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Startseite > Biographien > Friedrich der Große (1712-1786)
Geschrieben von: René Lindenau
Erstellt:

Friedrich der Große (1712-1786)

Schöngeist – Reformer – Feldherr

Friedrich II., Gemälde von Anton Graff, 1781.

Friedrich II., Gemälde von Anton Graff, 1781.

Sein Vater hat es ihm nicht leicht gemacht. Die musischen Neigungen seines Sohnes waren ihm, dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. ein dauerhaftes Ärgernis. Oft schlug und würgte ihn der „väterliche“ Grobian so sehr, dass Bedienstete um das Leben des Jungen fürchteten. Bücher flogen da auch mal ins Feuer. Des Kronprinzen besten Freund Hans Hermann von Katte ließ der König hinrichten, nachdem ihre Flucht vor dem strengen Regime des Monarchen misslungen war: Und der Sohn musste dieser Hinrichtung zuschauen! Wahrlich – eine schwere Kindheit und Jugend. Andere wären daran zerbrochen oder auf die schiefe Bahn geraten. Er nicht – er gelangte nach dem Tod seines Vaters (1740) auf den preußischen Thron und wurde ein großer König. Das „Große“ heftete ihm schon zwei Jahre nach seinem Regierungsantritt Voltaire ans königliche Revers. Sechsundvierzig Jahre war er König und sollte viel Eindruck machen. Mit seinem Namen sind wichtige Reformen verbunden, er galt als „Aufklärer von Potsdam“, der sich in seinen Tafelrunden gern mit großen Geistern seiner Zeit umgab. Einer von ihnen, Voltaire, der drei Jahre in Sanssouci verbrachte nannte den neuen Preußen-Herrscher auch „König der Philosophen“. Im Gegensatz dazu stand seine Regentschaft auch für Kriege. Sein erstes „Rendezvous mit dem Ruhm“ (auch Voltaire) – sein Einmarsch in Schlesien (1740) – gehört für den Friedrich-Biografen George P. Gooch (1873-1968) „zu den sensationellsten Verbrechen der Geschichte der Neuzeit“. Friedrich II. hat also unbestritten tiefe Spuren hinterlassen. Einigen davon sei hier nachgegangen.

Folgen wir einer ersten vor-königlichen Fährte. Seine glücklichste Zeit verbrachte er (1736-1740) auf Schloss Rheinsberg. Dort beendete er kurz vor der Thronbesteigung seine Widerrede auf Niccoló Machiavellis „Fürsten“- seinen „Antimachiavell“. In dieser Schrift entwarf der angehende Herrscher aller Preußen, das Idealbild eines guten Königs, wie er selbst eines Tages einer sein wollte. Im Kern wandte sich Friedrich gegen die Auffassung des Florentiners, dass der Zweck die Mittel heilige. Durchgehalten hat er die im „Antimachiavell“ formulierten Grundsätze ja nicht. Denn wie man weiß: In seinem Drang nach Geltung, Ruhm und Ehre hielt er sich nicht allein mit schöngeistigen Dingen auf, sie ließ ihn auch mit kriegerischen Mitteln zur Tat schreiten, wenn es ihm nötig und sinnvoll erschien. Lauter gute Vorzeichen begleiteten die erste Zeit seiner Herrschaft. Am zweiten Tag öffnete er die staatlichen Magazine und ließ das Getreide billig an das Volk abgeben. Am nächsten Tag verfügte er die Abschaffung der Folter (Ausnahmen; Landesverrat, Massenmord und Majestätsverbrechen). Kindsmörderinnen wurden nicht mehr ertränkt. In der Armee wird das berüchtigte Spießrutenlaufen nicht abgeschafft aber doch eingeschränkt. Die Zensur wollte er auch nur teilweise aufgehoben sehen. Da mag viel Halbherziges im Spiel sein, aber zu damaliger Zeit waren es schon kleine Revolutionen. Ganz wichtig: Noch aus seinem ersten Monarchen-Monat datiert sein Edikt: „Ein jeder soll nach seiner Fasson selig werden“. Doch dieser Erlass über die religiöse Freiheit hatte auch was Problematisches. Er galt nicht für die Juden. Schlimmer noch: Nach der Besetzung Breslaus 1744 ließ er das „unnütze Judenvolk“ vertreiben. Für den preußischen Aufklärer waren sie die „gefährlichste Sekte“. Im Jahr 1747 beginnt Friedrich II. mit der Trockenlegung des Oderbruchs, wodurch 32 500 Hektar Land gewonnen und bis 1761 33 neue Dörfer auf die preußische Landkarte gelangten.

Friedrichs Herrschaft sollte auch viel Erbauliches haben: So entstanden in seiner Zeit die St. Hedwigs-Kathedrale, das Neue Palais, Sanssouci (ohne Sorgen) und das Opernhaus Unter den Linden. In dieser Oper gewährte der majestätische Flötenspieler und Komponist von ca.120 Sonaten und Konzerten jedem freien Eintritt.

Doch schon ein halbes Jahr nach der Thronbesteigung und ersten Reformschritten, das Kontrastprogramm: Friedrich II. wird zum Aggressor und bricht den ersten Schlesischen Krieg vom Zaun. Insgesamt sollte der („Zaun“)-König vier Angriffskriege führen. Die Kriege des Friedrich II. trugen zwar dazu bei, das Preußen im Orchester der europäischen Großmächte mitspielen konnte. Aber um welchen Preis? Hunderttausende Menschen starben, Städte und Dörfer sanken in Schutt und Asche. Aber auch der König war nach all den kräftezehrenden Feldzügen nicht mehr der Alte: Schon mit Anfang 50 plagten ihn die Gicht, Koliken, Hämorriden und faulende Zähne. Diesen Preis hatte er zu zahlen. Nun – vielleicht um wieder etwas gutzumachen, so der Historiker Prof. Johannes Kunisch, widmet sich der „Friedensfürst“, für den ihn viele vor seinem Regierungsantritt hielten, fortan dem Wiederaufbau des kriegsgeschundenen Landes. Er unternahm zahlreiche Inspektionsreisen durch sein Preußen, wo er ganz landesväterlich das Aufbauwerk, auch in eingreifender Weise verfolgte. Vereinsamt, zunehmend zynischer und schrulliger geworden stirbt der „Große König“ 1786 in Sanssouci. Aber was war er nun für ein Herrscher? Was war er für ein Mensch? In einfache Schablonen passt er jedenfalls nicht. Dafür waren sein Leben und Werk zu komplex. So war er für den DDR-Historiker Prof. Olaf Groehler weder ein „abendländischer Freiheitsheld, noch Grundsteinleger des Wilhelminischen Kaiserreiches und er war auch nicht Bahnbereiter Adolf Hitlers“ (siehe „Die Kriege Friedrich II“, Deutscher Militärverlag, 1968, S. 6). Eine andere Stimme – Richard von Weizsäcker: Er führte am 16. August 1986 in einer Ansprache zum 200. Todestag auf Schloss Charlottenburg folgendes aus: „Er war und blieb den Menschen ein Rätsel, das er selbst nicht auflösen wollte“. Belassen wir es dabei. Vorerst….

Autor: René Lindenau

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