Nur ein kurzer Gang in ein Antiquariat, um eine gedruckte Ausgabe in der Hand zu halten: Hitlers Propagandaschrift „Mein Kampf“ ist nicht verboten. Der bayerische Freistaat, nach 1945 Rechtsnachfolger des Eher-Verlages, verfügt über die Urheberrechte und konnte Neuauflagen untersagen. Doch schon heute ist der Volltext leicht im Internet auffindbar. Und Ende 2015, 70 Jahre nach dem Todesjahr des Autors, wurde der Text gemeinfrei.
Anfang 2016 wurde eine kommentierte Edition des Instituts für Zeitgeschichte veröffentlicht, die von der überwiegenden Mehrheit der publizistischen, wissenschaftlichen und politischen Öffentlichkeit im Vorfeld begrüßt worden ist. Dieses Projekt trifft aber auch auf Kritik. Einige argumentieren, das Buch sei es nicht wert, in einem aufwändigen Verfahren ediert zu werden. Andere schrecken grundsätzlich vor der Vorstellung einer Neuveröffentlichung der antisemitischen Hetzschrift in Deutschland zurück.
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat in ihrer Reihe „Aus Politik und Zeitgeschichte“ eine Ausgabe Hitlers Buch gewidmet, die wir sehr empfehlen können. Hier geht es zur Ausgabe