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Startseite > Rezensionen > Filmrezensionen > Eldorado – von Markus Imhoof
Geschrieben von: Redaktion Zukunft braucht Erinnerung
Erstellt:

Eldorado – von Markus Imhoof

Markus Imhoof zeigt im Rahmen des Berlinale Wettbewerbs außer Konkurrenz seine Flüchtlings-Dokumentation „Eldorado“. Als politisches Festival platziert die Berlinale damit weiterhin das Thema Migration prominent in ihrem Programm. Für Imhoof ist es nicht der erste Film zu dem Thema. Er produzierte bereits mehrere Dokumentationen zum Thema Flucht und Krieg. Für „Das Boot ist voll“ (1980) erhielt er eine Oscar-Nominierung.

Imhoof beschreibt den Weg der Flüchtenden aus den Krisenländern nach Europa und das Überleben im vermeintlichen „Eldorado“ Europa. Dazu hat er unter anderem das italienische Marineschiff San Giusto zehn Tage lang begleitet. Der Film beginnt ca. 2014 vor der aktuellen Flüchtlingssituation. Die Dokumentation zeichnet sich deshalb als einzigartig aus, weil der Regisseur viele Parallelen zu seiner Jugend zieht. Seine Familie hat einst selber ein Flüchtlingskind aufgenommen.

Damals war Imhoof selbst noch ein Kind und konnte nicht viel mit dem Begriff „Flüchtling“ anfangen. Das besagte Kind trug den Namen „Giovanna“ und war ein 14-jähriges Mädchen aus Afrika. Allerdings wurde das Kind der Pflegefamilie  – nach nicht allzu langer Zeit – wegen politischen Disparitäten entzogen. Markus Imhoof verlor eine Freundin und Giovanna ihr Leben. Dieses Schicksal zeichnete den Schweizer Regisseur bis heute merklich und eröffnet filmisch eine Ebene, abseits der klassischen politischen Diskussionen durch zahlreiche ebenso persönliche wie emotionale Berichte.

Europa: Alles andere als ein „Eldorado“ für Flüchtende

Imhoofs Film zeigt, was wir alle wissen sollten und könnten. Denn die dramatische Situation ist seit Jahren in der Tagespresse. Das „Bossi-Fini-Gesetz“, benannt nach dem gleichnamigen italienischen Politiker, verbat die akute Bergung von Flüchtlingen aus dem Meer, sprich, „wer einem Flüchtlingsboot in Seenot hilft, der wird wegen Schlepperei angeklagt“. Die Angst vor Strafe und Gefängnis hinderte viele italienische Seefahrer daran den Menschen zu helfen, obwohl es laut internationalem Seerecht eine Pflicht zur Bergung gibt, egal welcher Nation oder Ethnie die Menschen angehören.

Erst als die Proteste stärker wurden, unterstützt durch Persönlichkeiten wie dem UN-Chef Ban Ki-Moon und Papst Franziskus, knickte die Regierung Italiens ein und lockerte die Gesetze. Zudem wurde die Operation „Mare Nostrum“ ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Flüchtlinge aus dem Meer zu retten und an Land zu bringen. Doch anstatt der erhofften Verbesserung wurde es nur noch schlimmer. Die Schlepper erfuhren von den Rettungsaktionen und schickten die Flüchtlinge mit noch schlechteren Schiffen und gerade genug Benzin los, um Kosten zu sparen und den Profit zu maximieren. Die Folgen: Mehr Einsätze und Kosten von 9 Millionen Euro pro Monat für die italienische Regierung.

Auch an Land wurde die Lage immer dramatischer, denn die Menschen mussten versorgt und untergebracht werden. Diese Aufgabe übernahm die private Firma „Cooperativa Senis Hospes“. Diese verlor aber zeitweise den Zuschlag, als durch einen Artikel von dem Journalisten Fabrizio Gatti die eklatanten Missstände aufgedeckt wurden. Unmenschliche Lebensbedingungen, Überfüllung der Schlafplätze und Prostitution sind nur einige der Gründe für die Schließung.

Die meisten Menschen verlassen die Auffanglager mit einem abgelehnten Antrag auf Asyl, der Beginn einer nicht endenden Abwärtsspirale. Wer kein Asyl bekommt, der versucht mit dubiosen Anwälten einen Einspruch einzulegen, die Kosten dafür sind hoch , die Chancen auf Erfolg gering. Was bleibt, sind Schulden. Das nutzt die Mafia gezielt um Arbeiter zu rekrutieren und verspricht ihnen zu helfen. Doch was wirklich auf sie zukommt, ahnen die meisten nicht. Die Männer werden auf die Tomatenfelder von Foggia geschickt, die Frauen zur Prostitution gezwungen. 30€ am Tag sind die „Spitzengehälter“, übrig bleibt davon wenig, denn selbst die Anfahrt zu den Feldern müssen die Arbeiter selber bezahlen.

Markus Imhoof und sein Team haben bereits vor einigen Jahren mit dem Film begonnen, doch immer wieder wurden sie durch nicht bewilligte Drehgenehmigungen aufgehalten. Ein Beleg, dass die Behörden ein Interesse daran haben, die Missstände zu verschleiern.

Es sind diese Geschichten, die einen ratlos zurücklassen. Denn auch nach Jahren fortwährender Migrationskrise scheint Europa es nicht geschafft zu haben, den Menschen politisch oder sozial substanziell zu helfen. Eine Bankrotterklärung für die EU, die sonst mit Wirtschaftsboom und sozialen Sicherungssysteme glänzt.

Eldorado
Regie: Markus Imhoof
Produktionsland: Schweiz, Deutschland
Veröffentlichung: 2018
Länge: 92 Minuten – Farbe
Berlinale – Sektion Wettbewerb (außer Konkurrenz)

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