiven Auszug der Ereignisse dar. Sie unterschlagen mit der Ausklammerung der zivilen Perspektive einen zentralen Punkt der Kämpfe auf Okinawa.

Durch seinen bedingungslosen Einsatz kann sich Dos den Respekt seiner Einheit verdienen. Selbst als seine Einheit unter schweren Verlusten nach einem japanischen Selbstmordangriff in Form von Menschenwellen (Banzai) von dem Bergmassiv zurückgeworfen wird, bleibt Dos dort im Verborgenen und rettet das Leben von Verwundeten beider Kriegsparteien.

Die japanischen Truppen werden negativ dargestellt. Ermordungen von verwundeten amerikanischen Soldaten, fingierte Kapitulationen und Hinterhalte sind militärischer Alltag. Diese unausgewogene Darstellung kann auch nicht aufwiegen, dass auch verängstigte Japaner gezeigt werden. Gewalt ist ein starkes visuelles Stilmittel von “Hacksaw Ridge“. Die Darstellung von massiver Gewalt ist kennzeichnend für die Regiearbeiten von Mel Gibson. Die dargestellte Gewalt im Film beruft sich auf Theorien des amerikanischen Historikers John Dower. Dieser hatte bereits 1986 von einem „Krieg ohne Gnade“ gesprochen. Gewalttätigkeit war demnach ein zentrales Merkmal der Kriegsführung im pazifischen Raum. Diese Sichtweise vom Pazifikkrieg wird bis in die Gegenwart in vielen Studien geteilt. Kriegsgefangene werden im Film kaum gezeigt. Der Sieg über den Feind kann nur durch die Vernichtung seiner physischen Existenz erreicht werden.

Am Ende können die Stellungen der japanischen Truppen auf dem Bergmassiv eingenommen werden. Wie eine Kopie des japanischen Banzai-Angriffs stürmen die amerikanischen Truppen den Berg trotz massiver eigener Verluste. Dos überlebt den Kampf am Ende mit einer Verwundung. Der Film endet mit Dokumentarmaterial. Dort wird das historische Vorbild für diesen Film gezeigt. Desmond Dos wurde für seinen Einsatz im Sanitätsdienst im Pazifikkrieg mit der “Medal of Honor“ ausgezeichnet. Der höchsten Tapferkeitsauszeichnung des amerikanischen Militärs. In Teilen ist der Film damit auch eine biographische Darstellung einer weniger bekannten Persönlichkeit. In diesem Kontext kann durch festen Glauben Tapferkeit und Anerkennung erlangt werden. Der Glaube kann alle Bereiche des Lebens durchdringen. Selbst in einen todbringenden Krieg. Wer fest glaubt, der wird am Ende auch dafür belohnt. Dies ist die zentrale religiöse Botschaft des Films.

Autor: Angelo Wiesel

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