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Startseite > Rezensionen > Buchrezensionen > Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus – von Nicholas Goodrick-Clarke
Geschrieben von: Bernd Kleinhans
Erstellt:

Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus – von Nicholas Goodrick-Clarke

Rezension über:
Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. Aus dem Englischen von Susanne Mörth. 2. Auflage. Stocker, Graz 2000, 261 Seiten, ISBN 3-7020-0795-4, EUR 19,90.
Cover » Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. Stocker, Graz 2000.

Cover » Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. Stocker, Graz 2000.

Hitler ist „einer unser Schüler“. Der das im Jahre 1932 schrieb war Lanz von Liebenfels, einer der merkwürdigsten Sektengründer und Okkultisten im Wien vor dem Ersten Weltkrieg. 1874 geboren, prägte ihn schon als Kind eine diffuse romantische Schwärmerei für Ritter, Germanentum und das Mittelalter. Nach einer kurzen Phase als Mitglied im Zisterzienser-Orden entwickelte er ein zunehmend wirres Weltbild, in dem er den arischen Übermenschen in einem ewigen Kampf zwischen Gut und Böse sah. Böse waren vor allem die minderwertigen nicht arischen Menschheitsrassen, die er „Äfflinge“ nannte. Er gab eine esoterische Zeitschrift mit dem Titel „Ostara“ – benannt nach der heidnischen Göttin des Frühlings – heraus, in der frühgermanische Religiosität und Astrologie ebenso propagiert wurde wie Antisemitismus, Antikatholizismus und Rassenzucht. Obskure Ideen wie diese hatten in der Epoche des zerfallenden Kaiserreiches Konjunktur. Allenthalben schossen Sekten und Orden aus dem Boden, die mit diffusen völkisch-religiösen Ideen warben. Ariosophie – Weisheitslehre von den Ariern – wurde zu einem Sammelbegriff dieser uneinheitlichen Bewegung, die auch in Deutschland Anhänger fand. Hitler hatte in seinen Wiener Jahren tatsächlich Kontakt zu dieser Bewegung. Nachgewiesen werden konnte eine persönliche, wenn auch nicht intensive Begegnung mit Lanz von Liebenfels und die Lektüre der Ostara-Hefte. Offensichtlich reichte dies Lanz, den inzwischen mächtig gewordenen Führer der NSDAP als seinen Schüler zu bezeichnen. Historiker haben sich schon seit längerem gefragt, ob in diesem Milieu die Wurzeln von Hitlers späterer Weltanschauung und seines Antisemitismus lagen, ob der Nationalsozialismus also eine politische Umsetzung dieser okkulten Vorstellungen war. Immerhin war selbst das Hakenkreuz lange vor der NSDAP in vielen dieser völkischen Gruppen als verbindendes Symbol verwendet worden.

Die Beantwortung dieser Frage scheiterte allerdings lange am ungenügenden Wissen über die okkulte Bewegung. Goodrick-Clarke hat für Exponenten dieser ariosophischen Bewegung, neben dem erwähnten Lanz von Liebenfels über Guido von List sowie einigen anderen eine profunde und von gründlichen Quellenanalysen belegte Studie vorgelegt, die im Leopold Stocker Verlag bereits in der 2. Auflage erschienen ist. Seine Arbeit wirft ein deutliches Licht auf die geistige Situation der Zeit, in der die allgemeine Unsicherheit und verbreitete Unzufriedenheit mit der Moderne, immer neue, abstruse Heilslehren hervorbrachte. Sie belegt auch, dass Antisemitismus und Rassenideologie lange vor den Nationalsozialisten in der Gesellschaft verbreitet waren. Goodrick-Clarke weist auch nach, dass in der frühen NSDAP zahlreiche prominente Mitglieder – etwa der Zinstheoretiker Gottfried Feder – Kontakte zu ariosophischen Organisationen hatten. Allerdings darf der Einfluss, vor allem auf die Politik des späteren NS-Staates auch nicht überschätzt werden.

Tatsächlich hatte Hitler bereits in „Mein Kampf“ gegen die „völkischen Wanderprediger“ und ihre Rückwärtsgewandtheit gespottet. Eine Wiederbelebung germanischen Götterglaubens war ihm ebenso fremd wie eine in dieser Bewegung ausgeprägte Modernitäts- und Technikfeindlichkeit. List und Lanz, wird zu Recht festgestellt, waren eher „Symptom“ für eine allgemeine gesellschaftliche Unsicherheit der Zeit als „ein tatsächlich einflussnehmender Faktor“. Mit einer prominenten Ausnahme allerdings: Heinrich Himmler, Führer der SS, blieb nicht nur bis zum Kriegsende entschlossen, mit der SS ganz nach dem Ideal der okkult-völkischen Bewegungen einen neuen germanischen Orden arischer Übermenschen zu schaffen. Mit Karl Maria Wiligut, der sich „Weisthor“ nennen ließ, wurde sogar ein Mann aus der ariosophischen Szene zu einem persönlichen Ratgeber Himmlers und kam dadurch in unmittelbare Nähe des innersten Führungszirkels des Dritten Reichs. Wiligut beanspruchte für sich, aus einem uralten germanischen Geschlecht zu stammen. Dank seiner seherischen Gabe, die auf seiner erbmäßigen Verwurzelung mit den Urgemanen beruhe, so behauptete er, habe er unmittelbaren Einblick in die frühe germanische Geschichte. Von Himmler, der davon belegbar beeindruckt war, wurde er zum Chef der vor- und frühgeschichtlichen Abteilung innerhalb des Rasse- und Siedlungshauptamtes der SS ernannt. Freilich beschränkte sich auch Wiliguts Einfluss auf die Entwicklung von Symbolen und Zeremonien für die SS-Ordensburgen. In politischen Planungen dagegen wurde er erst gar nicht eingeweiht.

Auch wenn Goodrick-Clarkes Buch strenggenommen nicht die okkulten Bewegungen und schon gar nicht „Wurzeln“ des Nationalsozialismus aufzeigt, wie der Titel etwas plakativ verspricht, so bleibt seine Studie ein Standardwerk für die ariosophische Bewegung.

Autor (Rezensent): Dr. Bernd Kleinhans M.A.

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