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Startseite > Rezensionen > Buchrezensionen > Da steht mein Haus – von Hans Keilson
Geschrieben von: Soraya Levin
Erstellt:

Da steht mein Haus – von Hans Keilson

Hans Keilson, Da steht mein Haus, Erinnerungen, Frankfurt am Main 2011.

Mit unaufgeregten und leisen Worten beschreibt Hans Keilson sein durch Antisemitismus und Nazibarbarei verätztes Leben.

Hans Keilson, Da steht mein Haus, Erinnerungen, Frankfurt am Main 2011.

Hans Keilson, Da steht mein Haus, Erinnerungen, Frankfurt am Main 2011.

Diese Lebensskizzen des 1909 in Freienwalde an der Oder geborenen Autors sind gedankliche Notizen eines Überlebenden der Shoah, dessen Skizzen mit der Zeit einen anderen Blick freigeben. Dessen Skizzen zeigen, hier ist lebenslanges Leiden. Bad Freienwalde, ein Kurort, ein Erholungsort, bald entdeckt als Ausflugsziel für die Berliner Avantgarde, darunter auch viele Juden. Sonntägliche Treffen, begleitet vom Spiel der Kurkapelle, von Spaziergängen unter den Kastanien, vom Bestaunen dekadenten Autoluxus, von Gewitterregen und Füßen in den Rinnsalen. In den Ferien ab zur Großmutter, ins Riesengebirge oder an die Ostsee, im Winter im Oderbruch Schlittschuhlaufen. Noch spüren sie nicht das schwül warme Wetter und die bereits heranziehenden kräftigen Gewitter des Antisemitismus. Schließlich sind sie Deutsche und gehören dazu. Der Vater hat im Ersten Weltkrieg an der Front gekämpft, die Eltern betreiben ein gut gehendes Textilgeschäft, Festtagswünsche der Bewohner Bad Freienwaldes zu den jüdischen Feiertagen.

Es brodelt und wird finster. Jetzt ist die Zeit für den christlichen Antisemitismus. Die Lehrerin spricht von dem jüdischen Verräter Judas und ruft zur Konvertierung auf. Im Chor der protestantischen Nikolaikirche haben Juden nichts mehr zu suchen. Hans Keilson fliegt hinaus. Jetzt ist die Zeit für einen erweckten unbegrenzten Judenhass. Sie schreien „Juda verrecke“. Jetzt ist die Zeit für die Hetze gegen die Judenrepublik, für die radikalen Wehrverbände. Jetzt ist die Zeit Hans Keilson mit anderen Augen zu sehen. Seine Mitschüler prahlen ihre antisemitischen Gedanken gegen ihn frei heraus.

Während Hans Keilson 1928 zum Medizin- und Sportstudium nach Berlin geht, taumelt die Weimarer Republik bereits. Mit der Weltwirtschaftskrise 1929 gerät sie immer mehr ins Wanken. Auch die Eltern von Hans müssen ihr Geschäft drei Jahre später schließen. Sie verlassen Bad Freienwalde und ziehen zu Hans und seiner Schwester Hilde nach Berlin.

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten legt sich der Antisemitismus endgültig frei. Hilde emigriert 1934 nach Palästina, Hans darf nur noch an einer jüdischen Schule unterrichten. Um dem sich ankündigenden Tod auf Abruf zu entgehen, flieht er in die Niederlande, die nach der Reichspogromnacht auch zum Zufluchtsort der Eltern werden. Doch auch hier wird die Familie vom Naziterror eingeholt. Dank einiger Freunde überlebt Hans. Aber nicht seine Eltern. Sie werden in Auschwitz-Birkenau ermordet. Der Autor bleibt nach dem Krieg in den Niederlanden und ist als Psychotherapeut tätig. Der Tod der Eltern ist für Hans Keilson auch nach einem Dutzend Jahren immer noch ein tiefer Schmerz. Das erlebte Leiden während der Shoah hat sein Leben zerstört und große Narben hinterlassen. „Mein Leben und meine Erinnerungen sind verätzt“. Die Erinnerung an die Verluste von Verwandten und Freunden wiegen so schwer, dass sie selbst den Hass nicht mehr tragen. Es sind nicht die Details, sondern Fundstücke eines zerbrochenen Lebens der Vergangenheit, die bei Hans Keilson die Zeit in der Fremde überdauert haben.

Autorin: Soraya Levin

Hans Keilson, Da steht mein Haus, Herausgeber: Heinrich Detering, Mit einem Gespräch zwischen Hans Keilson und dem Herausgeber, Hardcover, 2011 S. Fischer Verlag, GmbH, Frankfurt am Main, ISBN: 978-3-10-048519-9, € (D) 16,95 | € (A) 17,50 | SFR 25,90

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