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Startseite > Rezensionen > Filmrezensionen > The Memory of Justice – Nicht schuldig? – von Marcel Ophüls
Geschrieben von: Redaktion Zukunft braucht Erinnerung
Erstellt:

The Memory of Justice – Nicht schuldig? – von Marcel Ophüls

Marcel Ophüls, der in diesem Jahr mit der Berlinale Kamera ausgezeichnet wurde, ist einer der bedeutendsten Dokumentaristen des 20. Jahrhunderts. The Memory of Justice ist eine monumentale Erzählung über die Nürnberger Prozesse und die Folgen.

Ophüls, Sohn des deutschen Kino-Erzählers Max Ophüls („Lola Mantez“), hatte die Dokumentation 1973/74 im Auftrag einer britisch-deutschen Produktionsgruppe gedreht. Doch als der Dokumentarist einen Rohschnitt des Films vorführte, lamentierten die TV-Kaufleute, von diesem „langweiligen Film“ könnten sie „keine zehn Minuten verkaufen“. Der Film, verlangten sie, müsste „aggressiver“ sein. Ophüls lehnte ab und die Manager engagierten darauf den Dokumentarfilmer Lutz Becker, der das Werk 1975 auf gut drei Stunden kürzte und reißerische Bilder vom Vietnam- und Algerienkrieg einklebte. Erst nach langen Gerichtsprozessen konnte Ophüls‘ Director’s Cut im Jahr 1978 endlich fertig gestellt werden.

The Memory of Justice wurde 1978 im Rahmen der Berlinale präsentiert, danach einmalig in einigen Dritten TV Programmen gezeigt und galt danach lange als verschollen. Im Rahmen der Sektion Berlinale Special ist die 278 minütige Dokumentation nun erstmals wieder einem Publikum zugänglich. Der Film wurde vom Academy Film Archive in Zusammenarbeit mit Paramount Pictures und der Film Foundation sorgfältig restauriert.

Die Dokumentation ist ein kunstvoll gewobenes, betont subjektives Mosaik aus historischem Wochenschau-Material und zahlreichen Interviews. Für seine aufwendige „filmische Wahrheitssuche nach den Wurzeln des Totalitarismus“ befragte Ophüls Ankläger und Angeklagte der Nürnberger Prozesse. Er sprach außerdem in den USA mit Vietnamkriegs-Veteranen und französischen Augenzeugen des Algerien-Krieges.

Der Filmemacher besuchte den greisen Großadmiral Dönitz, der immer wieder vor der Kamera bekundet, er habe „makellos gehandelt“ und sei sich „keiner Schuld bewusst“. Ophüls stöberte den Medizin-Professor Gerhard Rose auf, der in Nürnberg wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ zu lebenslanger Haft verurteilt worden war und immer noch behauptet, er sei unschuldig. In Schleswig-Holstein suchte er nach einer berüchtigten KZ-Ärztin und traf auf Alt-Nazis, die unbelehrbar von der braunen Herrlichkeit schwärmen. Es ist eine Flut von Szenen und Momenten, die in ihrer kunstvollen Montage die Frage nach den Lehren von Nürnberg, aber auch nach den moralischen Kriterien der Sieger stellen. Ein spannendes Werk, dessen restaurierter Fassung eine baldmögliche TV-Auswertung zu wünschen ist, damit sich der Film einem größeren Publikum erschließen kann.

Berlinale – Sektion: Berlinale Special
Großbritannien / Bundesrepublik Deutschland / USA 1975, 278 Min
Englisch, Deutsch, Französisch
REGIE: Marcel Ophüls

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