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Startseite > Rezensionen > Filmrezensionen > Der Passfälscher – von Maggie Peren
Geschrieben von: Redaktion Zukunft braucht Erinnerung | Erstellt: 14. Februar 2022

Der Passfälscher – von Maggie Peren

Berlin im Jahre 1942. Der junge Jude Cioma Schönhaus, der seiner eigenen Deportation vorübergehend entkam überlebt im gefährlichen Alltag des nationalsozialistischen Regimes. Seine Begabung, Pässe zu fälschen und neue Identitäten ins Leben zu rufen, eröffnet ihm die Möglichkeit, andere vor dem Zugriff der Gestapo zu bewahren. Durch sein Talent und seine ruhige Hand gelingt es ihm, Ausweise perfekt zu manipulieren. Für diese Rettungsaktion hat er lediglich Tinte und einen Pinsel zur Verfügung.

Entschlossen, sich seine Lebensfreude nicht nehmen zu lassen versteckt er sich, wo ihn keiner vermutet- in der Öffentlichkeit. Er nimmt die Identität eines Marineoffiziers an, genießt mit seinem Freund Det Berlins Nachtleben und verliebt sich in die geheimnisvolle Gerda. Die Situation des befreundeten Trios wird umso brenzliger, je mehr Leben sie versuchen zu retten. Durch seine Begabung gerät auch Ciomas Leben zunehmend in Gefahr. Getrieben vom Willen zu überleben, ist der letzte Ausweis, den er fälscht, der mit seinem eigenen Namen.

Der Film „Der Passfälscher“ beruht auf einer wahren Begebenheit. Die Regisseurin Maggie Peren setzte das Historiendrama auf der Grundlage der Autobiografie von Samson „Cioma“ Schönhaus originalgetreu um. Dieser hatte sein Buch all die Jahre im Kopf, konnte es aber erst im hohen Alter verschriftlichen. Der spätere Geschäftsmann und Gründer einer Werbeagentur sagte: „Mich interessiert nicht, was passiert ist, sondern warum es passiert ist.“ Und kritisiert: „Da fehlt mir die Antwort auch in der Wissenschaft.“ Peren veränderte nichts an der Geschichte Schönhauses, reduzierte lediglich, indem sie nach zwei Dritteln des Buches einen Teil ausließ, um den Film zu verkürzen, kehrte danach zur Originalhandlung zurück.

Der Passfälscher | The Forger. © DREIFILMAls einziges Kind von Fanja und Boris Schönhaus, wurde Cioma am 28. September 1922 in Berlin geboren und wuchs im heutigen Berlin-Mitte auf. Die aus Minsk stammenden Eltern waren Auswanderer, die sich in Deutschland ein besseres Leben erhofften. Mit rund vier Jahren lebte Cioma mit seiner Familie für ein Jahr in Haifa in einem Kibbuz. Nach dieser Zeit gründete der Vater eine Mineralwasserfabrik in Berlin, wodurch der Familie der Aufschwung in den Mittelstand gelang. Cioma Schönhaus wurde von der Deportation zurückgestellt, da er in der Rüstungsindustrie tätig war. Da waren seine Eltern bereits deportiert. Sie starben 1941 in einem Konzentrationslager.

Durch Ciomas Talent, Pässe täuschend echt zu fälschen, gelang es vielen Verfolgten mit dem Leben davon zu kommen. Sein zeichnerisches Geschick hatte er seiner Ausbildung zum Grafiker zu verdanken, die er an der Privaten Hausdorfer Kunstgewerbeschule absolvierte. Für die Passfälschungen diente ein Laden. Diese von Strohmännern gemietete Werkstatt teilte er sich mit dem Elektriker Werner Scharff und dem jüdischen Drucker Ludwig Lichtwitz, die wie er illegal im Untergrund lebten. Mit gefälschtem Wehrmachtspass und vorgetäuschtem Urlaubsschein floh er im Herbst 1943 über Württemberg in die Schweiz.

Fasziniert von der Lektüre seiner Biografie, war Maggie Peren jahrelang innerlich auf dem Weg dieses Werk umzusetzen. Der Charakter des Ciomas hatte prägenden Einfluss auf die Regisseurin und die Schauspieler. Für den Hauptdarsteller Louis Hofmann wurde der lebensbejahende Schönhaus zum Idol, wie er in der Pressekonferenz preisgab. Beeindruckt von der Leichtigkeit und der Grundenergie des „frechen“ jungen Juden, gab er zu, viel von ihm gelernt zu haben beim Drehen. Besonders trug ihn die Haltung Ciomas durch die teils nervenzehrende und schwierige Lage, der die Dreharbeiten durch die Corona-Situation ausgesetzt waren. Die Regisseurin äußerte sich bewundernd über Ciomas Resilienz und sein fehlendes Selbstmitleid. Es ist diese Fröhlichkeit, die dem Film ein irritierendes Moment gibt, waren doch die Eltern des Protagonisten bereits deportiert und es fehlt weitgehend Verzweiflung und Angst in seiner Darstellung. Auf kritische Fragen während der Pressekonferenz zur Berlinale Premiere begründete die Regisseurin dies mit den widersprüchlichen Aussagen, die aus den persönlichen Gesprächen mit Schönhaus hervorgingen. Sie entschied sich für eine Variante, die zwar auf Kritik stoßen konnte, aber am ehesten die Lebenseinstellung Ciomas, dessen Buch sich stellenweise fast fröhlich liest und der sich als Optimist bezeichnete, entsprach.

Der Passfälscher
Regie: Maggie Peren
Deutschland / Luxemburg 2022
116 Min. Farbe
Berlinale – Sektion Berlinale Special Gala

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