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Startseite > Rezensionen > Buchrezensionen > Freund oder Feind – von Michael Morpurgo
Geschrieben von: Tomas Unglaube | Erstellt: 16. August 2012

Freund oder Feind – von Michael Morpurgo

Rezension über:
Michael Morpurgo: Freund oder Feind. Aus dem Englischen von Birgit Salzmann. Hamburg: Carlsen 2012, 96 Seiten, ISBN 978-3-551-58229-4, 11,90 EUR.

Es gibt Bücher, auf die freut man sich, wenn man die Vorankündigung liest – der Stoff und das Thema klingen verlockend, der Autor verfügt über ein hohes Renommee. Und wenn man das Buch dann liest, werden alle Erwartungen bitter enttäuscht, weil eigentlich nichts stimmt. So ein Buch ist Freund oder Feind von Michael Morpurgo, erstmals erschienen 1977 in Großbritannien, seither sieben Mal dort neu aufgelegt und nun erstmals auf Deutsch bei Carlsen als Hardcover herausgekommen.

Die Protagonisten des Romans sind David Carey, dessen Vater zu Beginn des Krieges in Frankreich getötet wurde, und Tony Tucker, beide etwa 11 Jahre alt. Sie leben normalerweise im Londoner Stadtteil Islington und werden zusammen mit vielen anderen Kindern während des Zweiten Weltkriegs aufs Land evakuiert, um sie vor den Bombenangriffen der deutschen Luftwaffe zu schützen. David und Tony kommen auf eine kleine Farm in Süd-Devon, wo sie auch die einklassige Dorfschule besuchen. Als sie eines Nachts beobachten, wie ein deutsches Kampfflugzeug abstürzt, glaubt ihnen zunächst niemand; vielmehr werden sie als Wichtigtuer verspottet. Kurz darauf machen sich David und Tony in der Nacht alleine auf die Suche und entdecken zwei deutsche Piloten, die sich versteckt halten. Da einer der Deutschen David vor dem Ertrinken rettet, wollen die Kinder die Piloten, die zu „Freunden“ gewordenen „Feinde“, zunächst nicht dem britischen Militär ausliefern, sondern versorgen sie mit wärmenden Decken und Lebensmitteln. Später übergeben David und Tony einen der beiden Piloten, der beim Absturz schwer verletzt wurde, den britischen Behörden, während sie den zweiten laufen lassen. Dieser stellt sich nach einer Woche selbst entkräftet dem britischen Militär. Die Pflegeeltern von David und Tony durchschauen das Handeln der Kinder wohl, verraten sie aber nicht.

Richtet schon der Ausgangspunkt von Morpurgos Roman hohe Anforderungen an das Vorstellungsvermögen der Leserinnen und Leser – ausgerechnet einer der deutschen Piloten rettet David das Leben –, so ist auch das Dilemma, in dem sich David und Tony befinden, wenig überzeugend konstruiert: Ist es wirklich ein Verrat, wenn man in Devon deutsche Piloten den britischen Behörden übergibt? Welche Optionen gab es sonst – von Devon aus nach Frankreich oder am besten gleich zurück nach Deutschland schwimmen? Kam der Aufenthalt in einem britischen Kriegsgefangenenlager wirklich einem Todesurteil gleich? Aber nicht nur der Plot des Romans überzeugt nicht. Man erfährt wenig über das Leben in London während der Bombardierung durch die deutsche Luftwaffe. Ebenso scheinen sich David und Tony schnell und problemlos auf der Farm in Devon einzugewöhnen: Der Wechsel von der Großstadt auf das Land, die Sorge um die in London zurückbleibenden Eltern, das Eingewöhnen in eine neue Schule – alles Themen, die allenfalls oberflächlich angerissen werden und über die man gern mehr erfahren hätte. Auch die Personen bleiben statisch, Entwicklungen gibt es nicht.

Michael Morpurgos Freund oder Feind taugt als historischer Roman nicht, weil er die geschichtlichen Zusammenhänge und Hintergründe zu oberflächlich abhandelt. Er funktioniert aber auch sonst nicht, weil das Dilemma, das dem moralischen Konflikt zugrunde liegt, wenig überzeugend konstruiert ist. Dass das Buchcover Stonehenge nach Devon zu verlegen scheint, mag man da kaum noch kritisch anmerken.

Autor: Tomas Unglaube

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