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Startseite > Geschichte Deutschlands > Drittes Reich > Der antisemitische Propagandafilm Der ewige Jude
Geschrieben von: Stig Hornshøj-Møller
Erstellt:

Der antisemitische Propagandafilm Der ewige Jude

Der nationalsozialistische Propagandafilm Der ewige Jude ist, mit den Worten des Regisseurs, Fritz Hipplers, eine «Negation alles Humanen». Diese Bezeichnung verwendete Hippler allerdings erst nach dem Krieg. Bei der Uraufführung am 28. November 1940 sprach er hingegen von einer «Symphonie des Ekels und des Grauens».

Der ewige Jude beinhaltet eine Art von Hetzpropaganda gegen andere Menschen, die bis zum heutigen Tag kaum von einem anderen Film oder Video übertroffen worden ist. Aus verschiedenen Gründen kann der Film als ein Röntgenbild des Entscheidungsprozesses angesehen werden, der zum Holocaust geführt hat. Der Film als emotionales, realitätsnahes Medium zeichnet die paranoiden Wahnvorstellungen auf, die den Völkermord an dem europäischen Judentum ermöglichten.

Der ewige Jude ist noch heute verboten und darf nur mit Sondergenehmigung in geschlossenen Veranstaltungen mit einem ausführlichen Kommentar zu politischen Bildungszwecken vorgeführt werden. In neo-nazistischen Kreisen wird der Film als Piratkopie auf Video vertrieben und als Kultfilm schlechthin betrachtet.

Historischer Hintergrund

Der Ewige Jude

Titel des antisemitischen Propagandafilmes Der ewige Jude

Der so genannte «Dokumentarfilm» wurde vom Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels, persönlich konzipiert und produziert. Ursprünglich war der Film als eine Legitimation des Antisemitismus und als Grundlage für die nationalsozialistische Weltanschauung der deutschen Öffentlichkeit gedacht, weil sich damals viele Deutsche gegen die gewalttätige Verfolgung der Juden (Pogrom der Reichskristallnacht 9./10. November 1938) aussprachen. Die Sichtung von neu aufgenommenen Szenen, die rituelle Schlachtungen von Lämmern und Vieh zeigten, und die im Auftrag von Goebbels gezielt als Tierquälerei gefilmt worden waren, führte zum folgenden Eintrag in seinem Tagebuch: – – «Dieses Judentum muss vernichtet werden» (Eintrag vom 17. Oktober 1939). Der radikale Judenhass von Joseph Goebbels artete durch das Erleben von inszenierter «Wirklichkeit» in einen mörderischen Trieb aus.

Die weitere Produktion des Films kann deshalb als der bewusste Versuch des zynischen Propagandaministers gewertet werden, den Führer von der Notwendigkeit zu überzeugen, die ultimative Konsequenz seiner Ideologie zu ziehen und den expliziten Befehl zur Vernichtung der europäischen Juden zu geben. Adolf Hitler forderte immer wieder Änderungen, wodurch die Vernichtungsbotschaft des Films immer deutlicher wurde. Allem Anschein nach gab Hitler schließlich am 20. Mai 1940 seine Zustimmung zu derjenigen Version des Films, die auf den heutigen Tag überliefert ist.

Der ewige Jude kann als eine Art amtliche Veröffentlichung der Entscheidung Hitlers zum Holocaust gesehen werden. Dabei ging es darum, dass die Vollstrecker selbst herauszufinden hatten, wie die Juden vernichtet werden sollten. Als «Führer-Gott» des «Tausendjährigen Reichs» genügte aus seiner Sicht seine «Prophezeiung» vom 30. Januar 1939 (siehe unten).

Propaganda-Strategie: Der ewige Jude

Der Ewige Jude

Szene aus dem antisemitischen Propagandafilm Der ewige Jude

Der ewige Jude war Teil eines skurrilen Propaganda-Pakets: Dabei sollte der Spielfilm, «Jud Süss» (Veit Harlan, 1940), zunächst antisemitische Emotionen wecken, die anschließend durch den so genannten «Dokumentarfilm» verstärkt, beziehungsweise bewiesen werden sollten. Es wurden gezielt zwei Publikumskategorien angesprochen. «Jud Süss» richtete sich an die breite Masse, denn die Machthaber waren immer noch auf deren Akzeptanz der anti-jüdischen Maßnahmen angewiesen, nämlich die vollständige Ausgrenzung der Juden aus dem sozialen Leben und ihre anschließende Deportation. Der ewige Jude hingegen war als Aktivierungs- und Motivierungsinstrument für die schon überzeugten Antisemiten und die künftigen Vollstrecker konzipiert.

Die Erstaufführung des «Ewigen Juden» wartete deswegen die öffentliche Reaktion auf den «Juden Süss» ab und wurde erst dann, am 8. September 1940, den Spitzenleuten des Dritten Reichs zur Einstimmung in die neue Form von Kriegspropaganda gezeigt. Es gab daraufhin Proteste gegen die Schächtungsszenen, die als zu brutal angesehen wurden für die Öffentlichkeit. Goebbels ließ eine Fassung für Frauen und Kinder herstellen, die auf die Schächtungsszenen verzichtete. Im Dezember 1940 und im Januar 1941 lief Der ewige Jude in diesen zwei Fassungen in etwa der Hälfte der deutschen Kinos.

Während «Jud Süss» zu den Spitzenreitern der gesamten Filmproduktion des Dritten Reichs gehört, gab es keinen Massenzulauf zum «Ewigen Juden». Laut Geheimdienstberichten war es «nur der politisch aktivere Teil der Bevölkerung», der den Film ansah, während «das typische Filmpublikum ihn teilweise mied und örtlich Mundpropaganda trieb gegen den Film und seine starke realistische Darstellung des Judentums». Der Film wurde demnach auch von denjenigen wahrgenommen, die ihn nicht ansehen wollten. Goebbels war äußerst zufrieden mit der Wirkung, die die Filme hatten. Später wurden die Filme gezielt dort eingesetzt, wo Deportationen bevorstanden. Es sind Zeugenberichte überliefert, wonach ganze Dörfer zwangsweise die Filme ansehen mussten. Der ewige Jude gehörte auch zum Pflichtprogramm bei der Hitler-Jugend, wobei er nicht überall gezeigt wurde. Ebenso wurde der Film den Mitgliedern der «Jud Einsatzgruppen», der Polizei und anderer Gruppierungen vorgeführt. Sonderversionen wurden für die Niederlande und für Frankreich produziert.

Autor: Dr. Stig Hornshøj-Møller. Ergänzt von Stefan Mannes

Literatur

Ahren, Yizhak u.a.: „Der ewige Jude“ oder wie Goebbels hetzte – eine Untersuchung zum nationalsozialistischen Propagandafilm. Alano Verlag, Aachen 1990

Hollstein, Dorothea: „Jud Süss“ und die Deutschen. Antisemitische Vorurteile im nationalsozialistischen Spielfilm. Fischer Taschenbuch, Frankfurt/Main 1983

Hornshøj-Møller, Stig: „Der ewige Jude“. Quellenkritische Analyse eines antisemitischen Propagandafilms. Institut für den Wissenschaftlichen Film, Göttingen 1995. (Auch erhältlich als kostenloser Sonderdruck bei der Bundeszentrale für politische Bildung, Postfach 1369, 53111 Bonn)

Mannes, Stefan: Antisemitismus im nationalsozialistischen Propagandafilm Der ewige Jude und Jud Süß, Teiresias Verlag. Köln 1999

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