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Startseite > Rezensionen > Buchrezensionen > Walther Rathenau – von Shulamit Volkov
Geschrieben von: Uwe Ullrich | Erstellt: 18. November 2012

Walther Rathenau – von Shulamit Volkov

Volkov, Shulamit: Walther Rathenau. Ein jüdisches Leben in Deutschland 1867-1922, München 2012.

Innerhalb von nur drei Jahren publiziert der Verlag biographische Skizzen über Walther Rathenau (1867 bis 1922), die nicht unterschiedlicher hätten ausfallen können. Bei einem vergleichbaren Seitenumfang, vermitteln allein schon die Schutzumschläge offensichtlich wesentliche Herangehensweisen. Lothar Galls Buch (2009) zeigt einen agilen Mittfünfziger, der soeben in eleganter Aufmachung dynamisch eine breite Straße quert. Statisch, kalt und wohl herablassend blickend erscheint uns der Vorgestellte auf Shulamit Volkovs Buchcover distanziert. Während Gall seinen Protagonisten in das „Portrait einer Epoche“ differenziert fügt, betont Frau Volkov in ihrem biographischen Abriss „Ein jüdisches Leben (und den latenten Antisemitismus) in Deutschland“. Beide Persönlichkeitsreflektionen sind aufgrund der Schwerpunktsetzungen leider nicht komplementär zu lesen.

„Immer wurden seine Erfolge ignoriert“ (S. 152), stellt die Autorin unvermittelt inmitten der Ausführungen fest. Kann man dieser Aussage guten Gewissens folgen? Jein! Verfolgen wir den Lebenslauf Walther Rathenaus, entdecken wir einen innerlich „zerrissenen“ Menschen, hin und her schwankend zwischen dem Aufrechterhalten des äußerlichen Scheins und Seins sowie den familiär erwarteten großbürgerlichen Verhaltensmustern als Konzernerbe.

Im Verlauf des 19. Jahrhunderts beteiligten sich die Vorfahren Rathenaus energisch an der wirtschaftlichen Entwicklung Preußens und des späteren Deutschen Kaiserreichs. Ihren Spuren folgt die Autorin, kommentiert historische nationale Zusammenhänge, verweist auf gesellschaftliche Entwicklungen im Berliner Milieu und behält die europäischen Beziehungen der Großmächte England und Frankreich im politisch dominierten Blick.
Den Gipfel des Erfolges erklomm Rathenaus Vater Emil, Gründer und langjähriger Direktor der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft (AEG). In seine Spuren versucht der Sohn zu treten. Obwohl die Hochschulreife und der Studienabschluss mit mäßigem Abschluss zu verzeichnen sind, verfügt Rathenau über breitgefächerte intellektuelle, schriftstellerische und künstlerische Anlagen. Er probiert sich aus und wählt mit dem Einstieg ins Berufsleben die Publizistik als seine ihm gemäße Kommunikationsform mit dem Leser, den Freunden und Bekannten, den Mächtigen im Land.

Jahrzehntelang ringt Walther um die Anerkennung, die Liebe seines Vaters, fühlt sich bis zu dessen Tod unglücklich über ihr persönliches Verhältnis. Die Achtung und Verehrung die er ihm entgegenbringt, wird nicht so erwidert, wie er es sich wünschte. Hinzu kommen seine Selbstzweifel über die jüdische Herkunft und der Umgang mit diesem Sachverhalt. Er kann nicht entfliehen, sich nur der (Berliner) Jüdischen Gemeinde verweigern, will sich nicht mit der christlichen Taufe an die Mehrheitsgesellschaft anbiedern, aber seine Meinungen, seine Überzeugungen kundtun und hofft nicht vergebens auf Resonanz. Er wurde wahrgenommen mit seinen Schriften, die noch heute lesens- und überlegenswert sind.

Neben dem beruflichen Erfolg als Unternehmer und Schriftsteller konnte Walther Rathenau auch auf dem politischen Gebiet seine Dienste Deutschland mehr oder weniger erfolgreich zur Verfügung stellen. In leitender Funktion baute er die Kriegsrohstoffabteilung zu Beginn des Ersten Weltkrieges auf und verließ sie nach kurzer Zeit, beteiligte sich an den Debatten über den Kriegsverlauf, deutsche Handlungen, Optionen und Ziele im Zusammenhang mit den alliierten Weltkriegsgegnern. Nach der Novemberrevolution und dem Sturz der Monarchie führte Rathenau einige Delegationen zu Reparationsgesprächen an, die ihm klar machten, in welcher komplizierten Lage sich sein Staat, das deutsche Volk, welches er zeit seines Lebens verehrte, befand. Im Januar 1922 übernahm er wieder ein Staatsamt, indem Rathenau seine  Berufung zum Außenminister annimmt. Ihm waren nur wenige Monate vergönnt, bis ihn das Attentat rechtsradikaler Kreise das Leben kostete. Und die Menschen waren „zerrissen“: Die einen achteten ihn wegen seines Bemühens um die Gleichberechtigung Deutschlands in den Reparationsverhandlungen – die anderen verachten den Außenminister als Erfüllungsgehilfen der (westlichen) Siegermächte.

Shulamit Volkov bleibt in ihren interessanten Ausführungen oft vage in Formulierungen und Wertungen. Oftmals ist Konsequenz der Aussagen erforderlich, denen sich die Historikerin entzieht. So bleiben leider auch manche begonnene Gedankenketten unausgeführt oder sind nicht bis zum Ende verfolgt.

Autor: Uwe Ullrich

 

Volkov, Shulamit: Walther Rathenau. Ein jüdisches Leben in Deutschland 1867-1922; München 2012; 250 Seiten, Abbildungen, 22,99 Euro

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